Why do you help me?

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Kyungsoo PoV:

Die Tür ging langsam auf und….Nichts. Man sah nichts außer Dunkelheit. Von Kai fehlte jede Spur.
„Geh“ sagte Miu und schob mich ihn die Dunkelheit. Die Tür knallte hinter mir zu und ich zuckte zusammen. Nun stand ich in totaler Finsternis. Super. Ich hatte natürlich keine Angst.

„K-kai? K-kann ich d-das Licht anmachen?“ fragte ich vorsichtig. „Nein“ flüsterte er so leise, dass ich es kaum verstand. Verdammt. „Wo bist du? Kann ich dich….äh.“ Mit ausgestreckten Armen wedelte ich durch die Dunkelheit. Ich fand Wände, Schränke (glaubte ich zumindest), Luft, Stoff, Wand, Holz. Warte. Da war doch Stoff gewesen. Ich wedelte wieder in der Luft herum und ging ein paar Schritte in die Richtung, wo ich dachte den Stoff gespürt zu haben. Bumm. „Aishh!“ sagte ich und rieb mir den Fuß. Ich hatte mir, an was auch immer, den Fuß eingehauen.

Auf einem Fuß hüpfend versuchte ich wenigstens den Hauch von irgendwas zu sehen. Dabei verlor ich, wer hätte es gedacht, mein Gleichgewicht und Kippte nach vorne Weg. Ich wartete auf den Boden und den Schmerz, doch es kam nicht. Stattdessen fingen mich sehr dünne, knochige Arme auf. Erschrocken schrie ich auf und rappelte mich wieder auf. Was war das den bitte gewesen. Hatte er ein Skelet im Zimmer stehen?

„Tschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken“ flüsterte Kai. WIE? DAS war ER? Nein das konnte nicht sein! Er hatte bestimmt ein Skelet im Zimmer, obwohl.....warum eigentlich? „H-hast du mich aufgefangen?“ fragte ich vorsichtig nach. „Ja“ flüsterte er. OMO. Scheiße. Er war es doch gewesen. Wie dünn ist er bitte? Schnell stolperte ich zur nächsten Wand und suchte nach dem scheiß Lichtschalter.

„Nein, nicht“ Flüsterte er. Ich ignorierte ihn und suchte weiter. Ah! Da haben wir ihn ja. Doch es ging keine Lampe an, sondern das Rollo fuhr hoch. Erschrocken fuhr ich zusammen. Ein paar Sonnenstrahlen durchfluteten die Dunkelheit.  Na endlich. Ich nahm die Hand wieder weg. Man muss es mit dem Licht ja nicht gleich übertreiben. Es war nicht viel Licht, nur so viel das ich genug sehen konnte und mir nicht an allem die Beine einhauen würde.

Ich suchte den Raum nach Kai ab, fand ihn aber nicht. Wo war er? „Kai. Bitte, bitte zeig dich.“ Stille. Verzweifelt ging ich durch den Raum und fand ihn schließlich in einer kleinen Lücke zwischen zwei Schränken. „Kai.“ Ich kniete mich vor ihn und zögerte. Sollte ich? Entschlossen legte ich ihm meine Hand auf seinen Kopf. Er zuckte zusammen, aber das war mir total egal. Ich griff ihm unter die Arme und zog ihn hoch.

Nun stand er vor mir. Er war so verdammt dünn. Wie ein Strich in der Landschaft. Sein Kopf war gesenkt und das gab mir Zeit ihn genauer zu betrachten. Er war mega dünn und sah.....abgeranzt aus. Klang gemein, war aber leider so. Seine Arme waren rot und blutverschmiert. In der rechten Hand hielt er ein Messer fest umklammert. Seine Haare hatten ihren natürlichen Glanz verloren und hingen ihm im Gesicht. Seine Kleidung war dreckig und an manchen Stellen zerrissen. An den hoch geschobenen Ärmeln seines T-Shirts könnte ich Blutflecken entdecken.  

Seine sonst etwas dunklere haut war jetzt bleich. Ihr fehlte jede Farbe. Ich konnte an einigen Stellen seine Adern deutlich unter seiner Haut sehen. Er sah überhaupt nicht mehr aus wie er selbst. Trauer durchflutete mich und Tränen rollten mir über die Wange. Egal ob er es wollte oder nicht, es war mir schlicht weg egal. Ich nahm ihn einfach in den Arm und drückte ihn ganz fest an mich. Die Tränen strömten wie Bäche aus meinen Augen und rollten über meine Wangen auf sein Shirt.

„Schhh. Geht es dir gut Kyungsoo?“ fragte er vorsichtig. „ Ob es MIR GUT GEHT!? Bist du blöd? Natürlich geht es mir gut! Aber dir nicht. Du brauchst was zu essen und ein Bad. Und Kai Gib MIR DAS MESSER!“ Ich streckte die Hand aus und sah ihn auffordernd an. Zögernd hob er den Arm und schneller als ich gucken konnte zog er sich das Messer wider über den Arm. „HÖR AUF DAMIT!“  schrie ich und riss ihm das Messer aus der Hand. „Bitte Kai. Hör auf. Bitte.“

Er stand einfach nur da und sah auf den Fußboden. "Komm mit" sagte ich und zog ihn hinter mir her ins Bad. Ich hatte schon fast Angst, ihm das Handgelenk zu brechen, wenn ich ihn so packte. Im Bad angekommen ließ ich warmes, fast heißes Wasser in die Wanne laufen und schaute ihn auffordernd an. „Ab in die Wanne“ knurrte ich gefährlich. Ich hatte beschlossen, die ganze Sache in die Hand zu nehmen und ich würde keine Widersprüche akzeptieren. Verlegen nickte er und wollte in die Wanne steigen. „Doch nicht in Sachen“  fauchte ich.

Irrte ich mich oder wurde er gerade rot? Zögernd zog er sich erst sein Shirt und dann die Hose aus. Erst jetzt realisierte ich meine Worte und wurde ebenfalls rot. Schnell drehte ich mich zur Wanne und ließ Seife ins Wasser laufen. Dann schaltete ich den Wasserhahn ab. „Bitte wasch dich. Danach reden wir und danach wirst du was essen. Haben wir uns verstanden?“ Er nickte nur eingeschüchtert und ich nahm seine Sachen und schmiss sie in den Müll. Zu gebrauchen wahren die eh nicht mehr. „Aishh ist das Heiß„ fluchte Kai leise was mich zum Grinsen brachte. „Tja, der Dreck muss ja irgendwie ab oder?„ Ich hörte das Wasser plätschern und das zischen von Kai.

„Warum machst du das?“ fragte er nach einer Weile. Erstaunt drehte ich mich um. „Was?“ „Mir helfen.“ Gute Frage. „Ich will wissen was mit dir los ist, damit ich dir helfen kann. Ich mache mir Sorgen um dich Kai.“ Er sah mich aus großen Augen an. „Aber warum? Sieh mich doch mal an. Ich bin erbärmlich!“ „ Hey! Sag das nie wieder, hast du gehört?!“ Ich legte zwei Finger unter sein Kinn und hob es an, sodass er mir in die Augen sehen konnte. „Ich will dir helfen, weil du mir sehr wichtig bist. Ich liebe dich Kai!“

Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Ja. Hatte ich. Kai sah mich sehr lange an. Ich konnte nicht definieren, mit was für einem Ausdruck. Er sah mich einfach nur an. Und dann fing er an zu reden. Leise, so leise das ich ihn fast nicht verstand. Aber er redete. Er erzählte mir, dass er mal im Heim gewesen war. Aber mit fünf war er abgehauen, weil die Betreuer ihn geschlagen hatten und ihn schlecht behandelten. Kai hatte auf der Straße gelebt, sich geprügelt, Drogen für andere gedealt um an Geld zu kommen, war depressiv und immer hungrig.

Er hatte sich alles geklaut, was er brauchte. Kurz gesagt, sein Leben war scheiße gewesen. So richtig scheiße. Und dann hatten ihn Mius Eltern gefunden. Bzw. ihn erwischt. Er wollte ihre Brieftaschen klauen, aber sie hatten ihn erwischt und wollten ihm sogar noch mehr Geld geben, doch er war schnell weggerannt und hatte das Geld fallen lassen. Und dann hatten sie ihn Adoptiert und er lernte Miu kennen. Ein leichtes lächeln umspielte seine vollen Lippen.

„Sie ist mir sehr wichtig, weißt du? Ich würde alles für sie tun. Sie war so nett zu mir, von Anfang an. Obwohl ich nicht mit ihr redete. Sie hat mich immer mit gezerrt zum Spielen und durch sie habe ich Freunde gefunden und sie hat mich ständig auf Trab gehalten. Sie hat mich wieder in die Zivilisation zurückgebracht. Ich fand sie anfangs echt nervig, weil sie immer mit mir reden wollte, oder shoppen, oder spielen. Und ich wollte nie. Aber sie war die einzige, die was mit mir machen wollte. Deshalb habe ich immer mitgemacht.“

Dafür war ich Miu so dankbar. Dass sie ihn fröhlich gemacht hatte. Aber seine Geschichte war noch nicht zu ende. Er erzählte mir davon, dass es da draußen Leute gab, die ihn Hassten und sie hatten ihn immer wieder gefunden. Er hatte Angst vor ihnen. Angst um seine Familie, die Ihm Wichtiger war als alles andere. Selbst sein eigenes Leben. Ich hörte ihm zu und ich merkte, wie es ihm half, dass alles loszuwerden. Als er fertig war, war das Wasser in der Wanne nur noch lauwarm und seine Stimme war noch leiser als vorher.




xxx

Boom. Da ist also das Kapitel auf das ihr alle gewartet habt. Oder zumindest Petunia, sie ist fast ausgerastet als das letzte Kapitel zu ende war XD

Das Bild hat mal wieder nichts wirklich mit dem Kapitel zu tun aber.........damn.

Bis in drei Tagen~

Back to EXO-Planet (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now