Kapitel Fünf

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Dr. Golden kam sogar früher als Lukas mir gesagt hatte. Ich lag in meinem Bett, wie ich es ihm versprochen hatte. 
,,Hallo, Sarah. Schön Sie wieder zu sehen.", lächelte er. 
Seine Erscheinung hatte sich nicht geändert. Er hatte noch immer graue Haare und ich fühlte mich sofort wohl bei ihm. 
,,Hallo Dr. Golden. Ich freue mich auch Sie zu sehen. Lukas reagiert ein bisschen über.", grinste ich und setzte mich auf. 
Dr. Golden lächelte und stellte eine Tasche auf die andere Bettseite ab. 
,,Lukas war schon immer vorsichtig. Könnten Sie sich hinlegen? Dann untersuche ich Sie erst. Und danach nehme ich Blut ab."
Ich tat was er wollte.
,,Lukas sagte mir, dass Sie Kopfschmerzen haben und müde sind?"
Zögerlich nickte ich.
,,Ja. Aber es ist nicht so schlimm."
Dr. Golden lächelte.
,,Ich finde es sehr schön, dass Sie mir keine Umstände machen wollen, aber es wäre mir lieber, wenn Sie mir die Wahrheit sagen."
Ich spürte wie ich rot wurde und nickte dann zögerlich.
,,Entschuldigung. Ich bin es nur nicht... gewohnt, dass sich jemand so um mich kümmert. Also nun ja... es stimmt nicht... Jason und Sylvie haben sich um mich gekümmert, aber nicht so wie Lukas das tut.", flüsterte ich und schloss meine Augen.
,,Es tut mir leid. Ich rede zu viel. Ja, ich habe sehr starke Kopfschmerzen und ich bin so müde, dass ich jetzt einfach einschlafen könnte."
,,Ah ja. Und Sie können gerne reden. Haben Sie Albträume?"

Verwirrt runzelte ich meine Stirn.
,,Was hat das damit zu tun?", fragte ich ihn, als er mein Atem abhörte. Wahrscheinlich konnte er hören, wie mein Herz pochte. 
Dr. Golden seufzte und setzte sich neben mich.
,,Sie waren dabei, als Lukas seinen Vater gesucht hat. Sie waren dabei, als eine gute Freundin von Ihnen gestorben ist. Es wäre völlig normal, wenn Sie schlecht träumen oder Schuldgefühle haben."
,,Ich bin nicht verrückt.", sagte ich und setzte mich auf. 
Dr. Golden schüttelte den Kopf. 
,,Das habe ich nicht gesagt. Aber ich muss alles über Sie wissen, wenn ich Ihnen helfen soll.", sagte er.
Gequält schloss ich meine Augen.
,,Ja. Ich fühle mich schlecht. Ich habe Schuldgefühle und ja, ich träume manchmal schlecht. Aber das hat nichts mit den Kopfschmerzen zu tun."
Dr. Golden nickte. 
,,Ich werde Ihnen jetzt Blut abnehmen und dann untersuche ich es. Es wird ein paar Tage dauern, weil ich hier noch nicht mein Labor habe. Aber sobald ich es weiß, rufe ich an.", sagte er.
,,Kann ich... nicht die Augen schließen? Ich mag keine Untersuchungen.", flüsterte ich. 
Dr. Golden nickte nur.
,,Natürlich. Sie können auch gerne einschlafen.", bot er mir an.
Ich würde bestimmt nicht einschlafen können, wenn er mich berührte. 
Als Dr. Golden die Spritze nahm schloss ich meine Augen. Er berührte mich nur am Arm und auch nur wenn es wirklich nötig war. 
Trotzdem musste ich mich zusammen reißen, dass ich nicht zusammen zuckte. Das hier war ein Doktor. Er wollte mir nur helfen und das war in Ordnung. 
Für Lukas war es in Ordnung, wenn Dr. Golden mich anfasste. Also musste es mir nicht schlecht dabei gehen. Ich seufzte und versuchte mich zu entspannen. 

,,Fertig. Ich rufe Lukas rein und dann sollten wir über Ihre Gefühle reden."
,,Wieso meine Gefühle? Mit mir ist alles bestens.", murmelte ich und öffnete ruckartig wieder meine Augen.
Dr. Golden seufzte und packte seine Sachen zusammen. Ehe er mich wieder ansah.
,,Sarah. Es geht Ihnen nicht gut. Selbst wenn eine Krankheit oder eine Grippe die Schuld an Ihrer Schlaflosigkeit und Müdigkeit trägt... Sie werden trotzdem nicht gut schlafen. Nicht bis Sie alles verarbeitet haben. Und dafür sollte man vielleicht darüber nachdenken jemanden zu holen, der Ihnen helfen kann.", erklärte er mir. 
,,Nein! Ich habe mit einer Gesprochen und sie hat mir nicht geholfen! Ich will das nicht. Es geht mir gut.", schrie ich schon fast. 
Dr. Golden nahm nur seine Tasche und stellte sie auf dem Boden ab.
,,Lukas muss trotzdem erfahren, was los ist, Sarah. Vielleicht sollten Sie mit ihm reden, wenn Sie es nicht tun, tu ich es, sobald ich nur höre, dass es Ihnen schlechter geht."
Ich hob mein Kinn und schaute ihn trotzig an.
,,Dann werde ich dafür sorgen, dass es mir nicht schlechter geht.", sagte ich. 
Er nickte und ging dann zur Tür. Sobald er sie öffnete, kam Lukas ins Zimmer. 
,,Ist mit ihr alles in Ordnung?", fragte er Dr. Golden.
,,Das kann ich in ein paar Tagen genauer sagen. Ich lasse das Blut untersuchen und komme dann wieder zurück. Bis dahin sollte sie das hier nehmen und sich ausruhen. Vielleicht sich auch ein bisschen ablenken."
Dr. Golden hielt Lukas einen Zettel hin. Lukas las was drauf stand und nickte dann.

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