Kapitel Achtundzwanzig

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Schmerzen.
Ich wurde wach wegen den ganzen Schmerzen. Mein Körper tat mir weh und als ich versuchte meine Augen zu öffnen, ging das nicht.
Sie waren angeschwollen, dieses Gefühl kannte ich. Aber es war so lange her, dass ich gedachte hatte, ich würde diese Schmerzen nie wieder spüren.
Ich stöhnte, als ich leicht meine Körper bewegte.
Meine Hände waren angebunden. Und wahrscheinlich war mindestens eine Rippe gebrochen. Ich schmeckte Blut und meine Beine taten weh.
Ich weinte.
Ich kannte diese Schmerzen so sehr, dass es mich noch mehr schmerzte.
Als ich endlich schaffte mein linkes Auge zu öffnen, wünschte ich mir, dass ich es nicht getan hätte.
Ich lag in einem kahlen Zimmer. Es gab kein Fenster, nur eine kleine Lampe spendete Licht. Ich lag auf dem Boden, er bestand aus Beton und ich spürte die Kälte durch meine Kleidung.
Zumindest hatte ich die noch an, dachte ich panisch.
Mein Blick ging hoch zu meinen Händen. Sie waren an der Wand gefesselt.
Ich zerrte daran, aber die Fessel lösten sich nicht.
Mein Atem verschnellerte sich und zu allem übel musste ich auf die Toilette.
Nach einer halben Ewigkeit hörte ich Schritte.
Ich schloss meine Augen.
Die Tür öffnete sich und die Schritte näherten sich.
,,Wenn du aufs Klo willst, dann solltest du jetzt aufstehen. Denn ich werde dich erst morgen wieder besuchen."
Sofort riss ich meine Augen auf. Ich wollte nicht hier mein Geschäft erledigen.
Ilija grinste mich an.
Jetzt konnte ich ihn auch wieder genau erkennen. Er hatte schwarze Sachen an und er hatte noch immer eine kahlen Kopf. Er sah nicht schlecht aus. Und das machte es noch schwerer.
,,Wusste ich doch, dass du wach bist.", lachte er und dann holte er ein Schlüssel raus und löste meine Fessel.
Ich massierte mir meine Handgelenke und stöhnte auf.
Mir tat alles weh.
,,Willst du gar nicht fragen, was ich mit dir vor habe?", fragte er mich.
Er bedeutete mir, dass ich aufstehen sollte.
Mit wackligen Beinen tat ich es. Es schmerzte mir zu stehen.
Mein ganzer Körper schmerzte mir.
,,Muss ich nicht. Du wirst mich umbringen.", flüsterte ich leise.
Ich hoffte, dass Lukas mich fand. Er musste mich finden.
Wie lange war ich schon hier? Ein Tag? Die ganze Nacht?
Ich konnte es nicht sagen.
Ich hoffte nur, dass sie bemerkt hatten, dass ich nicht da war.
Ilija lachte und packte mich am Arm. Ich zuckte zusammen und biss mir auf die Lippen. Er durfte nicht erfahren, dass ich Angst hatte vor Berührungen.
So wie ich ihn kannte, würde er mir alles antun um mir weh zu tun.
,,Beeil dich. Ich werde dich die nächsten zwei Tage nicht anfassen. Geht ja mal gar nicht wie du aussiehst, wie soll ich dich da weiter vermieten?", sagte er abfällig.
Tränen brannten in meinen Augen. Mein rechtes Auge konnte ich noch immer nicht öffnen.
Ilija schubste mich in einen Raum.
,,Beeil dich.", sagte er und schloss die Tür hinter mir.
Ich atmete tief durch.
Gott sei Dank ließ er mich alleine.

Den Raum konnte man nicht mal als Badezimmer bezeichnen. Es hatte nur das nötigste drinnen und es sah einfach nur ekelhaft aus. Es stank auch, aber ich konnte es mir eben nicht aussuchen.
So schnell es mir möglich war machte ich mein Geschäft und wusch mir meine Hände. Erst da bemerkte ich den Spiegel.
Als ich mein Gesicht sah, schlug ich mir die Hände vors Gesicht.
,,Nein. Oh gott.", wimmerte ich und betrachtete mein Gesicht.
Ich sah furchtbar aus.
Plötzlich wollte ich hier weg. Das konnte ich nicht ertragen. Lukas schlug mich zwar, aber es war dieses Lustvolles schlagen und kein schmerzhaftes. Aber dieses hier... das war die reinste Folter.
Ich weinte leise und als Ilija die Tür öffnete, grinste er mich an.
,,Das meinte ich mit du siehst hässlich aus. Selbst mit Maske könnte ich dich niemanden anbieten."
Seine Worte verletzte mich genauso sehr, wie die Schläge. Ich sagte nichts, sondern schaute nur auf den Boden.
Dieses mal packte Ilija mich nicht, sondern schubste mich immer nur wieder.
Ich fiel zwei mal hin und jedes Mal schlug Ilija mich nochmal. Nur auf den Kopf, sodass man nichts sehen würde, laut Ilija.
In meinem Kerker kettete er mich an und packte mein Kinn.
Ich schrie leise auf, nicht weil er mich fest anpackte, sondern wegen seiner Berührung.
Er hob eine Augenbraue.
,,Du wirst alles bezahlen. Versprochen. Da mein Partner sich nicht für deine Verletzungen interessiert, wird er dich besuchen kommen. Tu was er sagt und es wird dir nicht noch schlechter gehen."
Während er das sagte, konnte ich es nicht glauben.
Geriet ich wirklich immer von einem Mann zu einem anderen?
Was hatte ich an mir, dass alle mir weh tun wollten.
Ich war verzweifelt und ich sank in ein tiefes Loch.
Ich bemerkte nicht einmal, dass Ilija ging. Zu sehr war ich in meinem schwarzen Loch.
Es wurde immer kälter und ich fing an zu zittern.
Ich konnte nicht einschlafen.

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