Kapitel Siebenundzwanzig

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Der nächste Tag verging überhaupt nicht. Lukas schrieb mir den ganzen Morgen und auch Dr. Golden meldete sich.
Lukas hatte ihm wahrscheinlich erzählt, dass ich schlecht geschlafen hatte.
,,Dr. Golden, hallo.", murmelte ich, als ich den Anruf entgegen nahm.
,,Hallo, Sarah. Wie geht es Ihnen?", fragte er mich.
Ich holte tief Luft.
,,Lukas hat es Ihnen doch bestimmt erzählt, sonst würden Sie nicht anrufen, Dr. Golden. Ich hatte nur einen Alptraum.", sagte ich und versuchte so nebensächlich zu klingen, wie möglich.
,,Alpträume können durch viele Sachen ausgelöst werden, Sarah. Haben Sie irgendetwas getan, dass der Auslöser sein könnte?"
Ich lachte leise auf.
,,Sind Sie jetzt schon mein Psychologe, Dr. Golden?", fragte ich scherzhaft.
,,Vielleicht. Und gab es etwas, Sarah?"
Ich biss mir auf meine Lippen. War der Auslöser, dass ich mich schlecht wegen Daniel fühlte? Hatte ich deswegen Angst Lukas zu verlieren?
Vielleicht, aber das könnte ich Dr. Golden nicht erzählen. Er würde es Lukas erzählen und wäre mein kleiner Ausflug in die Freiheit vorbei.
,,Nein. Ich glaube nicht. Es ist nichts passiert, dass es auslösen könnte.", murmelte ich leise.
,,Ihre Tabletten nehmen Sie doch noch, oder?"
Ich schluckte schuldig.
,,Also... was das angeht... Ich glaube, ich habe sie ein paar Mal vergessen.", gab ich zu.
Dr. Golden seufzte.
,,Dann würde ich Ihnen raten, sie wieder zu nehmen. Haben Sie welche mitgenommen oder brauchen Sie ein Rezept?", fragte er nach und klang trotzdem freundlich.
Lukas würde schon sauer genug sein, also war ich Dr. Golden ein kleines bisschen dankbar, dass er nichts dazu sagte.
,,Ehm. Ich denke, ich habe welche hier."
Zumindest war ich mir sicher, dass Lukas sich immer um alles kümmerte. Also hatte er die Tabletten sicher auch in einer der Taschen gepackt. Ich würde später nach schauen.
,,Gut und sollte noch etwas sein, können Sie mich jederzeit erreichen."
Dann legte er auf und ich atmete tief durch.
Schnell wählte ich die Nummer von Lukas, aber als diese besetzt war, war mir klar, dass Dr. Golden schneller war.
Also schrieb ich ihm nur eine Sms, dass es mir gut gehen würde und ich die Tabletten ab jetzt jeden Tag nehmen würde.

Erst dann ging ich wieder runter um ein bisschen Fernsehen zu können.
Es kam nichts spannendes und so schlief ich nochmal ein bisschen, ehe ich durch ein rütteln wach wurde.
Blinzelnd öffnete ich meine Augen und erschrak dann.
Daniel schaffte es gerade noch meinen Mund mit seiner Hand zu verdecken, als ich einen leisen Schrei los ließ.
,,Scht. Ich bin es. Ich dachte mir, es ist besser, wenn ich nicht gerade klingel."
Ich schluckte und schaute dann auf seine Hand, die meinen Mund verdeckte. Diese Geste erinnerte mich so sehr an Lukas, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Trotzdem war es nicht Lukas.
Mein Puls stieg an und Panik machte sich in mir breit.
So schnell, wie es mir möglich war, befreite ich mich von ihm und atmete ein paar Mal tief durch. Nein, ich durfte jetzt nicht durchdrehen, sonst würde Lenett runter kommen und dann könnte nicht mal sie mir helfen, es vor Lukas geheim zu halten.
,,Fass. Mich. Nicht. An.", knurrte ich ihn an und zog meine Beine an meinen Körper und wiegte mich hin und her.
,,Es tut mir leid... Ich dachte, dass du... nun ja.", stotterte er und streckte mir seine Hände hin, als würde er mich beruhigen wollen.
Ich wich noch weiter zurück.
,,Nicht anfassen!", dieses Mal wurde ich lauter.
Daniel fuhr sich durch seine Haare und ging ein paar Schritte zurück.
Es beruhigte mich ein wenig.
,,Tut mir leid, ich werde dich nicht anfassen."

Panisch schaute ich mich um.
,,Hat dich jemand gesehen?", fragte ich ihn und schaute aus dem Fenster, fast als würde ich erwarten, dass die Männer gleich rein kamen.
,,Nein, ich denke nicht."
Ich schluckte.
,,Was willst du von mir? Daniel, dass mit uns würde nie funktionieren.", murmelte ich und rutschte soweit zur Seite, dass er sich neben mich setzen konnte, ohne mich zu berühren.
,,Und ich behaupte, doch. Du hast mir ja nie eine Chance gegeben. Lass es uns doch versuchen.", sagte er und streckte seine Brust aus.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Du kannst mich ja nicht mal anfassen, Daniel. Wie stellst du dir das vor? Und dann kommt noch dazu, dass ich bald wieder zurück zu Lukas muss. Und überhaupt, ich werde hier mit Adleraugen beobachtet.", murmelte ich.
Daniel lächelte.
,,Mir würde es reichen, dass ich neben dir bin. Das mit Berührungen... daran kann man arbeiten. Am Ende willst du bestimmt nicht mehr zu Lukas."
Ich lachte leise.
,,Unmöglich. Ich liebe Lukas. Und nicht dich, Daniel. Ich will keine Beziehung nicht mit dir.", flüsterte ich.
Daniel lächelte und dieses Mal sah es traurig aus.
,,Lass es uns versuchen. Dann werde ich dich in Ruhe lassen.", sagte er und legte sein Kopf schief.
,,Und wenn ich nein sage?", fragte ich.
Daniel schüttelte den Kopf.
,,Ich würde trotzdem kommen. Und so ist es ungefährlicher."

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