Kapitel Neunundzwanzig

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Oliver kam immer wieder, wie er es versprochen hatte.
So vergingen fünf Tage. Fünf Tage, wo mich keiner schlug und einigermaßen friedvolle Tage. Manchmal passte Oliver auf und ich konnte ausschlafen und manchmal lachten wir.
Aber er half mir nie, mich hier weg zu bringen.
Wir beide wussten, dass es unmöglich war hier zu fliehen.
Selbst wenn ich mit Oliver alleine war, dann stand Ilija immer vor der Tür. Er persönlich achtete darauf, dass ich alles tat, was von mir verlangt wurde.
Trotzdem kam in mir der Wunsch, dass ich nach Hause wollte zu Lukas.
Und das es noch immer nicht hier war, machte es schlimmer.
Oliver schlief auf dem Bett und ich saß am Rande des Bettes.
,,Wieso schläfst du nicht?", fragte Oliver plötzlich.
Ich fing an zu weinen.
,,Ich will nach Hause. Ich habe einen Freund. Und der sucht mich bestimmt. Aber bis er mich findet, bin ich wahrscheinlich tot.", jammerte ich leise.
Oliver legte seine Hand ein paar Zentimeter über meiner Hand ab. Es war ein stilles Abkommen zwischen uns, dass er mich nicht anfasste.
,,Du wirst nicht sterben. Er wird dich finden. Ich werde dir helfen. Ich werden den Mädchen hier helfen.", sagte er voller Ernst.
Meine Augen leuchteten auf.
,,Wirklich? Lukas kann uns helfen. Er würde jedes Mädchen hier befreien, dass weiß ich und Ilija würde er umbringen.", sagte ich und wurde aufgeregter.
Er brauchte nur einen kleinen Hinweis, dann würde er mich finden.
,,Wie kann man ihn finden?"
Ich schluckte.
Hier war der Punkt an dem ich mich entscheiden musste. Konnte ich ihm wirklich so sehr vertrauen, dass ich ihm alles über Lukas erzählen konnte?
Aber das war meine einzige Chance.
,,Ich werde dir nicht sagen, wo das Anwesen liegt. Aber ich kann dir sagen, wie du mit ihm in Kontakt kommst.", flüsterte ich.
Oliver nickte und hörte mir dann zu, als ich ihm erklärte, was er tun musste.
,,Ich werde alles versuchen.", sagte er und ging dann.

Fast sofort kam Ilija ins Zimmer und zerrte mich runter in den Keller. Allein der Gedanke daran wieder unten zu sein, machte mir Angst.
,,Kann ich nicht oben bleiben, bitte?", flüsterte ich, aber Ilija schubste mich runter und kettete mich an.
Er sprach nicht wirklich mit mir und wenn, dann beleidigte er mich nur.
Am nächsten Morgen kam Oliver nicht, dafür jemand anderes.
Das merkte ich daran, dass Ilija mich zwang andere Sachen anzuziehen. Es waren knappe Sachen und ich zitterte, als ich daran dachte, was gleich passieren würde.
,,Dir wird der neue Kunde gefallen. Offenbar hat Oliver das Interesse an dir verloren.", lächelte er.
Ich schloss die Augen.
Nein, Oliver würde mir helfen.
Das wusste ich. Ich musste nur durchhalten.
Wieder kam ich nach oben. In das gleiche Zimmer, in dem ich schon mit Oliver war. Anders als bei ihm jedoch, wurde ich am Bett gefesselt.
Mit dem Bauch nach unten und als ich die Tür hörte, fing ich an zu zittern.

,,Ah ja. Sehr schön.", sagte jemand.
Jemand öffnete den Schrank und ich hörte das Schloss. Ich fing an zu zittern.
,,Bitte nicht.", flüsterte ich leise.
Dann spürte ich den Schmerz. Ich schrie auf.
Er schlug mich. Ein Stock.
Er wartete nicht, dass sich mein Körper beruhigte. Er schlug immer wieder und wieder.
Ich hörte ihn keuchen, aber er hörte nicht auf.
Es tat weh und der Rücken schmerzte mir. Schweiß floss mir meinen Rücken runter oder Blut.
,,Lukas.", wimmerte ich.
Ich wollte ihn haben.
Er hatte mich nie so geschlagen.
Jetzt wo ich richtig verprügelt wurde, wusste ich das Lukas mich nur sanft angefasst hatte. So sanft, dass ich Lust dabei verspürte. Aber das hier war keine Lust, das war nur Schmerz.
,,Aufhören!", schrie ich laut auf.
Und als er aufhörte, dann nur kurz um mich dann umzudrehen.
Er kniete sich vor mich und dann spürte ich wie er in meinen Mund eindrang.
Ich wollte schreien, aber es kam kein Laut raus und so benutze er mich. Ich weinte. Heftig.
Ich verschluckte mich und er ließ mich ein bisschen Zeit um Luft zu holen, bevor er das zu ende tat, was er angefangen hatte.
Als er sich über mich ergossen hatte, ging er einfach.

Benutzt und gedemütigt lag ich auf dem Bett.
Ich weinte und wünschte mir einfach nur noch den Tod. Das hier wollte ich nicht. Niemals.
Als Ilija mich los band, rollte ich mich zusammen und schrie, als er mich berührte.
,,Stell dich nicht so an, blöde Kuh. Das hier war noch ein Anfänger.", lachte Ilija und nahm meinen Arm.
Er wollte, dass ich aufstand, aber ich schaffte es nicht.
Er wurde wütend und schlug mich.
Aber ich wollte nicht aufstehen. Ich konnte nicht.
,,Steh auf und du kannst duschen gehen."
Ich hob sofort mein Kopf.
Ich wollte den Dreck los werden und als ich endlich unter der Dusche stand, ließ ich mich fallen. Ich weinte hemmungslos.
Hoffentlich hatte Oliver Daniel kontaktieren können. Lukas musste mich einfach finden.
Das warme Wasser brannte in meinen Wunden.
,,Beeil dich mal!", kam es von der Tür.
Gequält schloss ich meine Augen.
Ich beeilte mich und zog mich an, ehe ich in den Schränken nach etwas suchte womit ich mich verteidigen konnte.
Ich würde nicht zu lassen, dass er mich nochmal anfasste. Schon einmal hatte ich sowas erlebt, aber selbst Dom hatte Prinzipien! Er war immerhin noch nett zu mir und ich bekam Nahrung. Das war hier war nicht mit ihm zu vergleichen.
Die Tür ging auf und Ilija kam rein, als ich gerade die Schublade schloss.
,,Habe ich dir erlaubt, dich wieder anzuziehen?", zischte er und kam mit zwei schnellen Schritten auf mich zu.
Als seine Hand den BH packte, schrie ich auf.
,,Bitte. Ich flehe dich an, Ilija.¨, bat ich ihn leise.
Ilija grinste.
,,Du kannst so viel bitten, wie du willst. Aber ich werde dich nicht erhören. Also zieh das aus, oder ich tu es.¨, fuhr er mich an und zerrte nochmal an dem BH.
Ich schluchzte und griff nach hinten zu dem Verschluss und öffnete in selbst.
Ilija grinste mich fies an.
Zum Glück fasste er mich nicht mehr an, sondern zerrte mich in mein Verließ. Dort kettete er mich an und ging dann. Ich schluchzte leise auf und verbrag mein Kopf in meine Armbeuge.
Ich fühlte mich so schlecht und mein ganzer Rücken brannte. Irgendwie hoffte ich sogar, dass mein Rücken sich entzündete und ich daran starb. Ich konnte einfach nicht mehr.

Game of LoveWhere stories live. Discover now