Kapitel Sechsundzwanzig

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Im Auto auf der Rückfahrt wurde ich mit jedem Kilometer nervöser.
Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Verdammt nochmal. Ich sollte überhaupt mit niemanden reden, warum musste ich ausgerechnet mit Daniel reden?
Er würde sterben, wenn Lukas erfahren würde, was ich getan hatte.
Tränen sammelten sich in meinen Augen. Aus reinem schlechten Gewissen versuchte ich Lukas anzurufen.

Ich schluckte als es klingelte.

,,Ja?", kam seine schroffe Frage.
Ich zuckte zusammen. Wusste er bereits was ich getan hatte?

,,Hei.", murmelte ich leise.
Für einen Moment war es leise in der Leitung, dann hörte ich ihn durchatmen.

,,Hallo, Schatz. Es tut mir leid, ich habe deine Nummer nicht gesehen. Was ist los?", fragte er mich.
Er klang abgelenkt. Und das machte mich fertig. Ich hatte Gewissensbisse und er hatte Stress. Das war gar nicht gut. Wenn er jetzt erfuhr, dass etwas nicht stimmte, dann war nicht nur Daniel tot, sondern ich auch.
Ich seufzte also und strich mir meine Locken hinters Ohr.
,,Nichts. Ich wollte nur wissen, was bei dir los ist? Wie es... mit denen so läuft?"
,,Sarah, ich habe dich nicht weggeschickt nur um dir dann alles zu erzählen. Sag mir lieber, was du machst."
Jetzt klang er nicht mehr ganz so abweisend, aber ich hörte ich ihn weglaufen.
,,Ich... fahre zurück ins Haus?", murmelte ich leise.
,,Was!", schrie er.
Ich verdrehte meine Augen.
,,Ich habe alle meine Wächter neben mir und war keine Sekunde wirklich alleine.", sagte ich beruhigend.
Ich log ihn ja nicht direkt an. Ich war ja nicht wirklich alleine, nur eine Sekunde und selbst da war Lenett vor der Tür. Er musste ja nicht alles wissen.

,,Ich habe klare Anweisungen gegeben! Ich will nicht, dass du das Haus verlässt.", knurrte er.
,,Du hast doch schon Tom und Ilija oder? Was kann mir also wirklich schlimmes passieren?", fragte ich ihn provozierend.

Ich konnte mir fast schon bildlich vorstellen, wie er seine Haare nach hinten strich.
,,Das spielt doch keine Rolle. Ich will einfach nicht, dass du in Gefahr gerätst."
Ich schielte zu Lenett, aber sie tat zumindest so, als würde sie mir nicht zuhören.
,,Ich bin in Sicherheit. Ich habe immer vier gute Wächter um mich. Die besten, dass hast du selber gesagt. Und mir kann nichts passieren. Ich war nur shoppen."
,,Lassen wir das. Du verstehst es ja doch nicht. Hast du dir etwas gekauft?"
Ich lächelte.
,,Ja. Etwas sehr schönes.", grinste ich.
Tatsächlich hatte ich mir etwas gekauft.
,,Etwas wo von ich wissen sollte?"
,,Vielleicht.", lächelte ich und schielte auf die Einkaufstasche auf der "Victoria Secret" stand.
,,Mach mir ein Foto, Schatz.", flüsterte er und seine Stimme wurde rauer.
Ich wurde leicht feucht, weil ich mir vorstellte, wie er mir das was ich gekauft hatte von meinem Körper streifte.
,,Später, versprochen. Wie lange muss ich noch hier bleiben?", fragte ich ihn leise.
Wir waren schon fast daheim.
,,Weiß ich nicht, vielleicht noch ein paar Tage. Ich hoffe, dass es nicht all zu lange dauern wird."
Ich seufzte und nickte schließlich.
,,Okay. Ich lege jetzt auf. Ich schicke dir ein Foto.", lächelte ich.

,,Alles klar, süße. Ich warte."
Dann legte er auf.

Im Haus angekommen ging ich sofort rauf in mein Zimmer. Ich holte die Unterwäsche rauf und breitete sie auf dem Bett aus.

Dann schoss ich grinsend ein paar Fotos.

Die Unterwäsche war wirklich reizend. Es war ein rotes und ein schwarzes Set. Beides war fast durchsichtig und beides liebte ich.
Die Fotos schickte ich an Lukas.

"Oh... Schatz. Das wirst du bereuen. Ich freue mich schon dich darin zu sehen, nur um es dir dann wieder ausziehen. Stell dir vor, was ich alles mit dir tun würde..."
Ich grinste, als ich die Nachricht laß.
Es klopfte an meiner Tür.
Als ich sie öffnete stand Lenett vor mir.

,,Ich weiß, dass Sie mit jemanden gesprochen haben in dem Laden. Und ich weiß auch, dass Lukas nichts davon wissen sollte. Ich werde ihn nicht anlügen, wenn ich heute mit ihm schreiben werde."
Sie sagte es so ausdruckslos, dass ich förmlich spürte wie ich bleich wurde.
,,Ich.. Ich habe mit niemanden gesprochen.", murmelte ich.
Lenett lächelte.
,,Doch, dass haben Sie. Wie gesagt, ich werde ihn nicht anlügen. Ich werde ihm die Wahrheit sagen, dass sie mit jemanden gesprochen haben, wir aber nicht wissen wer es war."
Ich musste lächeln. Lenett würde mich also nicht verpfeifen, obwohl sie wahrscheinlich wirklich wusste mit wem ich gesprochen hatte.
,,Sie sollten nicht lächeln. Lukas kann sehr gut eigene Recherchen betreiben. Wenn er will, dann wird er selber raus finden, wer es war.¨, sagte sie und mein Lächeln fiel in sich zusammen.
Scheiße. Lukas würde wissen wollen mit wem ich gesprochen hatte und wenn Lenett es ihm nicht sagen konnte, dann würde er selber suchen. Und er würde raus finden wer es war. Und dann würde er Daniel umbringen und mich zurück holen lassen.
,,Bitte, er muss es doch nicht wissen. Es war wirklich niemand. Ich werde die Person nie wieder sehen.¨, sagte ich panisch.
Lenett schüttelte den Kopf.
,,Nein. Ich muss es ihm sagen."
Scheiße.
,,Außer Sie sagen ihm, dass Sie mit jemanden gesprochen haben. Dann muss ich es nur noch erwähnen.¨
Ich dachte kurz nach und nickte dann schließlich.
,,Also gut. Ich werde ihm sagen, dass ich mit jemanden gesprochen habe.", sagte ich und nickte bestätigend.
Lenett lächelte.

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