Kapitel Sechzehn

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Spät am Nachmittag ging ich zu Lukas ins Büro, er öffnete mir sofort die Tür. Ich lächelte ihn an.

,,Hallo.", sagte ich zu der zweiten Person, die mit Lukas im Raum war. 
Er war groß und hatte Schulterlange Haare. Seine braune Augen schauten mich nicht direkt an.
,,Hallo, Miss. Wie geht es Ihnen?", fragte er mich.
Ich lächelte. 
,,Gut, danke. Soll ich gehen?", fragte ich Lukas und drehte mich zu ihm. 

Er lächelte und küsste mich kurz, ehe er zu seinem Stuhl ging und sich setzte. Er zog mich auf seinen Schoss. 
,,Sarah, das ist Alec. Er gehört zu meinen besten Männern. Er ist hier um sich um die Sicherheit um diesen Ort zu kümmern."
Ich spürte regelrecht, wie mein lächeln bröckelte. Wenn er hier alles veränderte, dann würden Tess und ich es nicht schaffen, von hier zu entkommen.
,,Aber warum? Es ist hier doch schon alles sicher. Was soll man denn hier verändern können?", fragte ich und zwang mich weiter zu lächeln.
Alec lächelte und kreiste mit seinem Kopf. Ich hörte, wie sein Nacken knackste und ich zuckte innerlich zusammen. Verdammt. Das hörte sich so schmerzvoll an.
,,Es ist hier ziemlich sicher, aber es gibt ein paar Dinge, die man verändern sollte.", sagte Alec.
Ich schluckte. 
,,Alec wird sich schon um alles kümmern. Gibt es sonst noch etwas zum besprechen, Alec?", fragte Lukas und streichelte meine Seite. 
Alec schüttelte den Kopf.
,,Nein, den Rest können wir die Tage besprechen. Für heute muss ich alles organisieren." 
Lukas nickte und Alec ging raus. 
Ich wurde noch immer nicht den Gedanken los, wie wir jetzt verschwinden wollten. Vielleicht würde Alec ja länger brauchen um alles zu organisieren. 
,,Was ist los, mein Schatz?", fragte Lukas und drehte mich auf seinem Schoss so um, dass ich meine Beine rechts und links von ihm strecken konnte.
Mit einer Hand streichelte er mir meine Wange und mit der andere stützte er mich am Rücken.

,,Ach nichts. Tess und ich sind nur ziemlich weit gelaufen. Ich bin nur müde.", sagte ich nachdenklich.
Montag wäre die einzige Möglichkeit hier weg zu kommen. Danach würde das hier eine richtige Festung werden. Alec würde bestimmt erfahren, dass es eine Schwachstelle gab. Wenn man zu dieser Zeit hier raus kommt, dann kommt man auch rein. Und er würde alles tun, um das zu verhindern.
,,Ja, deine Wachen haben mich angerufen. Wollten sicher gehen, dass du nicht eine Grenze überschritten hast."
Ich versteifte mich kurz.
,,Du hast mir erlaubt so weit zu gehen."
Er nickte.
,,Ich habe aber gedacht, du würdest einen anderen Weg gehen. Der wäre schöner und auch länger. Aber mir soll es recht sein."
Sofort entspannte ich mich.
,,Wir wollten einfach nur mal in die andere Richtung gehen. Seit wann ist Alec da? Ich habe ihn noch nie gesehen.", murmelte ich und schaute über meine Schulter, obwohl er schon längst weg war. 
,,Er ist erst heute morgen angekommen. Da hast du geschlafen."
Mit mir, sagte mir sein Blick und ich wurde rot. 
,,Wieso fragst du? Findest du ihn... attraktiv?"
Sein Blick wurde zornig und seine Hand in meinem Rücken krallte sich in mich.
,,Natürlich nicht! Er sieht zwar gut aus, aber ich würde es niemals wagen.", sagte ich und wurde lauter.
Lukas grinste mich an.
,,Ja, du würdest es nicht wagen, habe ich Recht, mein Schatz? Du gehörst mir."
Jedes einzelne Wort betonte er und ich zuckte zusammen.
,,Aber man soll sich ja nicht sicher sein, nicht wahr? Immerhin hast du es geschafft mich von Dom weg zu bekommen. Vielleicht schafft es ein anderer ja auch?", lächelte ich.
Er versteifte sich.
,,Das glaubst auch nur du. Sollte ich jemals sehen, wie ein Mann dich ansieht, wird er nicht mehr lange leben. Dom hat ein Fehler gemacht, aber ich werde diesen nicht machen.", zischte er.

Einen Moment schaffte ich es noch, mich zusammen zu reißen, aber dann lachte ich so laut auf, dass ich fast nach hinten gefallen wäre, wenn Lukas mich nicht gehalten hätte.
,,Das war doch nur ein Scherz, Lukas. Ich würde niemals auch nur einen anderen Mann anfassen.", lachte ich laut auf und streichelte seine Wange, auf der schon Stoppel zu fühlen waren.
,,Das könnte ich niemals. Mein Körper will nur dich.", flüsterte ich und schaute ihm in seine brauen Augen, die mich sanft anschaute. 
,,Mach nie wieder solche Witze mit mir, Schatz. Glaub mir, du willst nicht erfahren, was dann passieren würde. Und was das andere angeht. Da hast du Recht. Du hast ja noch Panikattacken, wenn dich auch nur ein anderer anfassen würde."
Er hatte Recht. 
Mittlerweile konnte ich die Anwesenheit von anderen Männer ertragen, aber sollte mich jemand anfassen, würde ich durchdrehen. 
Dafür hatte Dom mich trainiert. Er hatte dafür gesorgt, dass niemand mich anfassen konnte, außer Lukas. 
Ich weiß nicht warum, aber bei ihm war es ok. 
Aber selbst bei meinem genetischen Vater Jason schaffte ich es nicht, mich anfassen zu lassen. 
Ich schaffte es nicht länger ihm ins Gesicht zu sehen und nickte einfach nur.
,,Ja. Den Beweis sehen wir ja bei Jason. So sehr habt ihr mein Leben geändert.", murmelte ich. 
Kurz flackerte Wut in mir auf, aber als Lukas mich küsste, war er vergessen.
,,Sieh es positiv, mein Schatz. Da draußen wirst du es nicht alleine schaffen. Hier drinnen kannst du alles haben. Alles."

Game of LoveWhere stories live. Discover now