Kapitel Dreißig

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Piepen weckte mich.
Ich wollte meine Augen nicht öffnen, wollte nicht in die Augen von Ilija schauen.
Bestimmt hatte er sich schon etwas neues überlegt, womit er mich verletzen konnte. Eine Hand lag auf meiner und ich wimmerte auf. Das Piepen wurde lauter und die Hände fassten meine Wange an.
,,Hey süße. Wach auf, ja? Bitte.", flüsterte jemand.
Ich wollte meine Augen öffnen, aber ich schaffte es nicht.
,,Alles gut. Schlaf noch ein bisschen.", beruhigte die Stimme mich.
,,Ich könnte ihr Beruhigungsmittel geben und das wäre für keinen von den beiden schädlich."
Ich wusste ich kannte die Stimmen.
Nur konnte ich nicht zu ordnen  woher.
,,Dann tun Sie es. Hör zu, süße. Dr. Golden wird dafür sorgen, dass du schläfst. Du musst dich ausruhen. Niemand kann dir weh tun und ich lasse es nicht zu. Hörst du?"
Meine Hand wurde gedrückt. Dr. Golden?
Der Name sagte mir etwas. Aber es war ok, ich war einfach nur noch müde.

Das nächste Mal, als ich aufwachte schaffte ich es meine Augen zu öffnen. Ich lag auf einem Bett, stellte ich sofort fest. Langsam drehte ich meinen Kopf und als ich die Umgebung erkannte, traten mir Tränen in die Augen. Ich war daheim. Ich war wirklich zu Hause.
Auf einem Stuhl neben dem Bett, saß Lukas. Seine Hände umklammerte meine.
,,Lukas?", krächzte ich.
Fast sofort hob sich sein Kopf und er lächelte mich an, als er sah, dass ich wach war.
,,Du bist wach, meine Schöne. Willst du was trinken?"
Seine Haare standen ab und allgemein sah er aus, als hätte er tagelang nicht geschlafen.
Vorsichtig nickte ich.
Lukas Griff zum Nachttisch neben mir und hielt mir ein Strohhalm an die Lippen. 
Während ich trank versuchte ich raus zu finden, was mir weh tat.
Mein Rücken schmerzte ein bisschen und mein Kopf,  aber nicht so schlimm, dass es sich nicht aushalten ließ.
,,Hast du Schmerzen, süße?"
Kurz stellte er das Glas weg und streichelte mein Gesicht. Erleichtert schloss ich meine Augen. Wie oft hatte ich mir vorgestellt, dass ich hier war bei ihm, als ich unten eingesperrt war?
,,Nein. Es geht schon. Es tut mir leid, Lukas. Es tut mir so verdammt leid.", weinte ich leise und drehte mein Gesicht von ihm weg.
,,Was sagst du da?"
Lukas Stimme klang gepresst und er legte seine Hand um mein Kinn, damit ich in seine Richtung schaute.
Ich öffnete meine Augen und schaute ihn flehend an.
,,Es tut mir leid, dass ich zu meinen Eltern wollte und das ich alleine raus gegangen bin. Ich wollte das nicht. Ich dachte, mich würde jemand begleiten.  Und es tut mir leid... was dort... passiert ist. Ich habe versucht sie aufzuhalten."
Es sprudelte nur so aus mir heraus und ich war so unglaublich dankbar, dass er mir zuhörte.
Sein Griff um mein Kinn wurde minimal stärker.
,,Was redest du da für ein Blödsinn! Das war doch nicht seine Schuld, süße.", flüsterte er und küsste meine Stirn. 
,,Doch. Nur ich wollte raus und... und... oh gott, Lukas."
Meine Stimme versagte und ich krallte mich an ihm fest. Es war egoistisch, dass ich ihn brauchte und das nachdem ich nichts tun konnte.
,,Jetzt hörst du mir zu. Das was die Penner mit dir getan haben, ist nicht deine Schuld und du kannst mir glauben, dass ich jeden einzelnen von denen umbringen werde.", zischte er mit zusammen gebissenen Zähnen. Ich schluchzte auf und schüttelte den Kopf.
,,Ich hole Dr. Golden. Er soll dich untersuchen.", sagte er sanft und küsste mich nochmal, ehe er zum Handy griff.
Kurz wählte er und hielt dann das Handy an sein Ohr.
,,Dr. Golden. Sie ist wach. Sie können kommen und sie kurz untersuchen."
Dann legte er auf.
Während er das Handy weg legte, wollte ich mich aufsetzten, aber mein ganzer Rücken zog und ich zog zischend die Luft ein.
,,Bleib liegen! Du wirst dich nicht bewegen, bis die Wunden einigermaßen verheilt sind."
Ich schaffte es nicht Lukas anzusehen. 
,,Ich will duschen.", murmelte ich leise und zog die Decke höher.
,,Sobald Dr. Golden dich untersucht hat, werde ich dich ins Badezimmer bringen."
Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich ihn nicht in der Nähe haben wollte. Nicht solange mich Schuldgefühle plagten.
Lukas streichelte mich, aber ich zuckte so stark zusammen, dass er es sein ließ. 
,,Süße. Du musst mir mir reden.", bat er mich und setzte sich neben mich auf mein Bett.

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