Kapitel Neunzehn

1.1K 82 25
                                    

Wir liefen lange, um ehrlich zu sein, wusste ich gar nicht wie lange. 
Meine Beine schmerzten mir und auch Tess keuchte bereits. Es wurde langsam dunkel und der Wald endete einfach nicht. 
,,Verdammt nochmal. Wann endet dieser Wald? Wir sollten schon längst draußen sein.", schimpfte ich und stampfte auf. 
Immer wieder hörten wir Tiere.
,,Vielleicht sind wir irgendwo abgebogen.", murmelte Tess und schaute sich um. Was nicht wirklich viel half. Es war schon so dunkel, dass man kaum die Bäume erkennen konnte. 
,,Selbst wenn, wir haben uns verlaufen. Eigentlich sollten wir schon wieder zurück gehen. Lukas wird stocksauer sein.", fluchte ich.
Tess lachte auf.
,,Er war schon von dem Augenblick sauer, als du weg gelaufen bist. Die Frage ist nur, wohin sollen wir jetzt gehen?"
Ich kniff meine Augen zusammen. 
,,Vielleicht einfach umdrehen? Ich habe Durst und Hunger, Tess. Und wir haben uns verlaufen und haben nicht einmal ein Handy dabei.", murmelte ich.

Tess seufzte. 
,,Natürlich, hast du keine Spionenfilme gesehen? Er kann dich über dein Handy orten."
Ich verdrehte die Augen und ließ mich auf dem Boden fallen. Um ehrlich zu sein, in diesem Moment wäre ich sogar dankbar, wenn er mich Orten würde und ich einfach nur wieder zurück ins Bett konnte.
,,Ich jedenfalls werde nicht weiter laufen. Ich bin einfach nur müde, lass uns einfach nur etwas ausruhen und dann schauen wir weiter.", flüsterte ich und ließ mich gegen einen Baum sinken.
Meine Augen schlossen sich schon fast automatisch.
Wir waren den ganzen Tag gelaufen und hatten keine Nahrungsmittel mit genommen.
,,Du darfst hier nicht einschlafen. Wir müssen weiter.", drängte sie, aber ich hob nur eine Hand. 
,,Nur fünf Minuten.", seufzte ich und schlief schließlich ein. 

Tess weckte mich schließlich und ich schaffte es meine Augen leicht zu öffnen. Ich war einfach nur so müde. 
,,Wir müssen weiter. Wir müssen den Weg zurück finden.", sagte sie und schaute in den Himmel. Erst jetzt bemerkte ich, dass die Sonne schon wieder anfing zu erscheinen.
,,Wieso hast du mich nicht früher geweckt? Es ist bereits morgen.", sagte ich und stand schnell auf. 
Mein Kleid war schmutzig geworden, aber das interessierte mich gar nicht. Es war bereits morgen und Lukas hatte uns bis jetzt nicht gefunden. Um ehrlich zu sein, machte mir das große Sorgen. 
Hätte er uns nicht schon längst finden müssen? 
Panik ergriff mich.
,,Lukas hat uns nicht gefunden, dass ist gar nicht gut.", flüsterte ich und fuhr mir über meine Haare. 
,,Wir finden schon den Weg.", versuchte Tess mich zu beruhigen. 
,,Wenn nicht mal Lukas uns findet, wie sollen wir dann den Weg zurück finden? Es war eine dumme Idee, eine ganz dumme Idee. Ich sollte einfach einsehen, dass ich bei Lukas bleiben sollte."
Voller Angst schaute ich mich um und spielte mit meinen Händen.
,,Jetzt denk doch nicht so. Alles wird gut."

,,Wir sollten was zu trinken finden, mir ist schon ganz schwindelig.", murmelte ich und fasste mir an meine Schläfe. 
Tatsächlich spürte ich, wie mein Mund trocken wurde. 
Tess nickte. 
,,Laufen wir einfach weiter in die Richtung."

Wir liefen wahrscheinlich weitere Stunden, aber wir fanden keinen Fluss. Nichts, was man trinken konnte.
Und allmählich wurde selbst Tess schlapp.
,,Ich gebe auf. Wir haben uns verlaufen.", flüsterte ich und wieder setzten wir uns, um uns auszuruhen.
Meine Füße schmerzten so sehr, dass ich mich einfach nicht überwinden konnte, aufzustehen und Tess ging es genauso.
Tess antwortete nicht und wir beide saßen einfach nur und lauschten dem Wald. Irgendwann schliefen wir beide ein.
Ich wurde durch Schritte im Unterholz geweckt und ich riss meine Augen auf. Mein Blick fiel auf die schlafende Person neben mir. Tess schnarchte leise.
,,Tess.", flüsterte ich leise. 
Sie drehte sich einfach weg.
Langsam stand ich auf und ging in die Richtung, wo ich die Schritte gehört hatte. 
,,Ist da jemand?", schrie ich laut auf.
Die Schritte blieben kurz stehen und dann kamen sie schneller auf mich zu. 
,,Hallo?", fragte ich und langsam wurde ich panischer. 
Endlich sah ich etwas, aber die Gestalt war zu klein für Lukas und zu massig. War es einer seiner Männer?
Ich hielt still und schaute in die Richtung, in der ich die Gestalt gesehen hatte. Aber da war niemand mehr. Bildete ich mir das alles nur ein? 
Wurde ich langsam verrückt?

Game of LoveWhere stories live. Discover now