Kapitel Vierundzwanzig

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Lisa kam kurz nach Lukas ins Zimmer und stellte mir das Essen aufs Bett.

,,Du sollst das hier nehmen, Schätzchen. Dann kannst du besser schlafen.", flüsterte sie mir beruhigend zu und streichelte mir meine Wange.
Ich lächelte sie an und schaute auf das ganze Essen. Es roch wunderbar, aber ich wusste sofort, dass ich nicht alles würde essen können.
Neben dem Teller mit dem ganzen Obst, lag eine Tablette.
,,Für was ist die?", fragte ich und hob sie die Tablette hoch.
,,Eine Schlaftablette. So kannst du noch ein bisschen schlafen. Lukas meinte, dass du sehr schlecht geschlafen hast. Er selber sieht auch nicht besser aus."
Ich fühlte mich schlechter, als es mir bereits ging. Wegen mir hatte Lukas nicht viel geschlafen und dabei brauchte er auch mehr Schlaf als ich. Immerhin arbeitete er.
Trotzdem war ich froh, dass Lukas immer wach gewesen war, als ich schlecht geträumt hatte. Er hatte mich beruhigt und er war auch der einzige, der es hätte bewerkstelligen können.
,,Ja, ich habe schlecht geträumt. Lukas hat mich beruhigt. Danke dir, Lisa.", sagte ich und fing an zu essen.
Lisa wartete darauf, dass ich fertig war und sprach mit mir über alltägliche Dinge.
Was sie vor hatte zu kochen oder wie es Tess ging. Es ging ihr sehr gut, sie und Tom verstanden sich wunderbar.
Trotzdem zuckte ich bei dem Namen zusammen und schaute mich wieder um.
Als ich fertig war, schluckte ich die Schlaftablette und schlief relativ schnell ein.

Es vergingen ein paar Tage und es wurde nicht besser. Nachts wachte ich schreiend auf und tagsüber hatte ich nur Paranoia.
Selbst Lukas merkte, dass es mir nicht gut ging und er konnte nichts dagegen machen.
Tess durfte zu mir, aber selbst sie konnte mir nicht helfen.
Dr. Golden war auch ein paar Mal da gewesen, aber er konnte mir nur Tabletten geben und selbst die wurden immer stärker, sodass ich selbst am Tag noch völlig benommen war.
Die Kleider hingen auch nur noch runter, aber ich traute mich nicht mit Lukas darüber reden. Seine Blicke reichten, dass ich mich nicht gut fühlte. Fast als würde er mir die Schuld dafür geben.
Es war abends, als Lukas wieder ins Zimmer kam.
Ich lächelte ihn an.
,,Wie war dein Tag?", fragte ich und versuchte nicht ganz so kläglich auszusehen und anzuhören, wie ich mich fühlte.
Lukas hob nur eine Augenbraue.
,,Anscheinend besser als deiner.", seufzte er und kam zu mir.
Er legte mir seine Hand auf meine Stirn und küsste mich fast schon zärtlich.
,,Ich habe mich entschieden. Du wirst zu deinen Eltern fahren. Ich habe mit ihnen schon gesprochen. Sie werden am Flughafen auf dich warten.", sagte er leise und streichelte meine Hand.
Erstaunt schaute ich zu ihm hoch.
Er lächelte gequält.
,,Nur auf mich? Was ist mit dir? Und Ilija?", fragte ich ihn sofort und setzte mich leicht auf um ihn in die Augen sehen zu können.
,,Ja, nur du. Ich muss mich hier um die beiden kümmern. Ilija ist hier in der Nähe und du wirst ein paar Männer mitnehmen. Aber nur ein paar Tage, Schatz. Ich will dich so schnell wie möglich zurück holen.", sagte er und stand auf.
Während Lukas sich auszog, dachte ich noch immer über seine Worte nach.
,,Wieso? Wieso lässt du mich gehen?", fragte ich.
Lukas lächelte.
,,Du gehst daran kaputt. Ich wollte dir nicht glauben. Wenn ich könnte, hätte ich alles von dir fern gehalten. Aber du wirst immer dünner und schlafen tust du schon gar nicht mehr, außer ich betäube dich und das will ich nicht mehr. Morgen fliegst du zum Flughafen von dort aus mit dem Jet.", sagte er und ging ins Badezimmer.
Ich hörte wie das Wasser lief und ein lächeln legte sich auf meine Lippen.
,,Ich liebe dich.", flüsterte ich, als er sich wieder zu mir legte.
Er küsste mich und zog mich so eng an sich, dass ich dachte ich würde an Luftmangel sterben. Aber es war ok.
,,Ich weiß, süße. Vergiss nur nicht, dass ich dich selbst bei deinen Eltern sehe. Vergiss es einfach nicht.", murmelte er und dann nahm er mich.
Es war sanft und zärtlich.

Fast so als würde er mir nicht weh tun wollen.

Am morgen wachte ich von alleine auf und das früher als Lukas. Ich beobachtete Lukas beim schlafen und konnte mir gar nicht vorstellen, dass ich ihn für ein paar Tage nicht sehen würde. Allgemein konnte ich mir nicht mal vorstellen, dass er mich gehen ließ.
Dabei war er es gewesen, der immer wiederholt hatte, dass er mich nicht gehen lassen wollte und jetzt durfte ich wirklich weg.
Wieder musste ich lächeln.
,,Wieso lächelst du?"
Lächelnd drehte ich mich zu Lukas um. Er blinzelte noch ein paar Mal und gähnte dann. Das brachte mich zum lachen. Normalerweise war er immer früher wach als ich, aber ich hatte ihn die letzten Nächte ziemlich wach gehalten.
,,Ich freue mich, dass ich Tom nicht sehen muss.", sagte ich und küsste.
,,Du bist froh, weg von mir zu kommen. Gib es zu, Schatz.", sagte er und grinste mich schief an.
Ich lachte laut auf und schüttelte meinen Kopf.
,,Natürlich nicht! Ich liebe dich und das was du für mich machst."
Lukas lächelte mich sanft an und zog mich auf seine Brust.
,,Du darfst nur gehen, weil Ilija hier sein wird. Und ich will sicher sein, dass es dir gut geht. Aber vergiss nicht, dass ich weiß was du machst. Wenn nicht du es mir sagen wirst, weiß ich es von meinen Männern. Also mach nichts unüberlegtes."
Er krallte seine Hände in meine Arme und ich zuckte zusammen.
,,Ich habe es nicht vergessen, Lukas. Du tust mir weh.", murmelte ich und versuchte mich von seinen Händen zu befreien.

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