Damals im Regen

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Nach ca 10 Minuten erreichte er das Krankenhaus. Vom Dach eines der Umstehenden Gebäudes aus, scannte er mit Hilfe seines Stabes, in dem sämtliche Elektronik verbaut war,das Gebäude nach dem richtigen Zimmer ab. Es brauchte seine Zeit,aber er wurde fündig. Schnell schwang er auf das Gebäude zu,klammerte sich an einer der Fenstersimse fest und Kletterte an der Fassade Empor. Um sich noch einmal zu vergewissern, das er sich nicht geirrt hatte, schielte er vorsichtig durch das Fenster. Sein Blick wanderte suchend durch das kleine sperr lich eingerichtete Zimmer und blieb an dem Krankenbett hängen. Dort, durch eine dünne, weiße Decke etwas versteckt, konnte er ein junges Mädchen mit schwarzen Haaren erkennen. Er kniff die Augen etwas zusammen um noch etwas genau hinsehen zu können und tatsächlich: Auf einem Stuhl neben dem Bett lagen fein säuberlich zusammen gefaltet Marinettes Klamotten sowie ihre Schultasche und die kleine, runde Umhängetasche. Sehr gut.Jetzt musste er nur noch irgendwie hinein gelangen. Hier kam ihm nun der Zufall zur Hilfe, denn ein paar Meter von ihm entfernt wurde ein Fenster Geöffnet. Nur kurz wartete er noch bevor er sich zu dem Fenster hinüber hangelte. Er lukte kurz hinein, um festzustellen ob die Luft rein war und kletterte dann in den Raum hinein. Leichtfüßig und lautlos landete er auf dem Boden. Er befand sich nun im leeren Schwestern Zimmer und die Tür zum Gang stand offen. Und seine Glückssträhne hielt an, denn er konnte ungesehen zu Marinettes Zimmer gelangen. Die Tür schloss er hinter sich und stand nun unschlüssig im Raum. Was zum Henker tat er hier? Als ein leises Rascheln vom Bett aus zu hören war erschrak er sich zu tote.Hoffentlich sah sie ihn nicht, es würde schwer sein ihr erklären zu müssen warum Chat Noir bei ihr im Zimmer stand...

Doch es Passierte nichts. Gott sei dank. Auf leisen Sohlen schlich er zu dem Bett und legte eine Hand auf die kalte Stange die sich am Bettende befand. Dort lag sie,schlafend leise atmend. Eine dünne Decke bedeckte ihren Körper und ihre Haare lagen auf dem Kissen ausgebreitet. Er hatte Marinette noch nie mit offenen Haaren gesehen. Ihre roten perlen Haargummis, mit welchen sie sich sonst immer ihre Zöpfe band, lagen auf dem Nachttischchen neben ihr genau so wie ihre kleinen Ohrstecker. Er trat etwas näher an das Bett heran um ihr besser ins Gesicht sehen zu können. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihre Augen locker geschlossen. Ihm vielen ihre Augenringe auf, die Zeigten, dass das junge Mädchen wohl schon länger nicht mehr richtig geschlafen hatte und was war das? Er hob seine, schwarzes Leder gehüllte Hand, mit den langen Katzenkrallen und strich behutsam über einen kleinen Kratzer an Marinettes Wange. Hatte sie den in der schule auch schon gehabt? Er musste dringend mit Ladybug sprechen. Vielleicht war ihr ja was aufgefallen... Ob er sie diese Nacht noch treffen würde? Er würde am besten einfach auf dem Eiffelturm auf sie warten. Entweder sie kam oder eben nicht. Er zog sich einen Hocker heran, den er im Raum gefunden hatte und setzte sich neben das Mädchen. Das musste wohl ein seltsamer Anblick sein: Ein großes Krankenzimmer mit zwei Betten. Eines war leer, in dem anderen lag Marinettes zierliche Gestalt und neben ihr saß, wie ein Häuflein Elend, der Held von Paris. Chat Noir in seinem Kampfanzug, der Maske und den Katzenohren.Er stütze sich mit seinen Ellenbogen auf dem Bett ab und musste daran denken, wie er ihr das erste mal begegnet war. Chloé hatte einen Kaugummi auf Maris Sitzplatz geklebt und als er versucht hatte diesen zu entfernen, war sie hinter ihm aufgetaucht und hatte ihn für den schuldigen gehalten. Die Tatsache das sie ihn nicht zu leiden schien, hatte ihm ganz schön zu schaffen gemacht. Auf Ninos Rat hin war er Hartnäckig geblieben und letztendlich hatte sich eine Chance ergeben, in ruhe mit ihr zu reden. Jetzt wo er daran dachte, wurde ihm bewusst wie klar er sich an diesen Moment erinnern konnte. Er schloss kurz die Augen und sofort hörte er quasi den Regen prasseln.

Genau, es hatte geregnet und er hatte den schwarzen Regenschirm gehalten

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Genau, es hatte geregnet und er hatte den schwarzen Regenschirm gehalten... Es war ihm so schwer gefallen, die richtigen Worte für eine Entschuldigung zu finden aber er hatte es geschafft. Der blonde hatte ihr seinen Schirm hingehalten, er wurde ja direkt vor Schule abgeholt, da würde er ihn nicht brauchen, sie aber vielleicht schon. Adrian hatte sie mit aller Ehrlichkeit angesehen und ihm war aufgefallen, was für wunderschöne Augen sie hatte. Ja, tatsächlich hatte er das damals schon gemerkt,doch warum hatte er das so verdrängt? Wie sie ihn damals angesehen hatte... den Mund zu einer süßen Schnute gezogen, ungläubig und nachdenklich, so als wüsste sie nicht was sie von dieser Situation halten sollte. Schlussendlich griff sie dann doch nach dem Schirm und ihre Finger berührten sich für den Bruchteil einer Sekunde. Doch diese Sekunde hatte gereicht. Er hatte gespürt dass da irgendetwas war, auch wenn er damals noch nicht wusste was es war. Da Marinette nun den Schirm hatte stand Adrian ungeschützter und der Regen begann auf ihn nieder zu prasseln. Doch es hatte ihn damals nicht gestört,im Gegenteil er hatte es überhaupt nicht gemerkt. Viel zu sehr hatte er sich in dem Anblick verloren, welcher sich ihm geboten hatte. Erst als er nun im Nachhinein darüber nachdachte, was hatte er da nur gefühlt? Da war eine Verbindung gewesen. Die Faszination zu seiner Ladybug hatte das alles einfach in den Hintergrund gedrückt. Er hatte nur noch Augen für die rot kostümierte Superhelden gehabt und hatte Mari vollkommen übersehen. Trotz dieses magischen Moments, der damals aber abrupt geendet hatte, als der Schirm über ihrem Kopf zusammen klappte. Er hatte sofort lachen müssen, aber nicht so gekünstelt wie auf manchen seiner Fotos. Sondern wirklich lachen,von und mit Herzen. Er hatte sie nicht ausgelacht, nein... vielleicht ein bisschen. Sie war aber auch schusselig. Aber auf eine gute Art. Plagg hatte damals schon gesagt, dass er sich an seinem ersten Schultag direkt verliebt hatte, er aber hatte es sofort abgestritten und gesagt sie sei nur eine Freundin. Eine Freundin... das Wort hatte ihn so glücklich gemacht, aber seit diesem Tag hatte sich etwas verändert. Hatte er sie deswegen übersehen? Als sie sauer auf ihn war, war sie so temperamentvoll. Doch nach diesem Moment, am nächsten Tag, stotterte sie nur noch in seiner Gegenwart, bekam keine ordentlichen Sätze heraus oder lächelte nur. Das war schon komisch,hatte er etwas getan? Nein, sie waren doch Freunde. Er würde bei Gelegenheit mal Alya Fragen.

Als er die Augen wieder öffnete und auf die immer noch schlafende Marinette hinab sah, viel ihm plötzlich etwas auf: an ihrem Hals war etwas Dunkles. Es blitzte gerade so unter der Bettdecke hervor. Vorsichtig, um sie mit seinen Krallen nicht zu verletzen, hob Chat die Decke ein Stück an und was er dort sah machte ihn wütend. An ihrem Hals befanden sich große, blaue,Flecken. Wie als hätte jemand die Hand um ihren Hals gelegt und zugedrückt. Die Punkte, welche Fingerabdrücke sein könnten, hoben sich dunkel auf ihrer hellen Haut ab. Es machte ihn rasend, wer zum Henker hatte sich an diesem wundervollen Mensch vergriffen? Wenn erden nur erwischen würde, er würde seinen Kataklysmus zu spüren bekommen.

I'll protect you, PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt