Magneten

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 Marinettes Lachen erfüllte die Luft und auch auf Chats Lippen lag ein Grinsen. Er musste zugeben: er liebt es, sie lachen zu hören. Vor allen Dingen wenn er es war, der sie zum Lachen brachte. Die Sonne war bereits einige Stunden untergegangen und sie hatten sich zurückgezogen, in das Zimmer des Mädchens. Wären sie nähte, sah der Kater ihr dabei zu. Immer mal wieder brachte er ein paar Witze oder erzählte kleine Geschichten, die sie zum Lachen brachten und sie musste zugeben er konnte gut Geschichten erzählen. Viele der Geschichten kannte sie zwar, weil sie ja als Ladybug anwesend gewesen war, aber er konnte sie so erzählen, wie sie sie überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Der Held saß falsch herum auf ihrem Schreibtisch Stuhl und hatte die Arme auf dessen Rückenlehne verschränkt. „Sag mal und du musst wirklich nicht nach Hause?", meinte die Schwarzhaarige, als sie kurz einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. „Nein ich habe mir für heute Nacht eine Ausrede einfallen lassen. Außerdem", er warf selbst noch einmal ein Blick auf die Uhr, welche in ihrem Zimmer hing. „Ich wollte mich um Mitternacht mit Ladybug treffen. Wir müssen schauen, ob wir diesen Idioten nicht finden. Er wird Akumatisiert. Da bin ich mir sicher." „Hast du dich mit ihr verabredet?", fragte Marinette, denn sie wusste von nichts. „Nein", sprach Chat, ich hoffe sie kommt. Manchmal habe ich Glück. Es wäre schön sie kontaktieren zu können, wenn solche Dinge sind wie heute. Deswegen werde ich zum Eiffelturm gehen, dort auf sie warten und wenn sie nicht kommt, dann gehe ich alleine los. Sie wird spätestens dann auftauchen, wenn ein Akuma da ist." Chat seufzte. „Ja da hast du bestimmt recht", sie nahmen sich fest vor: Ladybug würde da sein. Die Zeit verstrich und die beiden hatten ziemlich viel Spaß. Lächelnd hatte Marinette den maskierten Kater mit einem Kajalstift Schnurrhaare und eine schwarze Nase gemalt. Als er gemerkt hatte was sie dort tat, war er aufgesprungen und hatte sich geschüttelt und das Mädchen hatte laut gelacht. Mit ihm konnte man so viel Spaß haben. Liebevoll blickte sie ihn von der Seite her an. Sie hatte ihn noch nie so betrachtet. Eigentlich war er ein sehr hübscher junger Mann. Der zerzauste, blonde Haarschopf, diese grünen Augen unter der Maske. Sein Körperbau war definitiv nicht zu verachten, sein Oberkörper hatte die perfekte Dreiecksform und seine Arme waren sehr muskulös. Sie beobachtete ihn dabei, wie er sich hektisch mit den Fingern durch das Gesicht fuhr und dabei seine Haare noch mehr verwuschelte. Das Lächeln auf ihren Lippen verändert sich und in ihrem Bauch begann es leicht zu kribbeln. So hatte sie sich das letzte Mal gefühlt, als Adrian sich bei ihr entschuldigt hatte. Vor all den Jahren als sie sich in die Augen gesehen hatten, genau so fühlt sich dieser Augenblick an. Als er sich zu ihr umdrehte ihren Blick bemerkte und ihn schüchtern lächelnd erwiderte, da war es um sie geschehen. Nun liebte sie zwei Männer. Adrian und Chat Noir. Das es so war, dass brauchte sie gar nicht mehr zu leugnen. Das war in diesem Moment Tatsache. „Was ist los Prinzessin?", fragte Chat sie verwirrt. Ihr Lächeln, brachte ihn vollkommen aus dem Konzept. Das war seltsam, irgendwie musste er für einen ganz kleinen Augenblick wieder an den Moment denken. Als er ihr damals den Regenschirm gab. Schon wieder! In so kurzer Zeit! Doch diesmal lag sie nicht regungslos neben ihm. Diesmal sah sie ihn an, blickte ihm genau in die Augen und der Ausdruck den diese hatten ließen seine Knie weich werden. Wie automatisch machte er ein paar Schritte auf sie zu, streckte eine Hand nach ihr aus und leg diese an ihre Wange. Sie lehnt ihren Kopf dagegen. Genoss die Berührung, kam noch einen Schritt näher, so dass sie jetzt ganz dicht vor einander standen und Chat einen Arm um ihren schmalen Körper legen konnte. Ohne es zu merken näherten sich die beiden. Wie Magnete die von einander angezogen wurden. Wäre er jetzt Adrian, wüsste er nicht ob er sich das zutrauen würde, aber er war nicht Adrian! Er war Chat Noir! Er senkte seinen Kopf um ihre Lippen mit seinen zu versiegeln. Ihre wunderschönen geschwungenen Lippen. Er freute sich schon darauf sie endlich zu berühren. Als hätte e diese Sehnsucht schon immer in sich getragen. Doch Mari hinderte ihn daran, indem sie den Kopf zur Seite drehte, sodass seine Lippen ihre Wange streiften. Als er sie verwirrt an blickte, legte sie zaghaft ihre Finger auf seinem Mund. So das ihre Fingerkuppen sanft an seinen Lippen schwebten. „Chat... es tut mir leid. Ich kann das nicht. Noch nicht!", versuchte sie sich zu erklären. „Es tut mir so leid Prinzessin. Ich wollte nichts tun, was du mir nicht erlaubst." Er wollte zurückweichen doch sie hielt ihn auf, indem sie ihn am Kragen festhielt. „Chat. Du musst mich verstehen. Ich mag dich und vielleicht ist da sogar mehr, aber... Ich war so viele Jahre nur in einen Jungen verliebt. Der, so glaube ich zumindest, mir nie wirklich Beachtung geschenkt hat. Zumindest nicht so wie ich es gerne wollte. Ich habe mich nie getraut normal mit ihm umzugehen. Mit ihm zu reden oder ihn zu fragen ob er mit mir aus geht und so lange Jahre habe ich gehofft dass er auf mich aufmerksam wird. Dass er den ersten Schritt macht, dass er keine Freundin hat! Seine Bilder haben mein ganzes Zimmer tapeziert. Mittlerweile habe ich sie abgenommen und ich habe nur noch ein paar einzelne in mein Tagebuch, von denen ich mich nicht trennen kann. Ich kann dich jetzt nicht einfach küssen. Ich würde mir vorkommen, wie als wenn ich ihn betrügen würde! Obwohl er, glaube ich, noch nicht einmal etwas von meinen Gefühlen weiß!" Dies alles sprudelte nur so aus ihr heraus. Sie wollte einfach nur, das er sich verstand. Chat sah sie ungläubig an. Die ganzen Jahre über war sie in jemanden verliebt gewesen?! Aber in wen? Für ihn war es plötzlich als hätte ihm jemand eine schallende Ohrfeige verpasst. All die Jahre war er mit ihr in einer Klasse gewesen. War sie seine Freundin gewesen. All die Jahre war sie immer neben ihm gewesen und er hatte nie bemerkt dass sie verliebt war?! „In wen denn?!", erschrocken Blickte er sie mit großen Augen an. „Kenne ich ihn?", stellte er direkt die nächste Frage. Er musste wissen wer es war. „Nun ja, das kann schon sein... bitte frag nicht weiter", Marinette löste sich von ihm, verschränkte die Arme schützend vor ihren Körper und tat einen Schritt zurück. Dieser Abstand zwischen ihnen gefiel dem Helden nicht er hätte sich lieber noch eine Zeitlang in seinen Armen gehalten.

„Okay, wenn du das nicht möchtest, dann reden wir nicht weiter darüber. Obwohl ich schon ziemlich neugierig bin", meinte der Kater und wackelte mit den Augenbrauen. „Ja sicher... aber gib mir etwas Zeit. Dann verrate ich es dir vielleicht, okay?", meinte sie lächelnd und stupste leicht gegen seine Nase. „Alles klar!", strahlte Chat. Er tat einen Schritt zum Fenster. „Bitte bleib hier, Marinette. Schließ alle Fenster und Türen. Verlasst den Raum nicht, bis ich wieder bei dir bin. Ich werde jetzt schon aufbrechen und schauen ob ich Ladybug finden kann. Oder den Lehrer..." Mit einem Katzen gleichen Sprung verschwand er durch das Fenster in die Nacht und Mari blickte ihm hinterher. Oh Man, warum hatte sie nur so viel geplappert? Wo sollte das denn nur alles hinführen? Gab es einen Gott, dann hatte der noch einiges mit ihr vor, so viel Pech in letzter Zeit. Mal sehen was noch so kommen sollte.  

I'll protect you, PrincessWhere stories live. Discover now