Die Ruhe vor dem Sturm

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 „Tikki!", rief Marinette und ihre kleine Marienkäfer Freundin kam auf sie zugeflogen. „Chat Noir hat recht! Wir müssen ihn suchen!", sprach die halb Chinesin. „Aber Mari!", sprach die kleine. „Bist du dir sicher?" „Ja! Ziemlich sicher! Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass ich nicht die beste für diesen Job bin... nun bin ich einmal Ladybug und das heißt, dass ich dafür verantwortlich bin, dass er keinen Schaden anrichtet!", sprach sie und ballte ihre Hände zu Fäusten. „So ist es richtig!", feuerte ihre kleine Freundin sie an. „Aber bitte: tu mir ein Gefallen und geh nicht auf Risiko." „Keine Sorge. Das werde ich nicht", sprach die Schwarzhaarige. „Ich muss nur noch kurz etwas erledigen." Sie verschwand ins Badezimmer und öffnete dort das Fenster und schloss die Tür von innen ab. Sollte Chat schneller zurück bei ihr sein als sie selbst, so hatte sie so einen Möglichkeit unerkannt hinein zu kommen. „Also los! TIKKI SPOTS ON!!!", die Kleine wurde in ihren Ohrring ein gesaugt und aus Marinette wurde Ladybug. Sie quetschte sich aus dem Fenster heraus und schwang sich mithilfe ihres Jojos über die Dächer. Aus der Ferne konnte sie bereits den Kater am Eiffelturm erblicken. Er stand fast auf der Spitze und Überblicke von dort die Stadt. Sie landete kurz darunter auf der Plattform. „Hey Kätzchen!", rief sie zu ihm hinauf. Sofort hatte sein Blick sie eingefangen und mit einem Grinsen sprang er vor sie. „Hey, My Lady. Ist alles gut soweit?", fragte er sie grinsend. „Ja ich denke schon. Was machst du hier?", fragte sie ihn ahnungslos tuend. Natürlich wusste sie was los war doch er wusste ja nicht wer sie war. Also begann er zu erzählen. „Erinnerst du dich noch an Marinette Dupain-Cheng? Das Mädchen über welches ich das letzte mal gesprochen habe?", fragte er sie. „Deine Kleine Prinzessin?", fragte sie ihn neckend. „Genau, die meine ich", sagte er mit einem verträumten Lächeln. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie war davon ausgegangen, dass er Ladybug Komplimente machen würde und nicht weiter ihr normales ich als seine Prinzessin betiteln würde. „Hör zu, sie ist mir wichtiger als du vielleicht denkst und als ich es selber gedacht hätte. Sie ist heute überfallen worden von einem Lehrer. Er hat sie in die Ecke gedrängt! Ich... ich will gar nicht daran denken, was gewesen wäre wenn nicht jemand rechtzeitig da gewesen wäre. Was er ihr angetan hätte... er konnte fliehen und ich bin mir ziemlich sicher dass deine Wut ausreicht, das Hawk Moth auf aufmerksam wird. Wir wir müssen Schlimmeres verhindern! Deswegen würde ich vorschlagen, wir gehen auf Patrouille und durchsuchen die Stadt. Wir müssen ihn finden!", sprach der Kater mit einer Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit, wie sie es selten bei ihm gesehen hatte. „Hältst du ihn wirklich für so gefährlich?", frag sie ihn. „Gefährlich?" Chat stemmte die Hände in die Hüften. „Er ist extrem gefährlich! Für alles und jeden und besonders für Marinette! Dieser Mann ist unberechenbar. Seine Aura, die ihn umgibt ist so düster, dass sogar mein Kwami aufmerksam geworden ist. Irgendetwas Schlimmes passiert, wenn er Akumatisiert wird. Das ist für uns beide sicher!" „okay" Kurz ging die Helden in sich. Tikki und sie hatten fast dasselbe besprochen und Tikki meinte auch sie habe diese Aura gespürt. „Alles klar, dann würde ich sagen: worauf warten wir noch?", meinte die Schwarzhaarige und schwang ihr Jojo. Ihr blonder Partner folgt ihr und gemeinsam machten sie sich auf den Weg über die Dächer der Stadt. Von Osten nach Westen. Von Süden nach Norden. Bis in die äußersten Ränder von Paris. Doch nichts war zu finden. Was sie nicht bemerkten, war der düstere Schatten welcher ihn folgte und es gar nicht darauf anlegte entdeckt zu werden. Sucht ihr nur knurrte das Wesen. Sucht aber ihr werdet nichts finden. Noch nicht.
Die Nacht war schon fast vorbei und an den Rändern der Wälder konnte man bereits erkennen wie der Himmel begann sich rosa zu färben. Beide Helden landeten am Eiffelturm und sahen sich an. „Das war weniger erfolgreich", meinte Ladybug. „Das war überhaupt nicht erfolgreich! Hast du eine Ahnung wie mich das aufregt dass er nirgendwo zu finden ist?! Was machen wir denn jetzt", wütend stampfte er mit dem Fuß auf. „Ganz ruhig Kätzchen", beruhigte ihn die junge Frau. „Ich würde sagen: wir lassen dass für heute. Sollte etwas vorkommen, bemerken wir es definitiv. Hast du die Chance in Marinettes Nähe zu sein?", fragte sie. „Ja, das kann ich machen. Wir gehen auf eine Schule. Ich denke ich werd sie gut im Blick behalten können." „Das ist schön, es wäre gut wenn du das tun könntest." Das Mädchen wurde leicht rot und drehte den Kopf zur Seite. Sie hoffte so sehr, das er es nicht bemerken würde. Sie musste zugeben, ein wenig tat sie das auch aus eigenen Interesse. Denn so wäre er ihr immer nah und genau das wollte sie irgendwie. „Alles klar. Ich geh zurück zu ihr. Mit einer letzten Verbeugung sprang er davon. Nun wurde es auch für sie Zeit, ab nach Hause. Gut dass sie das Badezimmer Fenster offen gelassen hatte. Schon als sie in der Nachbarschaft ankam, konnte sie sehen, wie er durch das runde Fenster in ihr Zimmer krabbelte. Schnell hatte sie sich durch das offene Badezimmer Fenster geschwungen und sich drinnen zurück in Marinette verwandelt und dann dort den bereits zurecht gelegten Schlafanzug überzuziehen. Kurz warf sie einen Blick in den Spiegel und plötzlich viel ihr etwas auf. Gerade als Ladybug waren ihre Haare zu ihren typischen Zöpfen zurück gebunden. Jetzt wo sie wieder sie selbst war, waren ihre Haare wieder offen. Das war praktisch, musste sie zu geben. Hätte sie diese als Ladybug auch offen gehabt, währe sie vermutlich aufgeflogen. Nun gut alles klar. „Tikki?", flüsterte sie ihrer Freundin zu. „Versteck dich, während Chat und ich reden, hast du bestimmt die Möglichkeit in deine Schublade zu flüchten." Das war nämlich Ticket kleine eigene Wohnung. Marinette hatte in eine ihrer größeren Schubladen ein kleines Bett und diverse Sachen verstaut, mit denen Tikki sich beschäftigen konnte. Dann hörte sie bereits rufe aus dem Nebenraum. „Prinzessin! Prinzessin, wo bist du!?", leichte Panik schwang in seiner Stimme mit. Hastig schloss sie die Tür auf und betrat den Raum. „Ich bin hier! Ich war nur kurz auf Toilette", lächelte sie ihm unschuldig zu. „Mein Gott. Prinzessin!" Mit zwei Schritten war er bei ihr und schlang seine Arme um ihren Körper. „Hey. Jetzt übertreib es nicht Katerchen", neckisch stupste sie mit ihrem Finger gegen seine Nase. „Das tut mir leid Prinzessin. Ich habe einfach so große Angst um dich." „Das brauchst du nicht."
Während die beiden sich an grinsten, war ihnen nicht klar dass sie noch immer unter Beobachtung standen. Das Wolfsähnliche Wesen, welches dort schon vorher gestanden hatte, als die beiden auf dem Balkon gesessen hatten, war immer noch dort. Und es hatte gesehen, wer unter Ladybugs Maske steckte. Das war perfekt. Das war absolut perfekt. Es grinste zufrieden. Marinette war Ladybug. Damit ließ sich doch bestimmt etwas anfangen. Plötzlich war da eine Stimme. „Hier ist Hawk Moth. Wie lange willst du warten? Ich werde langsam ungeduldig." Das Biest knurrte nur. „Du wirst wohl noch warten müssen", antwortete es patzig. „Was denkst du? Soll ich sofort auf sie losgehen? Genau wie all deine anderen Schergen, die versagt haben? Ich habe einen Plan und zwar nicht irgendeinen kurzen Gedankenblitz, sondern einen richtigen Plan. Ich kann auch ohne deine Kräfte sein was und wie ich will. Also versuche nicht mich herum zu kommandieren! Wir hatten ein Abkommen und daran werde ich mich halten." Hawk Moth in seiner Halle, biss sich sauer auf die Lippe. Noch nie war jemand so respektlos mit dem umgesprungen.
Chat Noir blieb noch die ganze Nacht bei ihr. Selbst als sie eingeschlafen war saß er in ihrem Fußende und sah ihr zu. Als sie am nächsten Morgen erwachte, war ihr Zimmer leer. Chat war gegangen, aber das war eh klar gewesen. Er konnte ja schlecht die ganze Zeit bei ihr sein aber auf ihrem Schreibtisch lag ihr Notizbuch aufgeschlagen und einen Stift lag darin. Als sie aufgestanden war und an den Schreibtisch trat konnte sie sehen das Chat ihr eine Nachricht hinterlassen hatte. Dort stand in einer schönen geschwungenen Handschrift:
Guten Morgen Prinzessin
ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich wollte dich eigentlich nicht alleine lassen
aber ich muss schließlich auch zur Schule. Ich denke ich werde dich dort sehen
und du mich vielleicht auch. ;-)
ich werde auch von dort aus auf dich aufpassen, auch wenn du mich nicht siehst
aber nicht weiß wer ich bin. Ich bin da.
Dein Held in strahlende Rüstung.
Ein verträumtes Lächeln, schlich sich auf ihre Lippen. Vorsichtig strich sie über die Seite, dass würde sie aufbewahren. Schnell machte sie sich fertig um dann nach unten zu gehen und mit ihrer Mutter zu frühstücken. Mit zittrigen Beinen ging sie zur Schule. Alya wartete dort bereits und empfing sie mit einer Umarmung. In der Klasse wurden sie von Nino und Adrian Empfangen. Den ganzen Schultag über warf Marinette ständig einen Blick über ihre Schulter und versuchte heimlich heraus zu finden ob sie jemand beobachtete doch sie konnte niemand ungewöhnlichen ausmachen. Adrian grinste über dieses verhalten. Er wusste das sie nach Chat Ausschau hielt, doch das er genau vor ihr stand, das konnte sie nicht ahnen. Irgendwie gefiel ihm das. Der Schultag ging seinen normalen Weg, doch irgendwann wurde das Mädchen nervös. Die nächsten beiden Stunden waren Mathe und noch hatte sich niemand geäußert. Normalerweise wäre ihn doch Bescheid gesagt worden wenn Mathe ausgefallen wäre, weil der Lehrer nicht da war. Aber nichts von dem war passiert. Auch Adrian tippte nervös mit den Fingern auf seinem Schultisch herum. Doch dann geschah etwas womit beide nicht gerechnet hatten.

Als es zum Mathe Unterricht klingelte, betrat Monsier Grapper den Raum. Wie als wenn am vorigen Tag nie etwas vorgefallen wäre. Seine dunkle Aura war um 1000 mal schlimmer als das am Vortag noch der Fall gewesen war. Adrian sprang auf. Ohne von irgendetwas Notiz zu nehmen schritt er zum Lehrerpult, stellte sich dahinter, stützte die Hände darauf auf und sah dem jungen blonden Model mit einem gehässig grausamen Grinsen direkt ins Gesicht. Marinette begann zu zittern. Was ging hier vor? Seine Augen waren die eines Monsters. Mit Pupillen wie schlitze und als er grinste waren seine Zähne wie Fänge.  

  

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I'll protect you, PrincessWhere stories live. Discover now