#5 Set the trap for myself

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Pov Jimin

Zögerlich klopfte ich dann an seiner Tür, bereute es jetzt schon. Nach einem müden "Ja?" Öffnete ich und trat in den Raum. Yoongi saß an seinem Schreibtisch und arbeitete an seinem Computer. Sein fragender Blick sänftigte sich sofort und er lächelte zärtlich, als er mich erkannte.

"Ich habe dir noch nicht gute Nacht gesagt." Sagte ich schüchtern, traute mich nicht laut zu sprechen.
"Mach die Tür zu und komm her." Sagte er leise und klopfte auf seinen Schoß. Ich gehorchte ihm. Wie immer. Was sollte ich denn machen.
Zögernd setzte ich mich auf seinen Schoß und legte meine Arme um seinen Hals, blickte leer nach unten.
"Ich wollte nicht mehr zu dir kommen, weil ich nicht wusste was los war." Gestand er und umschloss mich mit seinen Armen. Sein Blick fixierte mein Gesicht und ich fühlte mich untergeordnet.
"Jimin, guck mich an." Seine Stimme war wieder eindringlicher, aber ich konnte ihr nicht folgen. Ich hatte zu sehr Angst, dass er mir eine Frage stellte und mit seinen dunklen Augen die Wahrheit aus mir presste. Eine seiner Hände jedoch griff in meinen Nacken und drehte meinen Kopf ohne großen Kraftaufwand zu sich, sodass ich in sein Gesicht sehen musste. Voller Faszination betrachtete ich seine rauen Lippen und Verlangen überkam mich.

"Du bist in letzter Zeit nervig unerzogen." Seufzte er und sein Blick wurde ernster. Ich blieb still, genoß einfach seine Nähe. "Sagst du mir jetzt, was los war?" Seine Hand wich von meinem Nacken und nahm mein Kinn auf, sodass ich ihm in die Augen gucken musste. Wie versprochen, versuchten seine Augen mich in einen Bann zu ziehen, was ihnen auf Anhieb gelang. "Du klangst so verletzt." Hauchte er noch nach und ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen.

So war er halt. Ich gab ihm meinen Körper für seinen Spaß und er achtete dadurch auf mich, beschützte mich. Egal wie stürmisch er war, egal wie grob oder beinahe schon brutal, er wollte mich nicht verletzten. Eigentlich ein Widerspruch, aber er sagte mir immer, dass ich ihm Bescheid geben solle, wenn etwas zu viel war und auch außerhalb unserer Akte sorgte er sich zu mindestens etwas um mich. Dennoch war sein Level der Fürsorge, das eines Freundes und konnte meiner Liebe nicht mal im Traum das Wasser reichen.

"E-Es hat nur weh getan." Sagte ich nervös kleinlaut und schaute unschuldig in seine Augen.
"Auf einmal?" Fragend blickte er zurück. Er betonte es, da es ja nicht das erste mal war, das wir miteinander geschlafen hatten. Er meinte, dass ich schon Erfahrungen darin hatte, was mich erröten ließ. Selbst als Zweiundzwanzigjähriger war es mir peinlich, über Sex zu reden. Ich war so unmännlich.
"Ist ja egal." Murmelte ich verlegen.
"Nein, tut es immer noch weh?"
"Dich interessiert das doch gar nicht."
Sein Blick verfinsterte sich und seine Hände festigten ihren Griff, sodass es an meiner Hüfte schmerzte. Warum hatte er mich so in der Hand?
"Hör auf, so etwas zu sagen. Hör zu, wenn du den Sex nicht willst, dann-"
"Doch!" Sagte ich blitzartig und bereute es in der selben Sekunde. Yoongi Grinste gehässig, ich bewies ihm einmal mehr, dass er mich kontrollierte. Es war kein Geheimnis, dass ich nach ihm süchtig war, verstecken konnte ich es nur schwer.

Innig legte er mir dann seine Lippen auf, als Belohnung praktisch, dass ich mich wie sein Schoßhündchen verhielt. Ich liebte seine Lippen, obwohl sie so gefährlich waren. Ich verfiel ihnen immer. Egal zu welcher Zeit und es war immer er, der den Kuss beendete, weil ich mich nicht von ihm lösen konnte.
Sein Griff an meiner Hüfte löste sich und seine große, flache Hand fuhr über meine Brust bis zu meinem Gesicht. Seine Berührung führte eine Hitze mit sich und jede Stelle meines Körper kribbelte, besonders die, die er berührte.
Er lächelte zufrieden, als ich mich nicht von ihm lösen wollte. Er hielt mein Gesicht mit beiden Händen, seine Daumen zeichneten Kreise auf meinen Wangen und ich lehnte meine Stirn gegen seine, atmete schwer. "Ich liebe dich." Keuchte ich und es war nicht das erste mal. Yoongi schlug seine Augen nieder, ich wusste, dass ihm das nicht gefiel. Sein Ausdruck war wieder düster, leicht genervt und gedankenverloren. Er war so wandelbar, dass es mir fast schon Angst machte. Wenn er liebevoll und fürsorglich war, stieß er mich in der nächsten Sekunde weg, war genervt. Wenn er unaufmerksam und geistesabwesend war, lachte er im nächsten Moment und war wieder fröhlich. Noch ein Grund, warum ich ihn liebte, gleichzeitig aber auch hasste.

"Du sollst diese Gefühle endlich vergessen." Mummelte er. Seine raue Stimme hatte sich in meinen Kopf gebrannt, nie würde ich sie vergessen, nie würde ich mich gegen sie stellen.
"Du bist lustig," grinste ich ironisch, "Wie soll ich das bitte machen?"
"Du weißt, dass es dir im Endeffekt weh tun wird." Oh ja, dass wusste ich nur zu gut. Denn schon jetzt schmerzte es mehr, als hätte ich jeden meiner Knochen gebrochen. Mein Herz wurde durch ihn schwer wie Blei, doch wenn er mich küsste, fing es Feuer und begann wieder zu leben. Er würde nie verstehen, was ich für ihn empfand, denn das konnte selbst ich nicht. Was hielt mich bei ihm, warum wollte ich ihn so sehr, warum war er mit das einzigste, wofür ich noch kämpfte?
Es führte doch zu nichts und wieder nichts. Irgendwann würde er mich hängen lassen, seinen Spaß an mir verlieren und mich wegwerfen, einfach wie ein benutztes Taschentuch.
"Und ich will nicht mit deinen Gefühlen spielen, sondern mit dir." Was für ihn im Umkehrschluss hieß, dass er mir nicht weh tun wollte. Ohne sein Wissen ritzte er mir gerade ein tiefes Loch ins Herz und spielte in der Wunde herum. Da hatte ich meinen Beweis, er wollte mit mir spielen, war trotzdem in Sorge um meine Gefühle. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder mich gleich noch einmal schneiden sollte, was wirklich weniger schmerzen würde.

"Du?" Fragte er und guckte hoffnungsvoll zu mir auf.
"Was?" Entgegnete ich ohne meine Gesichtszüge zu verändern.
"Hattest du außerhalb des Bades nochmal Nasenbluten?" Seine Augen waren besorgt und ich glaubte ihm diesen Ausdruck ohne daran zu zweifeln. Sein besorgter, sanfter Ton war mir angenehm.
"Nein, alles gut." Sagte ich nun lächelnd und gab ihm einen Kuss, bemerkte nicht, dass ich mich damit selbst in die Falle jagte. Sofort wurde sein Ausdruck ernst und seine Stimme war stark, das genaue Gegenteil von eben und ließ mich erzittern.

"Warum sind dann Blutflecken auf deiner Jacke, wenn du sie erst danach angezogen hast?"

Ich schluckte. Meine Augen weiteten sich zu offensichtlich.
"N-Naja, ich hatte noch etwas an der Nase-"
"Ich habe dich geküsst, Jimin. Mit Blut auf deinem Gesicht hätte ich dich nicht geküsst." Sein Blick wurde immer eindringlicher und mein Magen zog sich zusammen, ich wusste, dass ich hier gefangen war.
"Ich bin dir zu hässlich mit Blut im Gesicht?" Versuchte ich panisch das Thema zu wechseln.
"Ich würde mir Sorgen machen. Jimin, lenk nicht vom Thema ab!" Durch seinen wütenden Ton wollte ich weinen. Ich mochte es nicht, wenn er böse auf mich war. Das war das schlimmste Gefühl auf der Welt. Ich stand von ihm auf, wollte von ihm wegstolpern, doch er hielt mich fest. "Jimin, sag mir was los ist!"
Dieser Name. Mein verdammter Name. Wenn er ihn aussprach, in diesem Ton, mit dieser Stimme, tat es weh. Ich wollte endlich sterben. Ich wollte hier endlich raus. Ich hatte keine Lust mehr, jeden Tag die gleiche Scheiße erleben zu müssen und immer den gleichen Arm versteckt halten zu müssen. Ich wollte endlich frei sein, endlich nichts mehr fühlen.

Doch jetzt musste ich hier raus. Es war eine dumme Idee gewesen, hier her zu kommen.
Sollte ich es ihm sagen?
"Na gut." Ich richtete mich zu ihm und holte tief Luft, "Ich habe mich geschnitten. Als ich mir die Nägel schneiden wollte. Ich schäme mich dafür, dass ich so etwas nicht richtig hinbekomme, deswegen habe ich es verschwiegen." Anders als mein Kopf, war mein Blick leer und gleichgültig. Ich hoffte einfach, dass er mir das abkaufte, denn es war meine einzige Chance. Skeptisch musterte er mein Gesicht, suchte nach etwas, was mich verraten konnte. Doch der Bastard würde nichts finden, ich war im Überspielen zu gut dafür.

"Zeig mal." Sagte er leise, als er erkannte, dass ich es ernst meinte. Darauf hatte ich gewartet. Ich würde ihm jetzt einen Teil meines Verbandes zeigen und dann hatte ich keine Probleme mehr. Wenn wir Sex hatten, würde ich meine Wunden einfach verbinden und er würde es nicht merken. Innerlich lächelnd streifte ich meinen Ärmel etwas hoch, zeigte ihm nur einen kleinen Teil des weißen Stoffes und hörte sein seufzen.
"In Ordnung.. Dann bist du entlassen." Spaßte er und lächelte sanft. Doch er sah nachdenklich aus. Anders als mir, gelang es ihm nicht, so etwas zu verbergen.
Im Moment war es mir aber egal, ich wollte hier raus. Ich gab ihm einen Kuss und ging zur Tür.
"Schlaf gut." Flüsterte ich siegessicher und bekam ein müdes Brummen zurück.

Ich kleiner Lappen, wie hatte ich das jetzt wieder geschafft?

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Hehoy~
Ich habe nichts zu sagen.. :3
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See yu soon♡

「 angel 」 - yoonminWhere stories live. Discover now