#16 He's got those evil eyes

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Pov Yoongi

"Wird das jetzt immer so sein?"
Fragte Jimin mit rauer Stimme. Müde öffnete ich meine Augen, sah gegen sein Haar. Völlig ruhig lag er auf mir und hörte auf meiner Brust meinem Herz beim Schlagen zu. Draußen hörte man die letzten, leisen Vögel zwitschern, die ihren Weg nicht in den Süden angetreten hatten.

"Mein Bett ist kaputt, ich habe wohl keine andere Wahl, als mich mit dir abzugeben." Brummte ich und rieb mir die Augen, während Jimin zu mir aufsah. "So böse." Grinste er und ich lächelte schelmisch. Ich zog ihn zu mir und küsste ihn auf den Mund. "Kuscheln ist wirklich so ätzend." Grummelte ich dann, worauf er sich extra noch mehr an meinen Körper kuschelte. Es war so schön, wenn er so glücklich war, allein durch meine Präsenz. Doch mir war heiß und diese körperliche Nähe war wirklich nicht mein Ding.

"Jiminie~" seufzte ich verträumt und nahm eine Strähne seines Haars, zwirbelte sie zwischen meinen Fingern, flüsterte: "Du siehst so unschuldig aus."
"Aber bin es nicht?" Er schaute mich wieder an. Sein Blick verletzte mich. Ich nahm seinen Arm von meiner Körperseite und betrachtete den Verband. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass wir noch nackt waren und gemeinsam unter einer Decke lagen. Meine Augen lagen gebannt auf dem Stoff, als Jimin ihn zu verdecken versuchte und seinen Arm wegziehen wollte. Doch ich hielt ihn fest und nahm seine Hand weg, nahm den Verband vorsichtig ab. Schweigend sah der jüngere zur Seite, als wäre er von sich selber angeekelt. Ich musste bei den Wunden schlucken. Sie waren rot, auch die Haut drum herum war geschwollen. Wieder wollte Jimin seinen Arm wegziehen, doch ich hielt ihn mit Leichtigkeit fest.

"Belustigt dich das?" Fragte er kleinlaut und beschämt. Nur meine Augen sahen nach ihm, mein Kopf blieb in Position zum Arm. "Nein," sagte ich und atmete schwerfällig aus, "es tut weh."
Er sah mich an, senkte seinen Blick jedoch sofort.
"Versprich mir, dass du das nie wieder tust." Sprach ich. Seine Augen gingen etwas auf. Ich spürte, wie sein Herz einen Satz machte. "Ich kann das nicht." Sagte er traurig. Ich nahm sein Kinn auf und richtete seinen Blick auf mich, ließ mich etwas runtersinken, sodass ich mit ihm beinahe auf Augenhöhe war. Ich kam seinen Lippen näher, tat so, als würde ich ihn küssen wollen, doch stoppte kurz davor und gab nach, als er sich mir leicht entgegenstreckte. Unsere Lippen berührten sich zwar schwach, jedoch öffnete er die Augen, als ich mich nicht bewegte. Kurz schwieg ich, ließ es wirken.

"Ich werde deine Küsse nie wieder erwidern mit frischen Narben auf deinem Arm. Ich werde anfangen, mich von dir fern zu halten und werde die Distanz suchen.
Wenn du dich weiter verletzt, werde ich dich nie wieder anfassen.
Und ich weiß, wie gut meine Berührungen tun."

Er starrte leer meine Lippen unter seinen an. Sein Kopf arbeitete, er überlegte und seine Unterlippe zuckte. Ich wollte erreichen, dass er nichtmal darüber nachdenken musste, also nahm ich ihm die Entscheidung ab.
Ich fauchte leise,
"Wenn du es noch einmal tust, werde ich dir meine Lippen entziehen. Versprich es mir."
"Ich verspreche es."
Und noch nie hatte er etwas so schnell gesagt. Als Genugtuung gab ich ihm meine Lippen, die er bedürftig küsste. Wie ein Gefangener, der einen Tropfen Wasser genoß. Während er sich an mir nährte, strich ich durch seine Haare. Wie einem Hund, der etwas richtig gemacht hatte.
Er versteckte sein Gesicht in meiner Halsbeuge, ich ließ meine Hand weiter durch seine Strähnen gleiten. "Danke." Hauchte er.

"Nicht dafür Kleiner, ich bin für dich da." Gab ich ihm zurück und küsste seinen Haarschopf.
Es war viel mehr als das eine Wort. Und es waren viel mehr taten gemeint.
Danke dafür, dass ich es ernst meinte.
Danke dafür, dass ich ihn zwang und nicht locker ließ.
Danke dafür, dass ich als einziger nicht nur zusah.

-

Irgendwann war ich runter gegangen, um mir etwas zu essen zu machen. Jimin war auf mir noch einmal eingeschlafen und ich wollte ihm diesen Schlaf gönnen. Er hatte wohl so wenig in den letzen Tagen und Wochen geschlafen.
In der Küche traf ich Jungkook an. Weiß nicht, ob ich erfreut oder genervt von dieser Begegnung war. Ich machte mich daran mir Kaffee zu kochen, als er mich auch schon ansprach.

「 angel 」 - yoonminWhere stories live. Discover now