44. Mein Psycho✅

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Die Fahrt nach Hause war, wieder Mal, sehr angespannt. Cody hatte kein Wort gesagt. Er hatte seine Hände um das Lenkrad verkrampft und seine Stimmung hob sich auch nicht, als wir bei ihm waren und die Anderen fragten warum wir schon wieder da seien.
Sauer hatte Cody ihnen alles erzählt, bis er in sein Zimmer ging und dort die Tür mit einem lauten Knall zuschlug. Nachdem dann die Jungs meinten, dass sowieso nur ich ihn beruhigen könnte, bin ich meinem Freund in sein Zimmer gefolgt und sah ihn jetzt auf seinem Bett liegen. Während ich lächelte, funkelte Cody mich sauer an. Auch wenn er nicht sauer auf mich war, tat es mir irgendwie weh. 

"Du solltest nicht in der Nähe eines Psychos sein, wenn er wütend ist", knurrte er, doch ich schmiss mich neben ihn auf sein Bett, sodass ich auf meinem Bauch lag und ihn ansehen konnte. 

"Du bist aber wenn dann schon mein Psycho und ich will dich nicht allein lassen"

"Du bist verrückt", lachte er leicht und legte ein Arm um mich. Eine ganze Weile blieb es ruhig zwischen uns.  Cody war in sein Gedanken vertieft und ich spielte an der Kordel seines Pullis rum.  Er strich mir völlig abgetreten durch die Haare und wickelte ab und zu mal eine Strähne um seinen Finger.

Ich fragte mich was in seinem Kopf gerade abging. Er dachte bestimmt an Jason. Ich hoffe nur, dass es Jason gut ginge und nicht dass er irgendwie krank wurde oder sowas. Mir fiel ein, dass Cody auch mal da drin gewesen sein soll. War das ein Teil, der wahr ist oder falsch?

"Cody?"

"Hm?"

"Eins der Gerüchte über dich sagt, dass du auch in der Psychiatrie warst. Ist das wahr?", fragte ich vorsichtig. Ich musterte ihn und er lies sich nichts anmerken. Er hatte ein totales Pokerface aufgesetzt. 

"Ja", antwortete er schließlich. Er leckte sich einmal über die Lippen und sah mich dann an. "Wurde als labil eingestuft."

"Was heißt das?", hakte ich leise nach und strich langsam über seine Wange.

"Das ich...ich weiß auch nicht...ich war ständig nervös, unzurechnungsfähig, hatte Angstzustände...alles mögliche Meg", erklärte er mir. "Konnte nicht schlafen. Eine Gefahr für mich und Mitmenschen." Er streichelte meinen Arm entlang und ich bekam eine Gänsehaut. 

"Das wurde alles bei dir festgestellt?"

"Ja"

"Wann?", wollte ich wissen und blinzelte ihn an. 

"Nach der Aktion mit dem Messer", gab er zu. 

"Hast du noch sowas wie Angstzustände oder konntest nicht schlafen?", fragte ich weiter. Cody sah mich überrascht an. Als wäre er über meine letzte Frage verwundert. Als hätte er etwas anderes erwartet. 

"Nein. Nicht seit ich draußen bin. Naja ein paar Mal hatte ich Probleme beim einschlafen, aber mehr nicht", antwortete er. "Aber du musst dir keine Sorge machen kleines. Mir geht es gut."

"Und Jason ist wegen dem Amoklauf und den Drogen da drin? Kommt man wegen sowas nicht ins Gefängnis?"

"Nicht wenn man ebenfalls als labil abgestempelt wird Meg. Das macht uns beide doch so sehr zu Psychos. Die Tatsache, dass wir beide in einer Anstalt waren, weil wir nicht auf 100% liefen, machte die Leute stutzig. Sie hatten Angst vor uns und vor dem was wir tun könnten. Was wir...auch schon getan haben", erklärte er mir. 

"Aber so ein labiler Zustand ist doch menschlich. Das kann jedem passieren. Ich finde es unfair, dass die Leute euch so abstempeln, weil ihr krank wart. Das ist nicht fair", schüttelte ich den Kopf und Cody strich mir grinsend meine Haare nach hinten. 

"Dann bin ich für dich ein menschlicher Psycho?"

"Für mich bist du gar kein Psycho. Du bist Cody. Mein Freund. Mein erster Freund wohlgemerkt und nichts daran würde ich ändern wollen. Zwar sagte ich, dass ich mich nie in dich verlieben wollte, aber ich find es gut so"

"Und das kommt von jemanden, der nur die Gerüchte kennt", stellte er fest. "Ich kann es nur immer wieder sagen Megan. Du bist unglaublich."

"Du hast selbst gesagt, dass ich nicht alles glauben soll"

"Aber nicht alles war falsch Meg. Pass auf. Amoklauf Gerücht"

"Wahr", sagte ich und Cody nickte. 

"Jason der Drogen nahm"

"Du sagtest teilweise wahr"

"Richtig, aber was hast geglaubt, bevor ich dir das erzählt hab?", aus zusammen gekniffenen Augen sah er mich an und streichelte mein Rücken entlang.

"Wahr", gab ich zu und er nickte. 

"Das ist okay", lächelte er leicht. "Ich der allein in einem Haus im Wald wohnt."

"Falsch",lächelte ich. Cody nickte und machte weiter. 

"Ich der mit einem Messer auf seinen Vater losgegangen war, zugestochen hatte und danach in Psychiatrie kam", Cody musterte mich. Ich wollte darauf keine Antwort geben. 

"Cody-"

"Wahr oder Falsch?", unterbrach er mich. Ich sah auf meine Hände. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte Angst das falsche zu sagen. Ich hatte Angst überhaupt was zu sagen. "Megan."

"Ich weiß es nicht", gab ich zu und sah ihn wieder an. "Cody ich weiß es nicht. Ich glaube falsch, aber ich weiß es nicht."

"Wärst du noch meine Freundin, wenn es wahr wäre?", wollte er wissen und hielt mit seiner linken Hand mein Gesicht fest, damit ich nicht wieder nach unten sah. 

"Ja. Du würdest mir nicht weh tun", versicherte ich ihm. "Das weiß ich."

"Dann brauchst auch keine Angst vor der Antwort haben", flüsterte er und zog mich in seine Arme. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, hörte zu wie sein Herz ruhig und regelmäßig seine Brust schlug und genoss wie er über einem Rücken streichelte.

"Irgendwann werde ich dir erzählen was passiert ist. Dann darfst du mich hassen oder mich bemitleiden. Eins von beiden. Nur eins darfst du nicht", sagte er so leise, dass ich Mühe hatte ihn zu verstehen. 

"Und was?"

"Mich verlassen"


Ein kleines Medy Kapitel in dem beiden reden und Megan ihm fragen stellen konnte:D Leute ist er nicht toll? Also ich liebe Cody:D

Was denkt ihr was wirklich passiert als Cody angeblich auf seinen Vater eingestochen haben soll:D

Was denkt ihr wie Megan reagiert wird?:D

Voten und kommentieren für das letzte Kapitel heute :D

Euer BrooklynGirl:*

My human PsychoWhere stories live. Discover now