Gedanken

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Pov Cat

Kaum war die Tür aufgeschlossen war Julien der erste der von uns beiden der den Raum schon fast fluchtartig verließ. Was zur Hölle war das gerade, was hatte ich verpasst? Gestern noch war ich laut seinen Angaben wie eine kleine Schwester für ihn, heute küsste er mich, wieder.
Das schlimme war, das ich so zu niemand anderen konnte um mit ihm über die Situation zu sprechen, Regina würde das ganze nicht verstehen, sie selber hatte eine jahrelange Freundschaft mit Andre die auf dem selben Niveau lief wie die zwischen Ju und mir, da wäre es fehl am Platz da sie etwas anderes rein interpretieren würde und sonst war der einzige mit dem ich sonst über so was reden konnte der Mann der mir dieses ganze Gefühlschaos eingebrockt hatte.
Warum musste das alles jetzt so kompliziert werden?
„Cat alles klar bei dir? Kommst du auch mal wieder raus oder so?" hörte ich Rob fragen, ich stand immer noch wie gelähmt an der Wand und starrte auf die Schränke mir gegenüber.
„Ähh... ja." entfuhr es mir als ich selber merkte wie dumm ich aussehen musste und auch ich ging an Rob vorbei der grinsend den Kopf schüttelte ehe er mir in das Büro folgte.
„Also, da wir ja jetzt nur die Videos mehr oder weniger schneiden müssen kannst du ja da drüben rum tüfteln. Oder hast du auch schon was aufgenommen?" fragte mein russischer Kumpel, lenkte so das Thema auf mein Video, für das ich so noch nichts gemacht hatte außer das übersetzen und Probesingen mit Ju.
„Stimmt da war ja noch was." nahm ich das Thema auf und war schon aus dem Zimmer gegangen um so meiner Leidenschaft nachzugehen und um von Julien weg zu kommen. Ich schloss ab und begann alles vor der Tür aufzubauen, stellte die Kamera ein, verband das Mikro mit dem PC und die Kopfhörer stöpselte ich ebenfalls an, damit ich die Melodie in meinen Ohren hören konnte während ich begann zu singen.
Zwei Stunden, meine Stimme war schon sehr strapaziert, war ich so zufrieden wie ich wollte, hatte noch ein paar Hintergrundvocals aufgenommen und saß, nach dem Abbau, damit die Jungs wieder rein kommen konnten, am PC von Vince um das ganze nun so zurecht zu schneiden damit es einen schönen Verlauf bekam.
Ich bekam die Jungs draußen nicht mit, die ihre gewohnten Albernheiten zum Ausdruck brachten, auch nicht das Juliens Mutter wieder gekommen war, die hatte sich den Vormittag zusammen mit Bao und Kiko verabredet und somit verbrachte ich den Nachmittag sehr abgeschottet und mit dem schneiden meines Songs, besser gesagt dem Hintergrundverlauf damit der Song noch eine Art Videoschnitt bekam. Je eher ich fertig wurde desto besser, so konnte ich später auch noch einmal bei Rob drüber sehen und ich war abgelenkt.
Die Kopfhörer auf den Ohren, die Melodie abspielend während ich nachschaute das die Hook gut kam sah ich nicht wie Julien wieder einmal an der Tür stand, mich beobachtete und erst als er die Kopfhörer von meinen Ohren nahm sah ich das erste mal seit langem von dem viel zu hellen Bildschirm auf, jedoch anstatt auf ihn zu achten und ihn zu antworten, hatte ich eh nicht gehört was er gesagt hatte, griff ich zu dem noch vollen Monster rehab das neben den drei anderen schon leeren Dosen stand und nahm einen großen Zug davon.
„Was hast du gesagt?" fragte ich ihn noch einmal und sah zu ihm auf. Warum musste ein einzelner Mensch nur so gut aussehen das man gleich wieder begann zu schwärmen.
„Es ist gleich 11, ich wollte wissen ob du nicht doch mal langsam was essen willst. Meine Mum hat gekocht und dich sogar schon gerufen. Hast sie jedoch verpasst, kleine Dauerworkerin." fragte er lächelnd, erklärte mir, nachdem ich zugesagt hatte und wir auf den Weg aus dem Zimmer waren, das die Jungs schon gegessen hatten und das der Rest noch in der Küche war.
„Danke." ließ ich noch verlauten ehe ich mir in der kleinen Küche einen Teller zurecht machte, ihn kurz erwärmte und dann in das Büro ging um mich an einen der Schränke auf den Boden zu setzen und zu essen, während die Jungs ebenfalls weiter schnitten.
„Yo Kitty, was sagst du zu ner Abschiedsparty?" fragte Rob auf einmal und ich sah, mit vollem Mund auf.
„Warum?" fragte ich nur nach, hielt mir dabei die Hand vor den Mund, da ich immer noch essen darin hatte und ich es unhöflich fand den Boys meinen vollen Mund zu präsentieren.
„Na weil du bald verschwindest, in den Süden und uns allein lässt?" bekam ich jedoch nur als Antwort, bei den letzten Worten Robs glitten meine Augen nur kurz zu Julien der etwas verbissen wirkte und stur auf den Bildschirm sah, die Hand vor dem Mund und abgestützt auf den Schreibtisch.
„Muss das sein? Wir können das doch ganz klein machen, ich mach was zum Abschied und wir machen uns nen gemütlichen." ich war nicht so für so eine Art Party, mehr weil das bedeutete das ich mich von jedem einzeln verabschieden musste, ich mir so von jedem das Gelaber anhören musste das ich bald wiederkommen sollte, das sie es schade fanden et cetera.
„Du willst das wirklich nicht? Komm schon, die würden sich alle freuen." versuchte Rob mich noch einmal zu bestärken, schob ich mir unterdessen den nächsten Löffel Essen in den Mund.
„Wenn sie nicht will lass sie doch." es war Julien der mich verteidigte und Rob dazu brachte entschuldigend die Hände zu heben.
„Es war ja nur ne Idee gewesen, dann halt nicht. Schade zwar aber dann machen wir das nur wir und hier. Hey das hat sich gereimt." freute er sich, ich schüttelte über den Schwachmaten nur lächelnd den Kopf und kratzte die letzten Reste meines Essens zusammen ehe ich das genüsslich aufaß und den Teller samt Besteck in die kleine Spülmaschine räumte ehe ich mich wieder, ohne den Jungs auch nur was zu sagen, wieder in Vince Zimmer verkrümelte um dort weiter zu arbeiten.

Pov Ju

Ich sah ihr hinterher als sie mit dem leeren Teller in die Küche verschwand, sah jedoch nur kurz darauf wieder auf den Bildschirm, der mir schon in den Augen brannte und ich musste mir kurz über meine schon strapazierten Augen reiben, ehe ich mit einem kurzen Kopfschüttler weiter arbeitete.
„Wollen wir das wirklich so stehen lassen?" fragte Rob auf einmal, nachdem er sich abgesichert hatte das Cat, sie hatte anscheinend die Tür zu Vincents Zimmer geschlossen, ihn nicht hörte.
„Du hast sie gehört, ich stell mich ihr nicht noch einmal in den Weg, das gestern Abend hat mir gereicht." sprach ich jedoch nur, hob meine Kapuze an und legte sie auf den hinteren Teil meines Kopfes ab, ehe ich mich nach hinten lehnte um mich zu strecken.
„Hat sie dir eigentlich nun gesagt warum sie so sauer war?" fragte mein Frontmann mich und ich begann zu grübeln. Einen genauen Grund hatte sie mir nicht gegeben, im Gegenteil sie hatte die Flucht ergriffen, doch wovor? Ich hatte ihr gestanden das sie mir wichtig war, wichtiger als jeder andere Mensch, nahm ich meine Familie da aus, doch war ihr das unangenehm gewesen.
Hatte ich sie damit sogar überfordert? Ich dachte zurück an den Kuss, den wir vor ein paar Stunden noch beide gewollt hatten.
Sie hatte ihn ohne zu zögern erwidert, so was war doch ein gutes Zeichen, soweit ich das ordnen konnte.
„Hey Jungs." ihre helle Stimme ließ mich aufsehen, als ich sie, mit Jacke und Rucksack, in der Hand das angefangene Energiegetränk, am Türrahmen stehen sah und sich noch einmal in den Augeninnenwinkel fuhr.
„Ich geh heim, ich bekomm heute nichts mehr gebacken und ich will versuchen etwas abzuschalten, war heute alles etwas viel. Wir sehen uns morgen Babys." dieses mal kam sie nicht um jeden von uns einzeln zu verabschieden und somit musste ich zuhören wie die Haustür nur ein paar Sekunden später auf und zu ging und Catalina war aus dem Büro verschwunden.
Ich wiederum ging weiter die Schnipsel der gestrigen Aufnahmen durch, vertiefte mich darin und kam so erst gegen eins aus den Geschäftsräumen um so nach Hause zu gehen und meine Mutter schon schlafend in meinem Bett vorzufinden. Ich selber zog nur meine Hose aus, legte meine Jacke ab und schlief auf dem Sofa ein.
„Ich will nicht das du gehst." hörte ich mich sagen, ich stand vor Catalina, die einfach nur liebevoll lächelnd zu mir aufsah.
„Es ist nicht für lange, wie oft muss man dir Dummerchen das noch sagen. Und so weit ist es doch auch nicht entfernt, ein paar Stunden und ich bin wieder bei euch."erklärte sie mir lächelnd.
Jetzt oder nie, hallte es in meinem Kopf wieder.
„Ich will nicht das du gehst weil du mehr bist als nur eine Freundin." druckste ich ungewollt herum, sah in ihre verwirrten Augen und holte nach einem leisen seufzen noch einmal tief Luft.
„Cat ich liebe dich." endlich war es ausgesprochen und ich hatte schon Angst auf das was kommen würde.
„Ich ... Ju ich..." ich ließ sie nicht zu Wort kommen, Taten sprachen mehr als tausend Worte hatte mir mal jemand gesagt und ohne auf sie zu achten hatte ich ihr Gesicht in meine Hände genommen, meine Hände lagen an ihren Wangen als ich mich zu ihr beugte und sie küsste.
Die anfängliche Stürmigkeit wich als ich langsam begann zärtlicher zu sein, ich wollte sie nicht überfordern, ich wollte ihr zeigen das ich es ernst meinte. Ich merkte wie sie auf den Kuss reagierte, ihn erwiderte ehe ihre Hände an meinem Shirt ankamen und sie mich daran noch mehr zu sich zog.
„Ich liebe dich auch." hörte ich sie flüstern als wir uns kurz lösten und noch bevor wir weitere Worte sprachen begannen wir uns von neuem zu küssen....

Der Duft von Kaffee drang in meine Nase und das Gelächter von zwei Frauen an meine Ohren. Ich hatte immer noch die Augen geschlossen, mein Gesicht in das Kissen vergraben und die Decke hing nur so halb über meinen Körper, dennoch so weit das man meine morgendliche Erregung nicht sehen konnte, als ich meine Mutter und Cat reden hörte, war sie etwa schon hier?
Blinzelnd gelang es mir unbemerkt zuzusehen wie Cat sich mit meiner Mutter zum Bett begab, jede von ihnen eine Tasse in den Händen und noch während ich die Augen wieder schloss, damit ich nicht aufflog, hörte ich den beiden zu.

No se besa mejores amigosWhere stories live. Discover now