The Queen of Secrets

Kapitel 8

*********************************
Zunächst möchte ich mich für die Views, Votes und Kommentare bedanken! Ich freue mich über jedes einzelne :)
Hoffentlich gefällt euch das nächste Kapitel!
*********************************

„Gute Nacht, bis morgen", verabschiedet sich Morgan fröhlich mit einem Winken bevor sie aus meinem Zimmer verschwindet. Roova hatte mich am Nachmittag wieder zur Königin mitgenommen. Ich durfte erneut nur zuschauen, was mich aber herzlich wenig störte. Die Königin verhält sich zu mir etwas eigenartig. Am Nachmittag hat sie mich mehrmals über mich und meinen Bruder ausgefragt. Sie wollte auch wissen, wie wir damals von meinen Adoptiveltern gefunden wurden. Wieso würde sie das wissen wollen?

Morgen werde ich tagsüber Prinzessin Valaia begleiten. Anfangs werde ich zum Glück, wenn nötig, noch Hilfe von anderen Dienstmädchen bekommen. Doch schon bald muss ich alles allein auf die Reihe bringen. Da bin ich mal gespannt, wie ich mich anstelle.

Um 8:20 Uhr stehe ich nun im Zimmer der Prinzessin. Ihre Honigblonden Haare sind in zwei lange Zöpfe geflochten und ein luftiges Nachtkleid fällt locker über ihre zierliche Figur. Wenn ich nicht wüsste, dass sie etwas alter ist als ich, hätte ich sie auf junger geschätzt.
„Du bist bestimmt Kalia", fragt sie erfreut. Ihre Frage klingt aber eher wie eine Feststellung. Sie kommt auf mich zu und schließt mich sofort in die Arme.
„Uh. Ja genau", bestätige ich etwas unsicher. Die Umarmung sieht für Außenstehende sicherlich seltsam aus. Die Prinzessin ist nämlich etwas kleiner als ich und hat ihre Arme so fest um mich geschlungen, dass meine regungslos neben mir hängen.
„Ich bin so froh dich endlich zu treffen! Als mir letzte Woche mitgeteilt wurde, dass du kommst, konnte ich es kaum erwarten", teilt sie mir fröhlich mit als sie sich wieder von mir löst. „Meine vorherige Zofe ist leider umgezogen. Es hat Monate gedauert bis man endlich eine passende Person gefunden hat."
„Schön euch auch zu treffen, eure Hoheit."
„Sei doch nicht so förmlich, nenn mich bitte Valaia", bittet sie mich und zieht mich in ihr Schlafgemach. Sie setzt sich in einen Stuhl und erklärt mir welche Frisur sich für heute vorgestellt hat. Da ich relativ unfähig bin Frisuren zu machen, dauert es umso länger. Doch Valaia stört es kaum, sie plappert einfach die ganze Zeit durch. Ich bin ehrlichgesagt sehr froh, dass die Prinzessin nett ist. Bis auf ihre Statur hat sie nichts mit der Königin gemeinsam.

Letztendlich fallen ihre Haare in glänzenden Locken über ihre Schultern. Einen Teil der Haare habe ich auf ihrem Hinterkopf fixiert, damit sie ihr nicht ständig ins Gesicht fallen. Ehrlichgesagt bin ich äußerst zufrieden mit dem Endprodukt und zum Glück hat Valaia auch nichts daran auszusetzten.
Den restlichen Tag begleite ich sie auf verschiedene Besprechungen und erfülle diverse Aufgaben für sie. Alles in allem, sind die Aufgaben relativ leicht, teilweise langweilig, aber zum Aushalten.

Nun befinde ich mich wieder in ihrem Gemach. Kaum zu glauben wie schnell ein Tag vergeht und kaum zu glauben, dass ich mich jetzt tatsachlich im Zimmer der Prinzessin befinde, als wäre so etwas völlig normal für mich.
Valaia hat sich ins Badezimmer begeben und mich gebeten auf sie zu warten. Da ich im Moment nichts zu tun habe, entschließe ich mich etwas umzuschauen. Das deckenhohe Bucherregal zieht mich sofort in dessen Bann. Unverzüglich steuere ich darauf zu. Der Prinzessin macht es sicher nichts, wenn ich mir ihre Bucher ansehen. Sonst würde das Regal ja schließlich nicht einfach mitten im Zimmer stehen.

Ich lasse meine Hand über die Bücher gleiten. Viele der Bücher sind wahrscheinlich mehrere hundert Jahre alt. Einige Ledereinbände sind schon am zerfallen und sollten meiner Meinung nach eher nicht dem Sonnenlicht und anderen schädlichen Faktoren ausgesetzt sein, aber was soll's.
Meine Hand bleibt unabsichtlich an einem der Bücher hängen, sodass es mit einem dumpfen Knall auf dem kalten Steinboden landet. Etwas in Panik hebe ich es sorgfältig auf. Zum Glück ist das Buch nicht allzu alt und gebrechlich wie andere. Der Ledereinband ist noch in recht gutem Zustand und mit schwarzen Schnörkeln verziert. Vermutlich ist es, wie alles in diesem Zimmer, extrem wertvoll.