Kapitel 22

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„Ich kann es einfach nicht, okay?!"
„Konzentriere dich auf seine Präsenz. Versuche seinen Körper zu spüren und ihn einzuhüllen", erklärt Fox mir zum gefühlten hundertsten Mal. Wir üben nun schon seit Stunden und es fühlt sich so an als würde mein Kopf gleich explodieren. Seit Wochen trainiere ich bereits an meinen Fähigkeiten, doch ich bin immer noch nicht dazu in der Lage zwei Personen gleichzeitig mit mir unsichtbar zu machen.
Jedes Mal, wenn ich in meiner Vorstellung den imaginären Umhang über die zweite Person werfen will, löst sich dieser in Luft aus und meine Konzentration entschwindet ebenfalls.

Immerhin kann ich mittlerweile ohne Probleme beliebig lang selbst unsichtbar bleiben. Zusätzlich kann ich jedenfalls eine weiter Person auch unsichtbar machen, aber an der nächsten Person hapert es noch und langsam läuft mir die Zeit aus. Morgen Abend wollen wir uns schon ins Schloss schleichen und nach Beweisen suchen.
Laut unserer Quelle befindet sich in der Bibliothek ein geheimes Zimmer, worin wichtige Dokumente aufbewahrt werden. Hoffentlich ist das nicht nur ein Gerücht und wir werden auch wirklich fündig.

„Kalia? Hörst du überhaupt zu?" Fox' genervte Stimme holt mich wieder zurück in die Gegenwart.
„Was?", frage ich abwesend.
Er schnaubt und lacht zugleich und wirft seine Arme in die Luft. „Wie soll das den morgen funktionieren, wenn du nicht einmal zuhörst?"
Ich rubble meine verschlafenen Augen fest und streiche mir meine Haare aus dem Gesicht. „Tut mir leid, aber ich glaub nicht, dass ich es überhaupt noch viel länger schaffe. Ich bin völlig fertig und müsste mich wirklich mal etwas erholen. Damit ich morgen wenigstens halbwegs funktioniere", gestehe ich.
Er seufzt einmal laut und dreht sich zu Magnus, welcher gelangweilt auf dem Sofa sitzt und vergeblich auf das berüchtigte Kribbeln wartet.
„Dann müssen wir morgen wohl zu fünft gehen. Kannst du den anderen Bescheid geben, dass wir doch nur fünf sind?"
Magnus nickt verschlafen und streckt sich erstmal bevor er mich und Fox alleine lässt und sich zum Schlafen in den zweiten Stock begibt.

„Wir sollten wahrscheinlich wirklich schlafen gehen, es ist schließlich schon spät und wir müssen morgen Abend aufmerksam sein." Er schenkt mir ein müdes Lächeln und schleppt sich ebenfalls die Treppen hinauf.
Erschöpft folge ich ihm und betrete mein kleines Schlafzimmer. Trotz der Enge ist es gemütlich, es erinnert mich an mein altes Zimmer mit Lynk.
Lynk. Wie sehr ich ihn vermisse. Ich durfte ihn seit ich hier bin nicht besuchen, da ich nicht riskieren konnte, gesehen zu werden. Er weiß vermutlich nicht einmal, dass ich nicht mehr im Schloss bin. Wahrscheinlich denkt er, dass ich noch immer fröhlich vor mich hinarbeite und lediglich keine Zeit habe mich zu melden. Als ob ich das je machen würde.

Mit den traurigen Gedanken werfe ich mich in mein kleines Bett und genieße das göttliche Gefühl endlich zu liegen. Es dauert nicht lange bis ich den heiß ersehnten Schlaf Willkommen heiße.

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Ist diesmal ein sehr, sehr kurzes Kapitel. Dafürpassiert in dem nächsten dann auch mehr. Morgenwird das Nächste auch schon gepostet :)

The Queen of SecretsWhere stories live. Discover now