Kapitel 35

6.8K 441 18
                                    

           

           

*********************
Es fällt mir wirklich schwer das zu sagen, aber es wird nur mehr ein paar wenige Kapitel geben, dann ist die Geschichte beendet. Ich wollte euch nur vorab warnen. Nicht, dass das Ende dann zu plötzlich kommt.
Ich habe alle Kapitel bis zum Ende ausgeplant und kann es einerseits kaum erwarten, Kalias Geschichte bis zum Ende zu erzählen, aber andererseits finde ich es unglaublich traurig, dass es so schnell vorbei war.

Nun Ja, ich will euch nicht weiter aufhalten, hier gibt es ein neues Kapitel :)

*********************

Braxtons POV

„Unfassbar! Die zwei sind aber auch unfähig. Zweimal schon ist sie diesen Idioten bereits entkommen. Es kann doch nicht so schwer sein eine unfähige kleine Göre zu töten", beschwert sich meine Frau während sie sich verschiedene Speisen auf ihren Teller häuft. So viel, wie sie isst, könnte man denken, sie wäre doppelt so groß. Aber das viele Pläneschmieden und Schreien muss wohl anstrengend sein.
Drei Tage ist es nun schon her, dass sich Rohan auf die Suche nach Kalia gemacht hat und meine Frau hat es nicht gut aufgefasst, als sie mitbekommen hat, dass er nicht mehr zu finden war. Keiner konnte ihr jedoch sagen, wo er sich befindet, also blieb ihr nichts anderes übrig als ihre Wut an Valaia, Tova und Emrys auszulassen.

„Braxton! Hörst du überhaupt zu?", fragt mich Rohanne entsetzt.
„Tut mir leid, Liebes. Ich war wohl mit meinen Gedanken woanders." Sie seufzt und rollt ihre Augen, nur um danach ein gespieltes Lächeln aufzusetzen.
„Würdest du mir bitte das Salz reichen?", fragt sie übertrieben freundlich. Verdutzt schüttle ich meinen Kopf und überreiche ihr das Salz. Doch als sie den Salzstreuer in ihre Hand nimmt, packt sie meine Hand mit einem Ruck. Noch verwirrter mustere ich ihren Gesichtsausdruck, welcher nun puren Zorn ausstrahlt.
„Ich weiß, dass du da drinnen steckst. Rohan wäre nie von selbst auf die Idee gekommen, sich davonzuschleichen. Und wer wäre besser geeignet ihm diesen Rat zu geben, als sein geliebter Vater, welcher ihn schon immer verhätschelt hat", droht sie mit ruhiger Stimme. Ihre Aussage ist so unerwartet, dass mein Gesicht ehrliche Überraschung wiederspiegelt.

„Braxton, tu nicht so als wüsstest du nicht, wovon ich sprechen. Du hattest immer schon eine Schwäche für deinen ältesten Sohn. Dein kleiner Engel mit den blonden Locken. Ich weiß, dass es dir das Herz gebrochen hat ihn mit Liebeskummer zu sehen, aber du hättest mich nicht hintergehen sollen."
Langsam lockert sich ihre zierliche Hand von meiner und ihr Gesicht entspannt sich wieder etwas. Oh Gott, was habe ich jetzt bloß wieder angestellt. Nervös schlucke ich den nicht allzu kleinen Kloss im Hals und wische meine feuchten Hände an meiner Hose ab.

Rohanne widmet sich währenddessen ihrem gekochten Ei, jegliche Anzeichen von ihrem Zorn in Luft aufgelöst.
War das eine Drohung? Sollte ich mir in Zukunft Sorgen machen neben ihr einzuschlafen?

Den Rest des Frühstücks verbringen wir schweigend. Von meinem Hunger fehlt jede Spur, dennoch zwinge ich mich dazu das meiste auf meinem Teller zu essen. Das einzige Geräusch in dem riesigen Raum ist das Quietschen von Messern und Gabeln auf unseren Tellern und ein gelegentliches Rascheln der Wachen um uns herum. Ansonsten herrscht Totenstille.

Endlich ist das Frühstück vorbei und mit einem erleichterten Ausatmen schiebe ich meinen Stuhl nach hinten. Doch bevor ich überhaupt dazu komme, aufzustehen, schwingt die Tür mit einem Knall auf.

Mir bleibt mein Mund offen hängen. Rohan. Ihn hätte ich hier am wenigsten erwartet. Was macht dieser Idiot hier? Wie kann er nur so dumm sein und einfach so hier reinmarschieren. Ich dachte, ich hätte ihm ausdrücklich erklärt, dass er erst wieder zurückkommen soll, wenn Rohanne nicht mehr an der Macht ist.

Offenbar ebenfalls überrascht, rührt sich Rohanne zunächst nicht von der Stelle, als unser Sohn schnurstracks auf sie zu geht. Schnell fängt sie sich jedoch wieder und erhebt sich mit zusammengebissenen Zähnen von ihrem Stuhl, ihre Nägel tief im Holz des Esstisches vergraben. Offensichtlich fällt es ihr schwer sich in diesem Moment unter Kontrolle zu bringen.

Sie fängt an etwas im Flüsterton zu murmeln und in ihrem Kopf rattern die Räder. Als Rohan vor dem Esstisch Halt macht, verengen sich ihre Augen zu einem Spalt.

„Wie kannst du es wagen?", flüstert Rohanne angestrengt. So wie ich sie kenne, würde sie ihn jetzt am liebsten anschreien. „Wie kannst du es wagen, dich hier blicken zulassen?", wiederholt sie nun etwas lauter. „Nachdem du mich hintergehst und zu deiner kleinen Freundin flüchtest, tauschst du hier, wie aus dem Nichts, auf?" Rohan wirkt etwas überrascht, vermutlich dachte er nicht, dass sie wusste, wo er war.
„Du denkst nicht ernsthaft, ich hätte von deiner kleinen Show gestern nichts gehört, oder?" Sie lacht ihr typisches falsches Lachen. „Lächerlich."
Bevor sie Rohan zu Wort kommen lässt, wendet sie sich ihm ab. „Ergreift ihn", befiehlt sie eiskalt.

The Queen of SecretsWhere stories live. Discover now