White Snow // Taekook

[ 22 ]

- Erinnerung -

Der kalte Wind zog von draußen durch das kleine Fenster in das stickige Apartment Zimmer, sodass bereits der Holzboden mit einer dünnen Eisschicht bedeckt war. Winter. Ich liebte die Jahreszeit, ausgenommen von dem Krank werden und der unglaublich anstrengenden Kälte. Ich liebte sie, weil sie so friedlich war, die Farbe weiß stand schließlich für Frieden. » Ist dir kalt? « fragte mich Taehyung besorgt und zog die Decke etwas weiter hoch. Ich schüttelte den Kopf und kuschelte mich in die warme Wolldecke.

Noch eine positive und schöne Sache am Winter war die Zeit die ich mit Taehyung verbringen konnte. Nicht das ich im Sommer keine Zeit mit meinem Freund verbringen konnte, es war einfach schön in diesem abgelegenem Apartment zu liegen, mich an ihn zu kuscheln, einen weihnachtlichen Film anzuschauen, sich darüber aufzuregen wie schlecht die Schauspieler doch sind und warmen Kakao zu trinken. Taehyung zog mich näher zu sich und ich vergrub meinen Kopf an seinem warmen Pullover, während er vorsichtig über meinen Handrücken strich.

» Ich will für immer so liegen bleiben. « schwärmte ich. Taehyung lachte kurz leise auf und drehte sich zu mir, sodass er mir direkt mit seinen nussbraunen Augen in meine sah. » und ich will dich für immer « fügte er hinzu und legte seine glühend heiße Stirn an meine. Sein Atem kreuzte meinem und seine blonden Strähnen flogen ihm langsam ins Gesicht. Ich strich ihm einmal kurz über seine Wange, bevor ich meine Hände an seinen Nacken legte und ihn zu mir zog.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht vereinte ich unsere Lippen und verwickelte Taehyung in einen Kuss. Ich liebte seine vollen Lippen und seinen beruhigenden Geruch. Ich liebte ihn. Tae verinnerlichte den Kuss und lenkte unsere Lippen zu einem einfachen Rhythmus.

Erschrocken wich ich jedoch zurück, als mein Handy mit dem lauten Nachrichten Ton einen Schrecken einjagte.

Seufzend löste ich mit schweratmend von Taehyung und lies meinen Blick genervt zu meinem Handy gleiten. » Es ist Jimin... Er fragt ob ich ihn abhole. « klagte ich und tippte eine schnelle Antwort in mein Handy. » Es ist okay, geh nur ruhig. « forderte mich Taehyung auf, seine Stimme klang so rau und seine knallroten Lippen waren leicht angeschwollen, das mein Verlangen sie zu küssen wieder stieg. » Nein, Jimin kommt schon klar, er hat ja selber ein Auto. « entgegnete ich Tae und legte mein Handy wieder auf den Nachttisch.

» Ich will viel lieber bei dir sein. « lächelte ich und schmiegte vorsichtig meine Nase an seine. Auf Tae's Gesicht entstand wieder dieses breite Grinsen das ich so sehr liebte, denn es wirkte auf mich wie das Licht in meiner verlorenen Welt. Immer wenn ich Taehyung lachen sah, wusste ich das ich nichts anderes mehr auf der Welt brauchte, außer Taehyung's Glück. » Ich liebe dich. « hauchte er glücklich gegen meine Lippen. » Ich dich doch auch. « erwiderte ich. Ich platzierte meinen Kopf wieder auf seiner Brust und Taehyung's Hand wanderte durch meine verwuschelten Haare.

Seine Berührungen brannten jedesmal wie Feuer. Egal wo er mich berührte, es kribbelte. » Ich hab ne Überraschung. « meinte Taehyung plötzlich und biss sich freudig auf die Lippe. » Eine Überraschung? « skeptisch wand ich mich von ihm ab und zog einen fragenden Blick auf. Taehyung griff kurz in die Schublade neben dem Bett und holte einen Zettel heraus, den er mir aufgeregt in die Hand drückte. » Was ist das? « fragte ich unsicher und las mir vorsichtig die Zeilen durch.

Mein Mund klappte wie von selber nach unten und meine Augen rissen sich tatsächlich überrascht auf. » Du hast die Wohnung gekauft?! « schrie ich aufgeregt. » Unsere Wohnung. « verbesserte mich Taehyung mit einem Lächeln. » A-Aber- « entgegnete ich fassungslos. » Es ist nur vorübergehend, bis wir eine schönere Wohnung gefunden haben, ich meine du lebst alleine... « Tae kratzte sich etwas nervös am Hinterkopf und drehte seinen Kopf weg. » also wenn du willst... « fügte er unsicher hinzu.

» Da fragst du noch? Natürlich will ich! « grinste ich und drückte meinen Freund einen kurzen Kuss auf die Lippen.

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Der grelle Mond schien durch das Fenster und gähnend schaltete ich den laufenden TV ab. Seit Stunden verweilten Taehyung und ich in dieser Position, bis er natürlich als erstes einschlief. Es war fast immer so, Taehyung war immer der Erste der einschlief wenn ich bei ihm war. Mit einem Lächeln gab ich ihn einen Kuss auf die Stirn und deckte ihn vorsichtig zu. Seine Arme waren um meinen Körper gelegt und sein Kopf auf meiner Brust während seine schönen Augen geschlossen waren und er leise, abgehackte Atemzüge von sich gab.

Ich überprüfte nochmal ob er wirklich schlief und griff dann schließlich zu meinem Handy und schrieb Jimin eine kurze Nachricht.

Jungkook
22:52 Uhr

» Ich bin glücklich... «

Ein paar Minuten wartete ich auf eine Antwort, während ich auf einigen Plattformen herum scrollte, doch es kam nichts. Stirnrunzelnd drückte ich erneut auf den Chat. Natürlich hätte es sein können das er keine Zeit hatte, aber nicht bei Jimin, denn so wie ich ihn kannte, war er ständig an seinem Handy, also tippte ich erneut eine Nachricht.

Jungkook
23:03 Uhr

» Alles okay bei dir? «

Doch als nach Minuten wieder keine Antwort kam, löste ich mich vorsichtig von Taehyung und verschwand im Badezimmer um Jimin anzurufen. Das Licht des Badezimmer erhellte den kleinen Raum und ich setzte mich vorsichtig an den Rand der Badewanne, bevor ich Jimin's Nummer eintippte und ein leiser Pieps Ton entstand. Einige Sekunden vergingen und fast als ich die Hoffnung aufgeben wollte, nahm jemand ab. » Jimin! Endlich ich dachte- « doch meine Stirn runzelte sich als nicht Jimin ans Telefon ging, sondern eine weibliche, unbekannte Stimme.

Ihre Stimme klang abgedämpft, fast so als würde ich sie kaum hören und sie verschwand in dem Schock. Meine Augen weiteten sich und meine Hand legte sich auf meinen Mund, als die Frau mir von Jimin's Auto Unfall erzählte. Plötzlich erschien die bunte Welt die ich mit Taehyung aufgebaute hatte nicht mehr so bunt, es wirkte so als würde die Welt in dem Schnee immer mehr und mehr verblassen. Unfähig mich zu bewegen, saß ich dort. Meine Beine fühlten sich an die Beton, während ich versuchte zu verarbeiten was ich gehört hatte.

» Taehyung! « schrie ich, meine Augen immer noch geweitet und in meiner Hand immer noch das Telefon gedrückt. » Taehyung! « ich biss mir auf meine Lippe und Tränen stiegen mir in die Augenwinkel. Ich wusste das weinen kein Ausweg war, das war es noch nie, aber ich konnte es mir nicht unterdrücken. Unaufhaltsam flossen die salzigen Tränen brennend meine Wange hinunter und hinterließen einen spürbaren Abdruck aus Angst. » Was ist los? « hörte ich Taehyung, doch meine Sicht war wie verschwommen und mein Hörsinn wie abgestumpft.

Ich packte Taehyung an der Schulter, während er versuchte mich zu trösten und sah ihn mit tränenüberströmten Augen in seine.
» W-Wir müssen sofort ins Krankenhaus, Jimin hatte einen Unfall. «