[ 31 ] what's wrong?

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Ich schüttle meinen Kopf und schaue wieder auf die Kamera. Gegenüber von mir immer noch der aufgebrachte Taehyung. Mein Kopf dreht sich und meine Gedanken sind unordentlich. Wenn ich alles richtig mache, kann ich seinen Tot verhindern falls ich wirklich hier bin. Wenn ich alles richtig mache. » I-Ich... Tut mir leid. Ich habe dich verwechselt.. « rette ich mich. Taehyung's Miene glättet sich. Meine Stimme zittert und meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding.

» Ich lösche das Bild wieder. « lache ich, doch innerlich habe ich das Gefühl zu zerbrechen. Ich zerbreche an dem Gefühl nicht erkannt zu werden. Es fühlt sich an wie ein Deja Vu, damals als ich aufgewacht bin und ich Taehyung nicht erkannte, auch wenn er nicht real war. Ich hebe meine Kamera hoch und lasse meinen Finger auf den löschen Knopf verweilen. Meine Finger zögern und mein Magen zieht sich schmerzhaft zusammen.


Jimin's tot. Taehyung's tot. Alles hängt mit mir zusammen. Ich habe so viele Menschen verletzt. Yoongi, Hobi. Meine Mutter. Es ist alles meine Schuld und wenn ich Taehyung nie wirklich getroffen habe, wir uns niemals verliebt haben, muss doch alles gut sein oder? Meine Brust schmerzt und es beginnt zu stechen, der Schmerz wird immer größer. » Siehst du ich lösche es! « versichere ich Taehyung und auf einen Schlag drücke ich auf den Knopf und lösche das Bild.

Ich lösche es...und somit auch unsere Zukunft. Mein Atem ist beschleunigt und Tae sieht mich mit geweiteten Augen an. Eine ganze Weile ist es still und man kann nur meinen schnellen Atem hören. » es tut mir leid... « flüstere ich lächelnd, doch trotz meines Lächeln verlassen einzelne Tränen meine Augen.


Die Umgebung verblasst plötzlich und Taehyung verschwindet. Der Schnee löst sich unter meinen Füßen auf. Ich sehe ihn nur noch verschwommen und wie sich die Umgebung immer mehr von mir entfernt. » Nein! « schreie ich und versuche auf ihn zu zu rennen, aber wie auf einen Laufband laufe ich auf einer Stelle. Meine Erinnerung verblasst.


Sein Lächeln ist nur noch verschwommen in meinem Gedächtnis. Tränen strömen unaufhaltsam meine Wangen herunter und mein Atem ist unglaublich schnell. Plötzlich ertönt wieder dieses Piepsen, diese lauten Geräusche. Alles schmerzt. Mein Kopf schmerzt. Aber was ist passiert? Es wirkt so als würde jegliche Erinnerungen, jegliches Ereignis was ich mit Taehyung erlebt hatte, langsam verschwinden.

Zu wem schreie ich?

Wie war sein Name?

Meine Erinnerungen verblassen immer mehr. Sein Gesicht verschwindet, sein Lächeln. Seine schönen Haare, seine Stimme, sein Geruch. An all das, erinnere ich mich plötzlich nicht mehr. Unsere gemeinsame Zeit, das Apartment, wie er mir sagte das er mich liebt, wie ich ihn kennenlernte, wie er mich heiraten wollte. Alles löst sich mehr und mehr auf. Ich erinnere mich nicht mal mehr an seinen Namen.

» ICH WILL DAS NICHT! « schreie ich.

Was will ich nicht? An wen erinnere ich mich nicht mehr?






Meine Augen weiten sich schlagartig. Meine Wangen getränkt in Tränen. Mein Atem geht unglaublich schnell und mein Brustkorb hebt und senkt sich in Lichtgeschwindigkeit. Meine Klamotten sind in Schweiß gebadet und mein Körper fühlt sich schwer an. Der Raum dreht sich. Meine Brust fühlt sich schwer an. Wo bin ich?


Meine Augen schauen sich fragend um. Ich erkenne einen Raum. Es ist ein Schlafzimmer, getränkt in der Farbe rot, der Geruch ähnelt einem starken Parfüm und auch die Lampe ist mit einem Kronleuchter verziert.

Ich setze mich auf und schaue auf meine schwitzenden Hände. Verwirrt streiche ich mir über meine nasse Wange und wische die Tränen mit meinem Ärmel weg. Mein Kopf dröhnt und es fühlt sich so an als hätte ich etwas vergessen. Was ist passiert? Wieso habe ich geweint? Hatte ich einen Traum? » Oh du bist wach! « ein braunhaariger Junge betritt den Raum. Sein Körper verschwindet nur förmlich in den großen Schlafklamotten.


Er ist mein Freund.


» Oh Gott! Was ist passiert? « fragt er mich besorgt, rennt auf mich zu und stürzt sich auf die Matratze. » Ich... Keine Ahnung... Ich habe wohl was seltsames geträumt, aber ich kann mich nicht erinnern. « warum fühle ich mich plötzlich so komisch? Das hier ist mein Leben. Das hier war schon immer mein Leben. Oder? » Oh man! Du hast mir so einen Schrecken eingejagt! « beschimpft er mich und schnippst mir gegen die Stirn. » Es gibt essen. « fügt er noch hinzu und läuft dann schon seufzend aus dem Zimmer. » J-Ja ich komme gleich. « antworte ich.


Noch ziemlich perplex schaue ich mich im Zimmer um. Die Vorhänge sind riesig und auch der offene Schrank, sind gefüllt mit vornehmen Klamotten. Das sind doch meine Klamotten und das hier ist mein Zimmer. Stimmt doch, oder?

Ich rapple mich aus meinem Bett. Mein Körper fühlt sich schwer an. Mein Kopf tut weh. Mein Blick gleitet zum Spiegel. Braune Haare. Mein Gesicht wirkt älter. Meine Klamotten, wirken so als wäre ich reich. Das bin ich. Ich fasse mir in mein Gesicht und betrachte es. Es wirkt so, als würde ich mich nicht wie mich selber fühlen. Ich erkenne mich nicht wieder. Was ist heute los mit mir? Was habe ich nur geträumt? Ich laufe am Spiegel vorbei und tapse ins Badezimmer. Die Fliesen fühlen sich kalt an unter meinen Füßen an, beinahe eiskalt.

Warum habe ich das Gefühl das hier etwas wichtiges fehlt?

Ich drehe den Wasserhahn auf und lasse etwas Wasser in meine Hand fließen, bevor ich es mir über mein Gesicht schüttle. Was ist hier anders? Ich betrachte nochmal mein nasses Gesicht und wische es dann schließlich mit einem Handtuch trocken, bevor ich die Treppen runterlaufe.


Der Geruch von gebratenem Speck und Spiegeleier kommt mir entgegen. Das Treppenhaus wirkt rießig und auch die Küche. War ich schon immer so reich? An dem Tisch sitzt mein lächelnder Freund der mich mit seinem zarten Lachen begrüßt. Sein Lachen wirkt schön, aber wieso habe ich das Gefühl das es nich das ist was ich will? Ich setze mich gegenüber von ihn und nehme mir ein Brot in die Hand. » Das hast du alles gemacht? « frage ich begeistert.

Für einen Moment war ich daran gewöhnt schlechtes Essen serviert zu bekommen, doch ich verstehe nicht wieso.

» Na klar, wer denn sonst? « lacht er. Ich schüttle meinen Kopf. » Hast recht. « antworte ich und beiße herzhaft in das warme Brot. » hast du schon von diesem Sänger gehört, der schwul ist? Ich wusste es bis jetzt gar nicht. « berichtet mir mein Freund, während er durch seine Timeline scrollt. » Hm... Ne, wie heißt er denn? « frage ich neugierig nach.

» Kim Taehyung. « erzählt er.

Meine Augen erstarren und ich lasse mein Brot auf den Teller sinken. Kim Taehyung. Kim Taehyung. Woher kenne ich diesen Namen? » Ich hab den Namen glaube ich schonmal irgendwo gehört. « gebe ich an. Jinwoon sieht zu mir hoch. » Tatsächlich? Hmm. Achso. « gibt er abwesend von sich.


Kim Taehyung.
Kim Taehyung.
Kim Taehyung.

Wieso kenne ich diesen Namen? Woher? Mein Brustkorb fühlt sich plötzlich so schwer an und auch mein Herz beginnt ungewöhnlich schnell zu schlagen. Irgendwie mag ich den Namen. Ich verstehe nicht warum. An was erinnert mich dieser Name? Woher kenne ich ihn?

» Ist alles okay? « ich hebe meinen Kopf, schaue verwirrt zu meinem Freund und lege meinen Kopf schief. Ich schüttle meinen Kopf » Uhm. Ja, ich hatte nur grad so ein seltsames Gefühl. «

» Achso... «

Warum habe ich das Gefühl das etwas nicht mit mir stimmt? Aber was? Was stimmt nicht mit mir?

Was stimmt hier nicht?

Was oder wen habe ich vergessen?

White Snow // Taekook Where stories live. Discover now