Chapter 2 - Light Side

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Der ausgefranste Teppich, der schon im Flur lag seit sie denken konnte, lag aufgeworfen auf dem Sandsteinboden. Er dämpfte ihre Schritte kaum, als sie über ihn hinüberging, um in das dahinter liegende Esszimmer in die Küche zu gelangen.
Dort offenbarte sich ihr Schreckliches. Das Küchenmesser, mit dem Jadenins Mutter früher immer Gemüse geschnitten hatte, lag blutverschmiert auf dem Boden.

"Mum?", schrie sie verzweifelt und lief zu ihrem Schlafzimmer. Dort stand nur das leere Bett mit einer immer noch aufgeworfenen Decke. Es sah aus, als wäre sie gerade erst aufgestanden.
Merkwürdig, dachte Jadenin, das passt so gar nicht zu meiner Mutter.

Hektisch suchte Jadenin alle Zimmer der Wohnung ab, doch fand sie ihre Mutter nirgends. Angsterfüllt und das Schlimmste erwartend, ging sie noch einmal in die Küche. Auf dem Boden lag ein Fetzen des Ponchos, den sie immer trug. Der sonst so helle Stoff hatte eine dunkelrote Farbe angenommen, wie die von getrocknetem Blut.

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Deajoe Hayfing war schon oft auf Nar Shaddaa gewesen. Meistens aus Arbeitsgründen und nur selten privat. Diesmal führte ihn sein Weg auf den Nal Hutta umkreisenden und im Y'toub System liegenden Himmelskörper, wegen einer mehr oder minder wichtigen Aufgabe der Generalin vom Widerstand.
Sein über alles geliebtes Transportschiff 'Antarra' der Lambda-Klasse T-4a Fähre dockte auf dem ihm zugeteilten, eher irrelevanten Turm an.
Im Vergleich zu den höchsten Gebäuden hier ein Winzling. Nur einmal hatte er die fantastische Sicht vom höchsten Gebäude genossen, doch das war Jahre her.

Seine heutige Mission führte ihn in die unteren Ebenen der Metropole, in denen viel Kriminalität herrschte. Noch immer musste man sich vor Rekruten des Syndikates der Exchange in Acht nehmen, die der größte Rivale des Huttenkartells gewesen waren.

Deshalb war der Widerstand vorsichtig bei der Wahl seiner Waffenlieferanten. So auch der kleine und eher unbekannte Blasterherrsteller Craul, der am Rande der Stadt sein Geschäft betrieb. Heute jedoch hatten sie sich in einer bekannten Taverne verabredet, um den neuen Waffenvertrag zu unterzeichnen und zu besprechen.
Deajoe hatte schon beim Aussteigen das große Raumschiff bemerkt, welches den Himmel verdunkelte. Doch erst jetzt, da er die Hauptstraße hinunterging, um zu seinem Treffpunkt zu gelangen, sah er auch das Zeichen der ersten Ordnung auf dem Schiff stehen.

"Verdammt!" fluchte er und beschleunigte seine Schritte, um endlich in den Schutz der Taverne einzukehren. Kurz darauf erblickte er in der Ferne die ersten weißen Helme der Sturmtruppler. Im selben Moment sah er auch die leuchtenden Neonlettern des Pubs nicht unweit der Soldaten, welche 'Zu Catinas' verlauten ließen.

Fieberhaft überlegte er nach einem Ausweg aus dieser Situation. Sollte er schnell zur Taverne und damit auch zu den Sturmtupplern rennen und womöglich gesehen werden oder sollte er sich an die Wand einer dunklen Gasse pressen, darauf wartend dass die Feinde vorbeizogen?
Im nächsten Moment stand sein Entschluss fest: Er würde versuchen, so schnell wie möglich zum Treffpunkt zu gelangen. Ein risikoreicher Entschluss, doch die Zeit drängte und eine andere Möglichkeit bot sich ihm nicht.

Leicht nervös ging der Pilot mit gesengtem Kopf den Sturmtrupplern entgegen. Zum Glück hatte er sich vor dem Verlassen des Transportschiffes einen dunklen Mantel übergezogen, der das Zeichen des Widerstands verdecken sollte, sodass er nicht weiter auffiel. Mit jedem Schritt stieg seine Nervosität. Bestimmt waren nicht nur Sturmtruppler anwesend. Die Taverne kam immer näher, ebenso die weiß gerüsteten Soldaten. Dann trennten sie nur noch wenige Meter. Aus dem Augenwinkel unter seiner Kapuze konnte er einen Sturmtruppler in glänzender Rüstung sehen. Das muss Captain Phasma sein, schoss es ihm durch den Kopf. Er wollte schon erleichtert aufatmen, da er auf die Türschwelle des Catinas trat, als ihn eine metallene, laute Stimme zusammenfahren ließ.

"Stehen bleiben!" Sein Herz setzte für einen Schlag aus. Sie hatten ihn bemerkt.
Er wollte sich gerade zu ihnen umdrehen, als eine weitere Person an ihm vorbeirauschte. So viel er erkennen konnte, auf die Sturmtuppler zu. Nicht ein Stein, sondern eine riesige Felslawine fiel ihm vom Herz und er musste einmal tief durchatmen. Sie hatten ihn nicht gemeint. Dennoch sah er nun zu, dass er endlich in den Pub kam.

Erst als er die stickige Luft des Catinas einatmete, die Hitze auf seiner Haut spürte, das laute Gebrüll einiger Hutten in seinen Ohren hörte und er Craul in einer Ecke sitzen sah, entspannte er sich etwas. Mit langen Schritten beeilte er sich, neben den Sullustaner zu kommen. Eigentlich war er ein hervorragender Pilot gewesen, was für Sullustaner nicht ungewöhnlich war, doch hatte er sich schon in seiner Jugend dem Waffenhandel verschrieben.

"Craul, alter Junge!", begrüßte er ihn überschwänglich, als wären sie schon ewig befreundet und nicht nur einfache Geschäftspartner. Der Sullustaner schien ihm das nicht übel zu nehmen, denn er antwortete ebenso erfreut: "Freut mich, dich zu sehen. Es wurde auch mal Zeit, dass du kommst, Hayfing."

"Wir steht's um den Vertrag?", wollte Deajoe wissen und ließ sich nicht von der Kellnerin ablenken, die ihn von der Seite anquatschte.
Letzendlich war das Gespräch erfolgreich gewesen. Er hatte den Vertrag unterzeichnet und sich an den Rückweg zur Antarra gemacht, was zum Glück ohne jegliche Zwischenfälle geschah. Dann stieg er ein, setzte sich neben seinen Kollegen auf den Pilotensitz, startete die Triebwerke und hob ab.

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Jadenin Faimont starrte auf das Stück Fetzen Stoff, als habe sie einen Geist gesehen. Dann kamen die Tränen und sie realisierte, dass ihre Mutter mit aller Wahrscheinlichkeit tot war. Für immer aus ihrem Leben gelöscht. Ihre Mutter, die sie kannte wie keine andere Person, die immer zu ihr gehalten hatte, immer für sie da war und sie unterstützt und an sie geglaubt hatte, egal wie sie drauf war oder wie es ihr ging.

Nun gab es keinen Grund mehr, der sie auf diesem verhassten Mond halten würde. Auch ihre Arbeit und der Hutt Ydan würden sie nicht mehr aufhalten können. Von der Trauer und Wut auf die Mörder ihrer Mutter getrieben, rannte sie aus der Wohnung. Sie brauchte eine Mitflugmöglichkeit, die sie auf einen anderen Planeten bringen würde. Das hoffte sie zumindest.

An einem unbedeutendem Turm machte Jadenin Halt. Einerseits wollte sie kein Aufsehen erregen und andererseits so viel Abstand zwischen sie und das Raumschiff der ersten Ordnung bringen wie irgend möglich. Die junge Frau ging durch viele Gänge bis sie schließlich auf der Ebene mit den Transporterschiffen Halt machte. In diesen Schiffen würde es ein leichtes sein, sich zu verstecken.

An einem Transporter mit einem orangenen Zeichen blieb sie stehen. Es kam ihr so bekannt vor, doch sie wusste nicht woher sie es kannte. Jadenin blickte sich etwas ängstlich auf der Plattform um, nirgends war auch nur eine Lebensform zu entdecken. Entschlossen näherte sie sich dem Schiff und lief die Laderampe mit leisen Schritten hinauf. Sogleich suchte sie sich ein geeignetes Versteck hinter vielen Kisten. Niemand hatte die junge Frau bemerkt.
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Hey,
ich werde versuchen vorerst jeden Mittwoch und jedes Wochenende (ich weiß noch nicht ob es Samstag oder Sonntag wird) zu updaten, hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen dieses Kapitels, bis zum nächsten! ;-)
Möge die Macht mit euch sein!
SomeonesMiracle

Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]Where stories live. Discover now