Chapter 10 - Dark Side

1.9K 85 7
                                    

Wieder und wieder hatte Kylo Ren sie gewürgt und jedes Mal hatte sie nichts anderes tun können, als abzuwarten bis der Druck nachließ.
Irgendwann musste auch der Ren das gemerkt haben, denn schließlich beendete er die Lehrstunde spöttisch: "Ich sehe, du wirst heute keine Fortschritte mehr machen außer dem Fall zu Boden. Gehe nun! Deine nächste Lehre wird morgen sein. Ab heute bist du mein Schüler und ich dein Meister."

Jadenin rappelte sich verzweifelt auf, sie wollte um keinen Preis seine Schülerin sein. Niemals würde sie sich auf die dunkle Seite stellen. Es war doch noch nicht mal zwei Tage her, da sie beschlossen hatte, sich dem Widerstand anzuschließen, sich auf die helle Seite zu stellen. War sie etwa so schwach, dass sie es nicht schaffte sich der Dunklen zu widersetzen?

Du bist nicht schwach, flüsterte plötzlich eine leise Stimme in ihrem Kopf, doch es war nicht die von Kylo Ren. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen als die Stimme erneut sprach: Du bist nicht schwach, die dunkle Seite ist nur verführerisch, der Weg zu ihr ist einfacher. Wähle den Richtigen, sei wachsam und willensstark.

Wer war das? Was hatte er plötzlich in Jadenins Kopf zu suchen, obwohl sie ihre Gefühle versteckte, ihren Geist zu schützen versuchte? Sie schüttelte verwirrt den Kopf und kam wieder in das Hier und Jetzt.
Jadenin wollte nicht seine Schülerin sein, das stand fest. Viel mutiger, als sie sich fühlte, entgegnete sie: "Und wenn ich nicht vorhabe, eure Schülerin zu sein?"

Sie erwartete Zorn, doch was sie stattdessen in seiner Stimme vernahm, war ein selbstgefälliges Grinsen: "Dann setze ich mein Vorhaben durch, dich zu töten. Ich lasse dir die Wahl."
Lüge. Wie gesagt, sie hatte keine Wahl und würde es womöglich auch nie haben. Zumindest nicht bei der ersten Ordnung.
Sich der Tatsache eingestehend senkte sie ihren Kopf und sagte widerwillig: "Ja Meister." Ein Nicken kam von Kylo Ren, dass ihr signalisierte, zu gehen. Ihr Meister. Die Worte fühlten sich fremd an in ihrem Mund, es widerstrebte sie, ihn so nennen zu müssen. Monster. Das würde besser passen.

Jadenin fühlte sich erschöpft und ausgelaugt. Die Aussicht auf ein weiteres Training am nächsten Tag ließ sie frustriert auf das Bett sinken, von dem sie nicht mehr aufzustehen vermochte. Zu groß war der dunkle, drückende Schatten der sich nun ihrer bemächtigte.

Weiß. Hell und blendend. Und dazwischen dunkle Schemen, die sich langsam aufklärten, je länger man sie beobachtete. Ihre Umrisse wurden immer klarer bis Jadenin endlich Details erkennen konnte.

Eine ältere Frau lag zusammengekauert auf dem Boden. Die Arme hatte sie schützend vor ihr Gesicht gehalten, ein Küchenmesser lag nicht unweit von ihr auf den Fliesen. Mit Blut getränkt. Und dann Schreie. Angst- und schmerzerfüllte Schreie hallten durch die Luft, doch hielten sie zwei Gestalten nicht auf die sich nun der Frau näherten und sie grob fesselten.

Ein Schuss fiel und mit Schrecken beobachtete Jadenin wie sich der Poncho ihrer Mutter an der Hüfte rot färbte. Denn es war ihre Mutter, dessen wurde sie sich nun bewusst. Als die eine Gestalt sich nun bückte, um ihre Mutter hochzuheben, passierten zweierlei Dinge. Beim Bücken zu der Frau stellte der Mann unabsichtlich einen Fuß auf den Poncho, von dem ein Stück abriss als er sie hochhob.

Der Fetzen segelte wie in Zeitlupe durch die Luft bis er auf dem Boden aufkam. Als zweites fiel Jadenins Blick auf den Rücken der sich bückenden Gestalt. Was sie sah, ließ ihren Atem stocken. Das konnte nicht sein! Niemals würde der Widerstand eine solche Tat vollbringen! Oder doch? Genau das Zeichen dieser Organisation, ein Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen der hellen Seite, prangte auf der Jacke.

Entsetzt und schwer atmend schreckte Jadenin aus dem Albtraum. Oder sollte sie sagen ein Rückblick in die Vergangenheit? Doch konnte die junge Frau einfach nicht glauben, dass der Widerstand ihre Mutter entführt haben sollte.

Zitternd setzte sie sich auf. Sie hatte noch immer die Klamotten vom Training an, welche leicht durchnässt waren von dem Angstschweiß des Albtraums und stanken, von dem des Trainings. Ein Blick auf den Wecker des Nachttisches offenbarte ihr die Uhrzeit: 4:37 Uhr.
Eigentlich zu früh, um aufzustehen, doch schlafen konnte sie keinesfalls, soviel war sicher. Außerdem schmerzte ihr Magen und ihre Hals war staubtrocken, so wenig hatte sie in den letzten Tagen zu sich genommen.

Seufzend stand sie auf. Wohl oder übel würde sie ein weiteres Mal duschen gehen müssen, denn so verdschwitzt konnte sie nirgends herumlaufen. Danach würde sie sich auf den Weg zu einer Kantine oder ähnlichem machen. Hauptsache, sie bekam von irgendwoher etwas zu essen.

Um Punkt fünf Uhr verließ sie ihr Zimmer, auf dem Weg nach etwas Essbarem. Verwundert stellte sie fest, dass sie bis jetzt noch keinem Sturmtruppler auf diesem Gang begegnet war. Merkwürdig, vertraute die erste Ordnung Jadenin etwa schon so weit, dass sie allein herum laufen konnte? Hoffnung auf eine Flucht keimten in ihr auf. Sie musste nur den Weg zu Hangar finden, sich ein Raumschiff schnappen und-.

Als sie um die Ecke bog, verschwand diese Hoffnunf so schnell wieder wie sie gekommen war. All ihre gerade geschmiedeten Fluchtpläne wurden zunichte gemacht als sie die beiden Sturmtruppler an der verglasten Tür erblickte. Es war zu erwarten gewesen, und doch hatte Jadenin für einen winzigen Moment geglaubt, sie habe eine Chance. Wie närrisch von ihr, so etwas zu denken. 
Als auch die zwei weißen Soldaten sie erblickten, hielten sie sofort ihre Blaster fester im Griff.

"Stehen bleiben! Wo wollt ihr hin?", herrschte sie einer der beiden an. Jadenin konnte nur mit den Augen rollen über diesen befelshaberischen Ton, als wäre sie dabei ein Verbrechen zu begehen, nicht auf dem Weg zum Speisesaal.

Daher berichtete sie mit ruhiger Stimme: "Ich war auf dem Weg um etwas zu essen. Wisst ihr, wo ich eine Kantine oder dergleichen finden kann?"
Ein knappes Nicken gab ihr Antwort genug, sie folgte den Sturmtrupplern, welche sie übervorsichtig zwischen sich nahmen. Jadenin konnte darüber einfach nur den Kopf schütteln, ihre Chancen waren so gering von hier zu fliehen, dass müssten sie doch eigentlich wissen. Aber natürlich durfte kein unnötiges Risiko eingegangen werden. Lächerlich!

Selbst als sie in dem Speiseraum angekommen waren, sie sich etwas zu Essen geholt hatte und nun an einem Tisch saß, ließen die Soldaten sie nicht aus den Augen und postierten sich an den Ausgängen des Saales.
Lustlos stocherte Jadenin in der gelblichen Pampe herum, die auf ihrem Teller lag. Sie war fast geschmacklos, und doch fühlte sich die junge Frau schon viel besser als sie die Hälfte hinunterbekommen hatte.

Seltsamerweise spürte Jadenin, dass sie beobachtet wurde. Nicht etwa von den Sturmtrupplern oder den wenigen anderen Personen, die ebenfalls in der Kantine saßen und wahrscheinlich Nachtschicht gehabt hatten, sondern von jemandem, den sie nicht sehen konnte. Zumindest bis jetzt, denn sie zuckte heftig zusammen als sie knapp hinter ihr eine leicht spöttische Stimme vernahm, welche ihr nicht bekannt war und fragte:
"Was macht jemand wie du so früh in der Kantine?"
••••••••••••••••••••
Hey!

Hier ist wieder ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch.
Ich kann euch gar nicht genug danken genug für die Motivation und Freude die ihr mir immer bereitet, wenn ihr diese Story lest oder sogar voted!!

VIELEN LIEBEN DANK ^-^
SomeonesMiracle

Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]Where stories live. Discover now