Chapter 20 - Dark Side

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Jadenin hatte sich kaum angezogen, da klopfte es schon an der Tür. Bitte lass es nicht Kylo Ren sein, dachte sie während sie auf die Tür zuging. Er war der Letzte den sie heute sehen wollte. Aber das Glück sollte heute nicht mit ihr hold sein, denn als sie die Tür öffnete stand dort ihr Meister, wie immer in seinem dunklen Mantel. Jadenin schluckte bei seinem Anblick und eine leichte Röte schlich sich auf ihre Wangen, als sie an den Vorfall gestern dachte, womit sie nicht nur die Geschehnisse im Gang meinte.
"Warum so verlegen?", holte sie Kylo Ren aus ihren Gedanken. Die junge Frau wandte schnell den Blick ab und fand auf einmal ihre Schuhspitzen das Interressanteste der Galaxie.
"Wir müssen los. Der Supreme Leader wartet nicht. Du kannst auf dem Flug etwas essen und nun komm!"
"Ja Meister", murmelte sie und folgte ihm still. Sie wollte ihn nicht wieder so aufbringen wie gestern.    

Jadenins Frühstück bestand aus einer Tasse blauer Milch und einem rundlichen Gebäck. Kaum hatte sie aufgegessen, wurde ihr auch schon eine Aufgabe von Kylo Ren höchstpersönlich auferlegt.
"Strecke deine Sinne nach überallhin aus und taste nach einer Machtquelle. Benachrichtige mich sofort, wenn du etwas spürst!" Sie nickte knapp und konzentrierte sich, während sie ihre Augen schloss und sich in den Sitz fallen ließ. Wie befohlen versuchte sie ihre Sinne so weit wie möglich auszustrecken, doch das Einzigste was sie bis jetzt spürte, war undurchdringliche Dunkelheit die wohl die ganze Aura des Planeten eingenommen hatte. Sie flogen weiter, nichts änderte sich außer, dass es ein paar mal gräulicher wurde, aber das war nicht wonach sie suchten.
Und dann spürte sie es, eine Veränderung in der Aura zwischen all der Dunkelheit. Eine uralte Macht die sowohl zerstören, als auch verändern und neues erschaffen konnte. Und Jadenin wusste es in dem Moment, da sie es wahrgenommen hatte: Das musste die Machtquelle sein, der Oktaeder aus Obsidian nachdem Snoke so verzweifelt verlangte.
Die junge Frau schlug die Augen auf und schielte nervös zu dem Ren hinüber der immer noch konzentriert in seinem Sessel saß. Musste er es nicht auch gespürt haben? Selbst jemand mit einer deutlich geringeren Macht müsste die Veränderung in der Aura wahrgenommen haben. Doch auch nachdem Jadenin ihren Meister weiter beobachtet hatte, schien er sich nicht zu regen. Unterdessen spürte sie selbst ohne die nötige Konzentration, dass die Präsenz immer stärker wurde. Mindestens jetzt hätte er etwas merken müssen! Wie war das nur möglich? Und was sollte sie jetzt tun? Es ihm sagen damit er den Stein bekam und Snoke die Galaxie in den Untergang stürzen konnte? Nein, ganz bestimmt nicht. Außerdem konnte sie sich nach ihren törrichten Taten überhaupt nicht mehr sicher sein, dass er sich an ihr Abkommen hielt, sofern er es jemals getan hatte. Jadenin hatte die Augen nicht von Kylo Ren gewendet, als ihr eine Idee kam. Sehr gefährlich und dumm vielleicht, aber durchaus möglich. Sie würde den Stein vor ihm finden und diesen dann gegen ihre Mutter eintauschen, dass er sich ernsthaft darum kümmerte und sie fand.
"Faimont! Wieso konzentrierst du dich nicht mehr? Hast du etwas gefunden?", holte sie die Stimme Kylo Rens aus den Gedanken. Jadenin zuckte leicht zusammen und wendete den Blick von ihm ab.
"Nei-ein", stotterte sie leise, "Ich war nur in Gedanken." Aus dem Augenwinkel bekam sie mit, wie er langsam nickte bevor abermals anfing, sich auf die Suche zu machen. Jadenin atmete einmal tief durch bevor sie auch schon wieder versuchte, sich zu konzentrieren. Vergeblich. Immer und immer wieder fingen ihre Gedanken an, um ihren Plan zu kreisen und die damit verbundenen Gefahren, dass sie entdeckt werden könnte. Und überhaupt, wenn sie den den Stein erstmal hatte würde es schwer werden Kylo Ren zu einem Tauschhandel zu bewegen. Schließlich gab sie es auf, weitere Versuche zu starten und sich zu konzentrieren. "Ich muss mal eine kurze Pause machen", ließ die junge Frau verlauten und lief aus dem Raum.
Die Sonne ging schon unter und tauchte die dunkle Landschaft Mustafars in ein goldenes Licht, als sie nach vielen weiteren Stunden vergeblicher Suche endlich auf der Festung ankamen. Jadenin war einfach nur erschöpft und müde und wollte nur noch schlafen, doch hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie wollte heute Abend abermals versuchen, sich bei ihm zu entschuldigen. Insgeheim hoffte sie, dass er schon schlief, wenn Jadenin bei ihm ankam.
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Leise schlich sie den Weg zu dem Gemach Kylo Rens entlang, den sie, jetzt da sie ihn schon einmal gegangen war, besser kannte. Wie gestern klopfte sie zweimal, doch wieder kam keine Antwort, sodass sie beschloss, einfach reinzugehen.
Da lag er. Schlafend in seinem Himmelbett, vom Mond beschienen. Jadenin tappte auf leisen Sohlen zu ihm hinüber und setzt sich wie die vorherrige Nacht auf die Bettkante. So saß sie einige Zeit da, nur damit beschäftigt ihn beim schlafen zu beobachten. Von einer plötzlichen Müdigkeit befallen legte sie sich hin und schlief bald darauf ein. Dabei verdrängte sie den Gedanken, dass es falsch war, was sie hier tat. Zu gemütlich war es hier.
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Kylo Ren wachte mit einem angenehmen Druck auf seiner Bust auf. Als er die Augen öffnete, sah er zuerst ein paar dunkle Haarsträhnen die nur einer Person gehören konnten. Überrascht und leicht geschockt wendete er den Blick auf Jadenins Gesicht, die seelenruhig auf seiner Brust schlief, ihre zierliche Hand nahe ihres Kopfes. Er betrachtete ihr schönes, blasses Gesicht eine Weile, bevor er wie aus Reflex seine Hand, die ihm viel zu grob und hart erschien, zu ihrem Kopf hob.
Mit einer Vorsicht und Sanftheit die er sich selber nicht zugetraut hatte, strich er ihr die paar Strähnen von der Stirn. Doch leider wachte sie von dieser Berührung auf und schaute ihn verschlafen an, bevor sie realisierte, dass sie wirklich hier eingeschlafen war.
Das war der Höhepunkt aller Peinlichkeit und übertraf alles, was bisher schon vorgefallen war. Es war einfach zu viel für Jadenin, weswegen sie aus dem Gemach rennen wollte. Bevor sie jedoch auch nur die Tür erreichen konnte, wurde sie von dem Ren am Oberarm festgehalten und konnte nicht anders als stehen zu bleiben. Die junge Frau versuchte sich loszureißen, was aber nur brachte, dass sich der Druck auf ihren Arm verstärkte, sodass es beinahe weh tat.

Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]Where stories live. Discover now