Chapter 24 - Dark Side

1.2K 64 2
                                    

Jadenin erstarrte in der Bewegung und kämpfte das aufkommende Gefühl der Verwirrung und des Verrates in ihr nieder, sie durfte keine Gefühlsregung gegenüber Snoke zeigen, der dies sofort spüren würde. Wie konnte er es nur sagen? Wie konnte ihr Meister es wagen, ihr Abkommen zu brechen?
Gerade, als sie die aufkommende Welle der Verzweifelung und des Hasses überrollen wollte, hielt Kylo Ren diese auf, indem er fortfuhr: "Doch kommen wir bis jetzt nicht an ihn heran, weswegen er noch nicht in unserem Besitz ist."

Snoke nickte nur knapp. Er war, angesichts diesen Fortschrittes, milde gestimmt, doch spürte er, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte. Sie hatten sich nicht etwa verbündet gegen ihn? In einem Anfall von Zorn tat er das Einzige, um ihre Verbundenheit vorsorglich zu zerstören.
Seine Entscheidung war längst getroffen, als er mit ruhiger Stimme sprach: "Junge Jadenin, erinnerst du dich noch an deine Mutter?"
Angesprochene blickte hoffnungsvoll auf. Sie hatte sich gerade von ihrem Schock erholt, dass Kylo Ren sie womöglich verraten hatte und nickte kurz.

"Bedauerlicherweise muss ich dir sagen, dass sie tot ist", erläuterte er weiter, seine Stimme hörte sich überhaupt nicht so an, als würde es ihm Leid tun. Etwas in Jadenin schien zu zerbrechen. Das konnte nicht sein.

"Nein", hauchte sie fassungs- und kraftlos. Ihre Mutter konnte nicht tot sein, dazu wollte sie nicht wahrhaben, dass Kylo Ren sie also doch verraten hatte. Ihr Meister, von dem sie wirklich geglaubt hatte, er würde sich an ihr Abkommen halten.
Du wirst dir die Antwort selber erschließen können...Ich weiß vieles, hallten ihr seine Worte von dieser einen Lektion durch den Kopf. Er hatte es also gewusst. Hatte es gewusst, dennoch nichts gesagt und sie in dem Glauben gelassen, dass ihre Mutter noch lebte und sie gerettet werden konnte.
"Ihr lügt!", schrie sie schmerzerfüllt. Die Trauer wegen beider Tatsachen ließ sie hektisch und nur stoßweise atmen.

Snoke entgegnete, fast amüsiert: "Du weißt es, ich lüge nicht. Deine Mutter war nichts weiter als eine nutzlose Informantin für uns." Seine Wort waren von Spott und Hass durchwirkt, der Jadenin noch mehr zusammenschrecken ließ.
"Wieso Meister? Wieso habt ihr mich nur so benutzt?" Sie rannte aus dem Saal, auf den Aufzug zu und in ihr Zimmer, bevor sie endgültig zusammenbrach. Wie hatte er nur so etwas tun können?

••••••••••••••••••••

Zwei Wochen sah sie ihn nicht mehr, in denen sie nichts anderes tat, als Trübsal zu blasen und die Decke anzustarren, welche genauso trostlos war, wie sie sich fühlte. Sie hatte nie glauben können, dass ihr Meister sie verriet, nachdem sie immer besser miteinander ausgekommen waren, mal abgesehen von Kylo Rens Wutanfällen. Wie hatte es nur so weit kommen können? Klar, er hatte viele andere schlimme Taten begangen, doch Verrat? Nicht mal ihm hatte sie zugetraut, sie die ganze Zeit im Glauben zu lassen, ihre Mutter wäre noch am Leben, nicht mausetot.

Jadenin merkte, wie sich langsam aber sicher eine heiße Träne den Weg über ihre Wange bahnte, um dann dumpf auf die Bettdecke zu tropfen. Es gab kaum einen Moment, in der ihre Augen nicht gerötet waren oder sich der Schmerz in ihrem Herz verringerte.

Sie konnte nicht sagen, ob der Tod ihrer Mutter ihr mehr weh tat oder der Verrat Kylo Rens. Unter die Trauer begann sich langsam Wut und Hass zu mischen. Erbost sprang Jadenin auf und ließ ihre Gefühle an ihrem Schrank aus, indem sie ihn mit der Macht zerquetschte und sich vorstellte, es wäre ihr Meister.

Überlege mal, hallte es plötzlich in ihrem Kopf wider, Bringt es dir wirklich deine Mutter wieder zurück, wenn du deinen Hass auf Kylo Ren weiter schürst?
"Verschwinde aus meinem Kopf!", schrie Jadenin. Die Wort von dieser mysteriösen Person bewirkten eher, dass sie nur noch zorniger wurde.
Trägt er wirklich die alleinige Schuld an dem Geschehen oder hat noch jemand anderes deinen Zorn verdient?
Schlagartig wurde sie still und blieb stehen.
"Wer bist du?", verlangte sie zu wissen.

Jemand, der dir helfen will, kam die Antwort. Jadenin verdreht genervt die Augen, das half ihr ja wirklich viel weiter. Gerade wollte sie zu einer Erwiderung ansetzen, als dieser Jemand sie unterbrach: Wer hat dir wohl die Träume geschickt und überhaupt erst verordnet, deine Mutter zu entführen? Bestimmt nicht Kylo Ren selbst.

"Woher willst du das wissen?", fragte sie verärgert, obwohl sie sich selbst nicht mehr sicher war, ob ihre derzeitige Ansicht richtig war. Seine Worte ergaben Sinn.
Die Stimme fuhr fort: Kylo Ren wäre nicht in der Lage gewesen, solch etwas zu bewerkstelligen, nur Snoke. Er ist es auch, der die oberste Befehlsgewalt besitzt.

"Wieso erzählst du mir das alles? Wer bist du und was hast du in meinem Kopf zu schaffen?"
Ich war ein Freund deines Vaters und glaube an das Gute in Kylo Ren!

"Du kannst nicht an das Gute in ihm glauben, wenn dort keines mehr ist." Jadenin atmete tief durch, er würde sich nie mehr bekehren lassen und auf die helle Seite wechseln.
Anscheinend bemerkte der ehemalige Freund ihres Vaters ihre Zweifel, denn er sprach: Da ist noch Gutes in ihm, wieso sonst hat er dich schon viele Male verschont?

Jadenin schüttelte über diese närrische Ansicht nur den Kopf. Wieso beharrte er nur so fest darauf? "Weshalb hälst du so stark an ihm fest, wenn du eh früher oder später abrutschen wirst?"
Du musst ihn dazu bewegen, auf die helle Seite zurückzukehren. Erinnere ihn an seine Vergangenheit, nur er kann jetzt noch das Schicksal der Galaxis, dass es dem Ende geweiht ist, ändern.

Aber wie sollte sie das Unmögliche möglich machen? Wie kann sie das Unaufhaltbare aufhalten?
"Ich kann das nicht", flüsterte sie erschöpft, doch die Stimme hielt dagegen:
Doch, du kannst. Was hätte deine Mutter gewollt?

"Dass ich es wenigstens versuche, doch erscheint mir diese Aufgabe als unbewältbar."
Er protestierte: Wenn du fest genug an dein Ziel glaubst, kannst du sie auch bewältigen.
Jadenin war noch immer nicht überzeugt, sie fühlte sich von dem Ren verletzt: die
"Ich kann seinen Verrat nicht verzeihen." Die junge Frau stellte sich bildlich vor, wie er gerade entnervt aufseufzte und seinen Kopf gegen die nächste Wand schlug, bevor er es nochmal versuchte:

Das erwarte ich auch gar nicht von dir, doch bleibe dir immer im klaren, wer der wahre Schuldige ist.
Es hörte sich endgültig an und als Jadenin nochmal etwas fragte, bekam sie keine Antwort. Sie dachte noch einmal über seine Wort nach und kam zu dem Entschluss, dass sie es versuchen sollte.
Sie musste es versuchen. Für ihre Mutter, für den Widerstand und auch für Kylo Ren.

Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]Onde histórias criam vida. Descubra agora