Chapter 15 - Dark Side

1.4K 70 6
                                    

Kylo Ren beschloss, dass es einfacher war sich nicht gegen das gleißend helle Licht zu wehren, was seine aufgebaute Mauer zu stürtzen drohte. Sie würde ohnehin nicht viel Nutzen aus seinen Erinnerungen haben, dagegen er aus ihren vielleicht schon. Warum sie überhaupt plötzlich das Verlangen hatte, etwas aus seinen Erinnerungen wissen zu wollen, was sie interessieren könnte oder warum er nicht länger Widerstand leisten würde, erschloss sich ihm nicht.
So ließ er seine Verteidigung einfach fallen, den darauf folgenden Schmerz nahm er nur teilweise war, da der Ren zu beschäftigt war, auch ihren Geist nach möglicherweise nützlichen Erinnerungen zu durchforsten. Alles um ihn leuchtete, nur an wenigen Stellen waren dunkle Nebel zu erkennen. Der genaue Gegensatz zu seinem Geist, der die völlige Dunkelheit definierte.
Plötzlich sah er ganz schwach auch ein Bild in seinem Bewusstein auftauchen. Ein früheres Bild von ihm und seinen Eltern. Ein Bild, dass schon längst in Vergessenheit geraten war, von dem er nicht mal mehr gewusst hatte, dass es überhaupt existierte.
Und jetzt wagte seine Schülerin es, das so sorgfältig und erfolgreich verdrängte Bild wieder auszugraben. Wie konnte sie nur seine verhasste Vergangenheit wieder hervorholen, die er eigentlich schon längst hinter sich gelassen hatte? Sofort baute er die Mauer aus Wut und Hass auf, und sie war in diesem Moment stärker als je zuvor.
In seinem Anfall von Zorn schubste er seine Schülerin von sich, schrie sie an und benutzte die Macht um sie zu würgen.
Er sah mit Genugtuung an, wie sie hilflos in der Luft zappelte, bis sie schließlich bewusstlos wurde und er sie aus seinem Griff losließ. Ihre Schreie hatte er geflissentlich ignoriert.

Jadenin hatte Kylo Ren seit dem Vorfall kein einziges Mal getroffen. In dieser folgenden Woche verschanzte sie sich in ihrem Zimmer und ging nur hinaus, um etwas zu essen, zu groß war die Angst, ihren Meister zu treffen und damit seiner Wut ausgesetzt zu sein. In der Zeit studierte sie die Macht genauer und versuchte sie zu beherrschen, ihre letzte Aufgabe.
Anfangs konnte sie kaum ein dickes Buch schweben lassen, später fing sie an, ihr Bett mit der Macht anzuheben. Es klappte von mal zu mal besser. So kam es, dass sie sich am ersten Tag der neuen Woche wieder auf den Weg zum Speisesaal machte.
Den Weg hätte sie im Schlaf gehen können, so oft war sie ihn schon gegangen und genau so oft hatte sie die Leute beobachtet, welche zu bestimmten Zeiten zu essen schienen, weswegen es nicht weiter verwunderlich war, dass Jadenin fast keinen auf den kalten Gängen traf, wenn sie nicht vorhatte gesehen zu werden oder unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu richten.
Genau wie vorhergesehen traf sie bis auf einen Droiden, der das Essen austeilte, niemanden in der Kantine an. Umso besser, dachte sich Jadenin, als sie sich an der Essensausgabe einen Apfel nehmen wollte.
Sie war so in Gedanken, dass sie ihn trotz ihrer blitzschnellen Reaktionen fallen ließ und er daraufhin auf den glatt polierten Fliesen von ihr wegrollte. "Ach verdammt", fluchte sie leise und streckte den Apfel aus um ihn mit der Macht wieder zu sich zu holen. Inzwischen war eine solche Aufgabe ein Leichtes für sie geworden, doch als ihre Mahlzeit auf halber Strecke plötzlich in der Luft stehen blieb, ohne dass sie es gewollt hätte, glitt ihr Blick verwirrt nach oben um nach der Ursache zu suchen.
Hätte sie gewusst, wer vor ihr stand, wäre sie dreimal lieber in ihrem Zimmer geblieben und verhungert, denn als sie in die kalten, dunklen Augen Kylo Rens blickte, gefror ihr Blut augenblicklich. Erstarrt und bewegungsunfähig von seiner Anwesenheit ließ sie zu, dass der Apfel in seine Hand flog und er zu ihrer Überraschung ganz frech hineinbiss.
Jadenin starrte ihn geschockt an, musste sie das eigentlich immer machen wenn er ohne Maske vor ihr stand?
Schnell besann sie sich auf etwas anderes und versuchte mit einer Bewegung ihres Kopfes die aufkommende Verwirrung abzuschütteln. Sie setzte eine gleichtgültige Mine auf, um ihre Angst zu verstecken, als sie sprach: "Ihr lasst euch eine ganze Woche nicht blicken und taucht dann plötzlich hier in der Kantine auf, nur um mir meinen Apfel wegzuessen?!"
Innerlich konnte sie sich schellen für diese törrichte Aussage. Um meinen Apfel wegzuessen, wie dumm ist das denn bitte Jadenin?, schimpfte sie mit sich selbst und musste mit ansehen, wie die linke Augenbraue Kylo Rens nach oben wanderte, bevor sich ein spöttisches Grinsen auf sein Gesicht stahl. Es klang fast, als würde er sie auslachen als er meinte: "Ich esse deinen Apfel weg?", er legte eine Kunstpause ein, "Und wer sagt, dass ich mich nicht habe blicken lassen? Vielleicht bist du ja auch einfach vor mir weggelaufen?" Was nach der letzten Begegnung auch verständlich war, fügte Jadenin in Gedanken hinzu. 
"Wie lautet euer Beweggrund, plötzlich meine gefragte Person aufzusuchen?", wollte sie wissen.
"Ein Angebot", antwortete der Ren knapp und biss noch einmal in den grünen Apfel. 
Jadenin beobachtete seine Bewegungen und ihr fiel auf, dass sie ihn noch nie essen sehen hatte. Jadenin hakte weiter nach: "Was für ein Angebot? Geht es etwa wieder um diese Mission?!"
Es sah aus, als würde Kylo Ren eine Grimasse schneiden, was bei ihm wohl einem Lächeln gleichkam, als er unbeirrt fortfuhr: "Ich sagte es wäre ein Angebot, interressant für dich."
Ein letztes Mal überdachte er seine Entscheidung. Lange hatte er gezögert, doch als seine Suchen nichts neues mit sich brachten, stand sein Entschluss fest, "Ich helfe dir, deine Mutter wiederzufinden und im Gegenzug nimmst du an der Mission teil."
Jadenin legte die Stirn in Falten. Mit einem solchen Angebot hätte sie nicht gerechnet, viel mehr mit einer Erpressung. Und jetzt erwartete er im Ernst, sie würde sich von jetzt auf gleich entscheiden können?
"Ich brauche Zeit", bestimmte sie knapp und wollte schon aus dem Speisesaal stürmen, als sie etwas unsichtbares zurückhielt.
"Eine Stunde, mehr nicht. Ich hole dich ab", entgegnete er bevor er wieder die Macht von ihr abließ. Jadenin stürmte förmlich aus dem Raum und begann zu rennen, als der Eingang der Kantine nicht mehr in Sicht war.

Jadenins Entschluss stand fest. Sie würde dem Angebot zustimmen, auch wenn es womöglich den Untergang der Galaxie bedeuten würde. Sie war sich der Gefahr bewusst und es war mehr als egoistisch dies zu tun, doch ihre Mutter war ihr wichtiger in diesem Moment. Sie würde Snoke schon irgendwie aufhalten oder erst verhindern können, dass er den Stein überhaupt bekam, das glaubte sie zumindest und es war eine törrichte Annahme, wie sich schon bald herausstellen sollte. 
••••••••••••••••••••
Hey,

hier ist ein neues Kapitel von mir für euch! Wenn ihr irgendwelche Fragen habt oder euch etwas unklar oder auch unlogisch bezüglich des Inhalts der Story erscheint, dann fragt ruhig. Ich habe nämlich auch schon überlegt, ob es vielleicht etwas unglaubwürdig ist, wenn Kylo Ren direkt nachgibt und Jadenin seine Gedanken lesen lässt.
Aber ansonsten noch viel Spaß beim Lesen!

Möge die Macht mit euch sein

SomeonesMiracle

Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt