Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]

Chapter 16 - Dark Side

Ein Klopfen schreckte sie aus ihren Gedanken. Hastig sprang sie vom Bett auf um zu sehen, wer sich hinter der Tür befand. Nichts ahnend drückte sie auf einen Knopf an der Seite woraufhin die Tür aufglitt.
Vor ihr stand Kylo Ren wie gewohnt in seiner Maske. Wie hatte sie das nur vergessen können? Innerlich schlug sich Jadenin an den Kopf für ihre Vergesslichkeit.
"Faimont", begrüßte er sie knapp.
"Meister", entgegnete Jadenin in dergleichen Kürze. Sie blieb unschlüssig vor der Tür stehen und fasste leicht an den Rahmen, so als wolle sie sich abstützen.
"Willst du mich nicht herein bitten?" ,meinte er, nachdem schon einige Sekunden vergangen waren in denen sie nur dagestanden hatten. Jadenin nickte leicht nervös und trat zur Seite, damit er in das Zimmer gehen konnte. Kylo Ren wirkte Fehl in der kleinen Kammer, viel zu groß als dass hätte man glauben können, er würde wirklich hier drin leben.
"Hübsch", kommentierte er mit einem leicht spöttischen Unterton und sah sich die spärliche Einrichtung an,  bevor er fortfuhr:
"Und, wie lautet deine Entscheidung?" Jadenin blickte ihn von der Seite an, atmete einmal tief durch und ließ verlauten: "Ich werde daran teilnehmen."
Wenn Kylo Ren ehrlich war, hatte er dies nicht erwartet, umso logischer war es, dass er nun leicht überrascht war. 
"Gut, folge mir!", erwiderte er und rauschte aus dem ihm viel zu engen Raum.

An der Bibliothek hatte sich nicht viel verändert, seit Jadenin das letzte mal dort gewesen war. Und wieder konnte sie sich kaum von dem atemberaubenden Anblick reißen, der sich ihr aus dem großen Panoramafenster bot, statt nach Hinweisen nach diesem Stein in alten Skripten zu suchen.
"Wo bleibst du?", fragte Kylo Ren barsch als sie langsamer wurde um sich die vielen Himmelskörper anzusehen. Jadenins Blick huschte kurz zu ihm und sah, dass er sie genaustens beobachtete. Nervöser werdend wegen seinem bohrenden Blick sah sie weg und lief zu ihm.
"Du magst die Sterne?", sagte Kylo Ren und es klang mehr nach einer Feststellung als nach einer Frage und überhaupt hörte es sich für sie so an, als würde er sich nicht wirklich dafür interessieren, mehr Höflichkeit, obwohl dieser Begriff in seinem Wortschatz sicher nicht existierte.
"Ja", brachte sie schüchtern heraus, "Aber auf Nar Shadda konnte ich sie selten richtig beobachten."
Wieso erzählte sie ihm das alles? Es interessierte ihn eh nicht, dazu würde sie ihn bestimmt damit nerven und ein gereizter Kylo Ren war nie gut.
Jadenins äußerst fragwürdigen Gedankengänge wurden unterbrochen als der Ren weiterging. "Meister?", erlaubte sie sich die Frage während sie zwischen den hohen Regalen der Bibliothek hergingen, die bis oben vollgestopft waren mit Büchern, dessen Buchrücken eintönig in dunklen Farben gehalten waren, "Wonach suchen wir eigentlich genau? Was ist das für ein Stein?" Kylo Ren drehte sich so schnell zu ihr herum, dass sie abrupt stehen blieb und ein erschrockener Laut ihrer Kehle entfuhr.
"Still", zischte er und fuhr in einem Flüsterton fort, "Diese Mission und dessen Zielobjekt müssen geheim gehalten werden und das wird sicher nicht darin geschehen, indem du hier so rumschreist."
Sie wollte gerade zu einer Widerrede ansetzen, dass sie gar nicht 'rumgeschrien' hätte, wie er es nannte, doch der Ren hatte ihre Absichten vorausgesehen und funkte dazwischen:
"Und jetzt halte einfach deinen Mund" Er drehte sich wieder von ihr weg und lief weiter. Eine Spur beleidigt folgte sie ihm bis sie an ein paar Sesseln Halt machten, die Jadenin noch nicht zuvor in der Bibliothek gesehen hatte. Gut, sie war auch erst zum zweiten Mal hier.
"Faimont", er wendete sich wieder ihr zu, "Du wirst in diesem Regal nach dem obsidianfarbenen Oktaeder Ausschau halten. Wenn du was findest, benachrichtige mich sofort."
Er deutete auf ein Regal zu seiner Rechten. Ein obsidianfarbener Oktaeder also, dachte sich Jadenin und steuerte auf die ersten großen Wälzer, die sie mit einiger Mühe von dem Regalbrett hievte. Sie meinte eine Art Schnauben aus der Richtung ihres Meisters zu vernehmen, was entfernt eine Ählichkeit mit lachen hatte, doch konnte sie sich genauso gut geirrt haben. Mit einem Seufzer begann sie also, das Buch nach Hinweisen nach diesem hoch gepriesenen Stein zu durchforsten.

"Hast du was gefunden?", fragte Kylo Ren sie schon bestimmt zum fünften Mal in diesen paar Minuten. Er saß, die Füße überschlagen auf einem Sessel und sah ihr beim durchblättern der dicken Bücher zu.
"Nei-hein!", gab Jadenin leicht genervt als Antwort zurück und schüttelte frustriert den Kopf. Er musste sich wirklich mal in Geduld üben. Wäre er nicht ihr Meister, hätte sie ihm das schon längst gesagt. Es war kaum eine halbe Minute vergangen, da hörte sie den Ren schon wieder fragen: "Und jetzt?"
Jetzt war es wirklich an Jadenin, genervt aufzustöhnen: "Immer noch nichts, Meister. Wieso beauftragt ihr nicht einfach einen Droiden damit?"
"Zu unvertraulich", erwiderte er schlicht und stand auf, um zwischen den Regalen hin und her zu gehen. Doch diese Bewegung trug nicht viel zu Jadenins verzweifelter Suche nach Informationen zu dem Stein bei, im Gegenteil. Sie wurde nur noch unkonzentrierter, als sie es eh schon war.
Die junge Frau war drauf und dran ihm zu sagen, dass er damit aufhören solle, als sie in einem besonders zerfledderten und alten Exemplar auf das Stichwort traf. Jadenin hielt überrascht die Luft an als ihr der Begriff 'Oktaeder' ins Auge fiel.
"Meister", rief sie. Der Ren kam sofort zwischen den Regalen hervor und lief mit schnellen Schritten auf sie zu bevor er fragte: "Hast du was gefunden?"
Jadenin nickte energisch mit dem Kopf und hielt ihm triumphierend das Buch unter die Nase, oder eher gesagt die Maske.
"Lies vor!", meinte er leicht gereizt als sie nichts tat. Auf seine Anforderung hin legte sie das Buch schnell wieder auf ihren Schoss, räusperte sich kurz und begann zu lesen: "Der obsidianfarbene Oktaeder wurde zuletzt auf dem Planeten Mustafar gesichtet. Er ist eher unscheinbar und von einem Bann geschützt, welcher von jenem aufgestellt wurde, der auch den Stein selber erschaffen hat. Legenden zufolge hat ein überaus mächtiger Jedi seine Kraft auf ihn übertragen, damit später einmal, so die Weissagung, ein noch mächtigerer Jedi seiner Blutlinie mit dessen Verstärkung die Macht ins Gleichgewicht bringen kann."
Interressant, dachte Jadenin, der Stein wurde also nicht geschaffen um zu zerstören, sondern um Gutes zu vollbringen.
Nur, dass Snoke dies ganz sicher nicht vorhatte.