Chapter 12 - Light and Dark Side

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Jadenin folgte überrascht und geschockt zugleich seinen Bewegungen als er den Helm vom Kopf zog. Und dann konnte sie ihn einfach nur anstarren, doch nicht nur wegen der Narbe, die sich über seine rechte Gesichtshälfte zog.

Einzelne Strähnen seines rabenschwarzen Haares hingen ihm ins Gesicht, die er mit einer einzigen Bewegung seiner behandschuhten Finger hinters Ohr strich. Die dunklen Augen, die einer Farbe von schwarzen Perlen glichen und auch genauso geheimnisvoll funkelten, bildeten einen starken Kontrast zu seiner beinahe elfenbeinfarbenen Haut, auf der feine Muttermale zu erkennen waren. Seine Augenbrauen waren nicht so unordentlich wie seine Haare, sondern ästhetisch geschwungen. Wie konnte jemand, der solche Schandtaten begangen hatte, nur so schön sein?

Immer noch überrascht starrte sie ihn an und sah zu, wie sich die linke Augenbraue Kylo Rens minimal hob. "Welche Schandtaten meinst du? Ach ja, und vergess nicht deinen Mund zu schließen, sonst sabberst du noch."

Was?! Augenblicklich nahm die Farbe ihres Gesichts, die einer roten Ampel an.
Verdammt, er hat meine Gedanken gelesen, dachte Jadenin noch bevor sie ihren Geist sowie ihren Mund verschloss. Diese Situation war so peinlich! Dazu hatte sie sich gerade bis auf die Knochen vor ihrem Meister blamiert. Wie viel zu oft schon an diesem Tag, stieg Wut in ihr auf und sie blickte, die Arme verschränkt zur Seite.

"Ihr wisst selber, was ihr alles getan habt. Besser als jeder andere."
Zu ihrer Verblüffung antwortete er: "Ja, das stimmt."
Den Blick wieder in seine Richtung gewandt offenbarte sie mutiger: "Allein deshalb werde ich mich niemals euch oder der ersten Ordnung anschließen!" Da war es wieder: Das kalte, freudlose Lachen.
"Überlege. Durch mich wirst du die Macht erlangen, deine Mutter zu befreien! Komm auf die dunkle Seite und du wirst jedes Ziel erreichen können."

Jadenin stockte in ihrer Bewegung. Wie konnte er von ihrer Mutter wissen? Sogleich fragte sie: "Woher wisst ihr, was mit meiner Mutter geschehen ist?"
Einzig allein Verwirrung aber auch plötzliche Neugierde stieg in ihr auf, aber der Ren begann nur, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und den Helm unter den linken Arm geklemmt, um sie herum zuschreiten. Abwartend folgten Jadenins Augen seinen großen Schritten, doch wagte sie es nicht, sich ebenfalls zu bewegen. Schließlich setzte er zu einer Antwort an als er hinter ihrem Rücken war und die junge Frau ihn nicht mehr zu sehen vermochte, was ihr mehr als missfiel. Sie zweifelte nicht daran, dass ihr Meister sie aus dem Hinterhalt umbringen könnte.

"Du wirst dir die Antwort selber erschließen können. Jetzt gibt es wichtigeres, als den Grund meiner Kenntnisse über deine Mutter. Ich weiß vieles." Jadenin schaute ihn aus einer Mischung von Wut und Misstrauen an und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, was Kylo Ren jedoch mit einem Heben seiner Hand unterließ.

"Wir werden erwartet", schnitt er ihr das Wort ab und Jadenin merkte, dass es keine Widerrede duldete. Immer noch zornig presste sie zwischen ihren Zähnen hervor: "Ja Meister" und folgte ihm, als er Anstalten machte, die Halle zu verlassen. Das Misstrauen der jungen Frau gegenüber ihres Meisters war noch stärker seit der Offenbarung geworden. Sie war sich sicher, dass er etwas mit dem Verschwinden ihrer Mutter zutun haben musste. Warum sonst sollte er es ihr verschweigen? 
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Schon fünf Tage waren vergangen, seit Jadenin nun verschwunden war. Obwohl Poe sie nur wenige Stunden gekannt hatte, so machte er sich Sorgen und gab sich die Schuld an ihrem Verschwinden. Es war so gut wie sicher, dass sie in der Gefangenschaft der ersten Ordnung saß und wahrscheinlich gefoltert wurde, um Informationen aus ihr herauszubekommen. Viele seiner Kollegen beim Widerstand waren ihr gegenüber mehr als misstrauisch.

Sie befürchteten, dass sie den Standort des Stützpunktes unter den vielen Foltern preisgeben könne. Auch, weil sie die Loyialtät Jadenins gegenüber dem Widerstand nach dieser kurzen Zeit sehr anzweifelten. Es rührten sogar die Gerüchte, sie wäre eine Spion gewesen und habe deshalb extra versucht in die Nähe ihrer Feinde zu kommen, damit diese sie letzendlich wieder aufgabeln würden.

Alles nur Gerede, besänftigte sich der Pilot als in ihm wieder die Wut aufkochte, angesichts der Gedanken an diese Gerüchte, die von keinem geringeren in die Welt gesetzt worden waren als Joel, diesen alten Griesgram. Zwar konnte er sein fehlendes Vertrauen bis zu einem gewissen Grat verstehen, doch fair war es keinesfalls. Aber was war schon fair?
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Kylo Ren war in Gedanken versunken als er zu dem Raum lief, in dem er mit Snoke sprechen würde. Seine Maske hatte er längst wieder aufgesetzt, sodass sie nun sein angespanntes Gesicht verdeckte. Der Supreme Leader hatte von seiner Schülerin schneller erfahren als er gedacht hatte, und das Dank General Hux. Nur mit Mühe war er diesmal der Schlinge des angeblichen Verrates entkommen, natürlich unter Schmerzen.

Noch immer geisterte der überraschte, anstarrende Gesichtsausdruck Faimonts und ihr Gedanke in seinem Kampf umher und wollte nicht eher vergehen, als das er darüber nachgedacht hatte. Er hatte kaum bemerkt, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren und nahm es auch nur durch die plötzliche Anwesenheit einer mächtigen Präsenz wahr. Nur mit Mühe konnte Kylo Ren ein genervtes Seufzen unterdrücken, als er vor Snoke auf die Knie gehen musste. Was seine Schülerin gerade tat, war für ihn nebensächlich.

Jadenin hatte ihren Meister über den ganzen Weg hinweg fragen wollen, wer sie denn erwarte, doch getraut hatte sie es sich nicht. Zu groß war die Angst den nun milder gestimmten Kylo Ren zu nerven und abermals Wut in ihm zu entfachen, welche er dann sicherlich an ihr auslassen würde. Ihre Frage über das Ziel ihres Weges wurde jedoch beantwortet, als sie schließlich in einen großen Raum gelangten, in dem plötzlich ein Hologram einer hässlichen Kreatur aufflammte.

Natürlich wusste man selbst in der abgelegensten Ecke der Galaxie von diesem Geschöpf, dem Anführer der ersten Ordnung, Snoke. Jadenins Hände begannen zu zittern und wurden schwitzig, als sie weiter auf ihn zuging. Nervosität und Angst lasteten schwer auf ihr und füllten ihren Verstand. Nur keine Schwäche zeigen, redete sie sich selbst zu, obwohl sie wusste dass es nicht viel bringen würde. Hilflos und nicht wissend was sie machen sollte sah sie ihrem Meister dabei zu wie er sich hinkniete, kurz den Kopf senkte und hastiger als nötig, so kam es ihr vor, wieder aufstand.

Snoke erhob die Stimme: "Da ist sie also, von der du so viel hältst. Du weißt, meine Erwartungen sind hoch."

Jadenin wusste nicht, an wen der letzte Satz gerichtet war, denn der Supreme Leader schaute sie aus seinen kleinen Augen an. Und bevor sie sich halten konnte, rutschte ihr heraus: "Wo ist meine Mutter?" Ihr Herz fing vor Nervosität an, noch schneller zu schlagen. Sie spürte mehr als deutlich die tödlichen Blicke Kylo Rens auf ihr.

Snoke beobachtete sie mit einem Ausdruck von Hohn in seinen Augen bevor er mit überraschend ruhiger Stimme anfing zu sprechen: "Deine Mutter, sie ist entführt worden, und du wirst sie finden. Die dunklen Seite der Macht ist der Schlüssel zu deinen Problemen. Über den Standort der Gefangenhaltung deiner Mutter bin ich mir nicht im klaren."

Das hatte ihr ja viel weitergeholfen, fast das gleiche hatte der Ren zuvor schon zu ihr gesagt. Die Hoffnung, ihre Mutter jemals wiederzusehen, sank weiter. Sie war nie hoch gewesen.
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Hey,

Ich wollte mich als aller erstes dafür bedanken, dass wir die 300 Reads geknackt haben! Vielen, vielen, vielen Dank, dass ihr mich so unterstützt!

Viele liebe Grüße

SomeonesMiracle

Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]Where stories live. Discover now