Chapter 21 - Dark Side

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Jadenin konnte einfach nur zu Boden blicken, als sie merkte, wie Kylo Ren sie langsam zu sich herrumdrehte. Ihr Gesicht hatte schon längst nicht mehr seine normale Farbe, sondern war rot angelaufen vor Scham. Wie hatte es nur so weit kommen können?
"Sieh mich an", forderte der Ren mit einem bestimmten Ton. Jadenin schüttelte einfach nur den Kopf, unfähig etwas anderes zu tun. Fast etwas grob nahm er ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger sodass sie gezwungen war, ihn anzublicken. In seinen Augen konnte sie vor allem Verwirrung erkennen, zu ihrem Entsetzen jedoch auch Wut und etwas, was sie bei ihm noch nicht gesehen hatte und es deshalb auch nicht bestimmen konnte.
"Wieso?", flüsterte er, neigte leicht den Kopf zur Seite und kniff seine Augen zusammen. Jadenins Mund fühlte sich mit einem Mal staubtrocken an. Sie klappte ihren Mund auf und genauso schnell wieder zu. Immer noch war sie wegen des Schocks nicht in der Lage etwas zu sagen.
"Sprich", presste der Ren hervor, seine Wut unterdrückend, von der er selbst nicht wusste warum sie in ihm aufstieg, denn eigentlich hatte er etwas völlig anderes gefühlt als er realisierte, was sie getan hatte. Jadenin versuchte den Angstkloß hinunterzuschlucken, der verhinderte, dass sie sprach. Seine Mine verdunkelte sich, als sie noch immer nichts sagte.
"Wieso?", schrie er sie beinahe an und ab da konnte Jadenin einfach nicht mehr.
Ohne dass sie es verhindern konnte, entfuhr ihr ein verzweifelter Schluchzer und die ersten Tränen liefen aus ihren Augen. Die Beine versagtem ihrem Dienst, gaben nach, sodass sie kraftlos zu Boden gesackt wäre, hätte ihr Meister sie nicht noch am Arm festgehalten. Die Tränen der junge Frau wollten nicht versiegen, sie begann zu zittern und erst als Kylo Ren sie schließlich an sich drückte brachte sie unter Schluchzern hervor: "Ve-verz-zeit m-mir!"
Der Ren war von dieser Situation überfordert. Warum heulte sie denn jetzt auf einmal? Hatte er etwas falsches getan oder gesagt? Sie war es doch, die bei ihm eingeschlafen war.
Seine Schülerin brachte eine Entschuldigung hervor, als er sie in den Arm genommen hatte. Ihre Hände hatte sie fest in sein T-shirt gekrallt. Wenn er wollte, dass sie ihm eine vernünftige Antwort gab, musste er ihr wohl den Gefallen erfüllen, obwohl der Ren nicht recht wusste, warum sie sich bei ihm entschuldigt hatte. Darum nickte er knapp nach kurzem Zögern und tatsächlich, ihr Schluchzen wurde nach einiger Zeit schwächer bis sie schließlich gänzlich aufhörte. Ihre Hände lösten sich aus seinem T-shirt und sie schob ihn leicht von sich. Kylo Ren schaute mit einem Hauch von Besorgung in ihre stark geröteten Augen aus denen immer noch wenige Tränen quollen. Jadenin sah vorsichtig zu ihm auf und begegnete sofort seinem Blick, der sie wachsam musterte.
Energisch wischte sie mit dem Handrücken über das Gesicht und versuchte auch die letzten Tränen davonzuwischen. Als sie sich wieder beruhigt hatte schaute sie wieder mal beschämt zu Boden und wurde noch röter, wenn das überhaupt ging. Die junge Frau schämte sich für ihren Ausbruch und noch mehr für ihre Tränen.
"Nun?", hakte der Ren noch einmal nach, "Wieso?"
Jadenin wagte, ihren Blick zu heben und als ihre Augen über sein T-shirt bis zu seinem Gesicht glitten, mussten sie feststellen, dass das Kleidungststück nass von ihren Tränen war. "Es tut mir Leid. Eigentlich wollte ich mich entschuldigen."
"Wofür?", er war sichtlich verwirrt, versuchte jedoch, es sich nicht zu sehr anmerken zu lassen.
"Dafür dass ich euch so provoziert habe, dass ich nicht einmal gehorchen kann", nuschelte Jadenin, doch es war nur die halbe Wahrheit. Sie hatte ihm von der Stimme erzählen und Fragen stellen wollen über die Sache mit ihrer Mutter. Ihr Meister nickte langsam obwohl sie das Gefühl hatte, dass er wusste, dass sie noch etwas anderes bedrückte. Schließlich wandte sich Jadenin ab, um aus dem Zimmer zu gehen und diesmal hielt Kylo Ren sie nicht auf.
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Wie schon am letzten Tag machten sie sich auf die Suche, von der Jadenin mit Sicherheit wusste, dass sie genauso erfolglos sein würde. Die Stimmung zwischen Schülerin und Meister war drückend. Eine ungreifbare Spannung lag zwischen ihnen, was natürlich auf den Vorfall in dem Gemach des Rens zurückzuführen war. Sie sprachen noch weniger miteinander als vorher, wenn das überhaupt möglich war. Jadenin wich dem Blick des Rens aus, wann immer sie konnte.

Endlich brach der Abend an und das Schiff flog zur Festung zurück. Heute wollte Jadenin ihr Vorhaben in die Tat umsetzen, den Stein zu holen.
Mehr oder weniger gut vorbereitet (In schwarzer Kleidung und bewaffnet mit einem einfachen Blaster), schlich sie aus ihrem Gemach und die Gänge zu den TIE-Fightern entlang, die draußen in der Nähe des Obsidianbauwerks standen. Sie wunderte sich, als sie auf ihrem Weg fast niemanden traf. Nur einmal musste sie sich in einen Seitengang vor einem vorbeilaufenden Sturmtruppler flüchten. Dann konnte sie nach einigen Minuten auch schon die Raumschiffe auf einem breiten, ebenen Platz stehen sehen mit nichts als einer Sturmtruppe als Wache. Ohne groß zu zögern entsicherte sie ihre Waffe und drückte auf den Abzug. Das winzige Geschoss traf die weiß gerüstete Wache genau im Bauch, worauf sie auf der Stelle umfiel. Betäubt.
Jemanden zu töten wäre zu auffällig gewesen, außerdem wollte Jadenin keine unschuldigen Menschen für ihr Vorhaben umbringen. Entschlossen schlich sie auf eines der Raumschiffe zu und dachte noch, bevor sie die Rampe hinaufging, wie einfach es doch alles ablief. Zu einfach. Irgendeinen Haken gab es doch an der Sache. Doch erleichtert darüber, dass sie es so weit geschafft hatte, ließ sie sich ohne sich weiter umzugucken auf den Pilotensitz sinken und wollte gerade das Raumschiff starten, als sie eine metallene Stimme zusammenfahren ließ: "Ich hätte nicht gedacht, dass du so leichtgläubig sein würdest."

Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]Where stories live. Discover now