| 30 ♕ CATELYN

1.8K 82 67
                                    



Karen Gillan als Lysa Tully

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Karen Gillan als Lysa Tully

Seit einer Woche war ich durchgehend auf der Flucht vor Brandon Stark.

Unser kleines Intermezzo im verlassenen Klassenzimmer verfolgte mich unterdessen schon tief in meine Alpträume und wäre Meera nicht gewesen, so hätte ich mich schon längst kreischend vom Astronomieturm gestürzt, so schaurig war mir bei dem schlichten Gedanken, Brandon Stark jemals wieder unter die Augen treten zu müssen. Es war eine Pein, die sich nicht in Worte fassen ließ und so begriff Meera selten die einmal die tatsächliche Notwendigkeit, hinter einen reich bestickten Gobelin gerissen zu werden, wann immer Brandon Stark unseren Weg kreuzte.

„Du bist unmöglich", schimpfte Meera und massierte verdrießlich ihr Handgelenk. „Weißt du eigentlich, dass der menschliche Unterarm nur ein gewisses Grad an Belastung erträgt, bevor er bricht?"

„Pst", machte ich ungehalten und lugte besorgt durch eine Spalte im Wandteppich auf den Korridor. Der Stoff war fest, roch seltsam modrig und bot mehr Widerstand, als ich einer Ansammlung verwobener Fäden zugetraut hätte.

Meera schimpfte – immer noch, aber inzwischen doch etwas leiser – über meine unziemlichen Verhaltensweisen, während ich darauf wartete, dass ein gewisser Gryffindor unser Versteck unbehelligt passierte. „Weißt du, Cat?", zischte sie gerade und wirkte einen schmerzlindernden Zauber auf ihr geschundenes Handgelenk. „Ich hoffe echt, dass deine Nachfahren bewegungseingeschränkter sind, als du. Du reißt so an allen Gliedmaßen die du ergreifen kannst."

Ich brummte nur eine unaufmerksame Antwort in ihre ungefähre Richtung, dann stierte ich weiter aus dem schmalen Spalt in den steinernen Korridor hinaus. Nervös begann ich mit den Fingern auf dem steifen Stoff des Gobelins herumzutrommeln, bis Meera mir einen scharfen Blick zuwarf und ich mich gezwungen sah, meinen musikalischen Unterfangen ein jähes Ende zu setzen, um den Frieden hinter dem Teppich zu wahren. Wer wusste, wie lange wir denn hier feststecken würden. Vorgestern war Brandon zu unserem großen Wehleiden eine lange Diskussion mit Professor Flitwick eingegangen, während Meera und ich ungünstig verrenkt hinter der Statue von Robert dem Rotwangigen gekauert hatten.

„Wo bleibt er denn?", murmelte ich unruhig und wagte es, meine Nase so weit herauszustecken, dass ich den Flur in alle erdenklichen Richtungen erfassen konnte. „Komm schon, komm schon, komm schon."

„Nur keine Eile", kam es trocken von Meera, die ihre Heilaktion allen Anscheins nach wieder in den Wind geschossen hatte und sich nun wohl lieber der Kritik an meiner herrlichen Persönlichkeit widmen wollte. „Wir verbringen ja bereits nur grob die Hälfte unserer Freizeit damit, Teppiche von innen zu bewundern."

„Hör auf zu jammern", schnauzte ich sie an und zog mich wieder zurück hinter den Gobelin. Es war dunkel hier hinten und ich brauchte eine Weile, um Meeras funkelnde Augen auszumachen.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Dec 31, 2018 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Game of HogwartsWhere stories live. Discover now