Kapitel 6

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Den Rest des Schultages dachte ich an Xavier. Er ist komisch...so besitzergreifend. Es kommt mir so vor als würde er am liebsten 24/7 bei mir sein. Es soll nicht arrogant oder so klingen, aber...ich fühle mich irgendwie wohl aber auch nicht. Manchmal betrachtet er mich so, als wäre ich seins. Sein Eigentum. Sein Besitz. Und genau dieser Fakt lässt mich erschaudern. Ich möchte eigentlich nichts mit Jungs zutun haben, da ich mich viel lieber auf mein Abitur konzentrieren möchte, aber seit Xavier ist alles anders.

Gerade haben wir Kunst und versuchen einen Engel zu malen. In Kunst bei herr Hawes malen wir immer fantasie gestalten, da herr Hawes ein ziemlicher Fan davon ist.

„Maya?" riss mich die Stimme unseres Lehrer aus den Gedanken. Sofort wurde ich hellwach und nickte übermütig.

„Was denken sie, würde passieren, wenn ein Engel und ein Teufel sich in einander verlieben? Chaos oder Frieden?" fragte Herr Hawes freundlich und ahnungslos. Doch mir kam es so vor, als würde er mich mit dieser Frage indirekt angreifen. Engel und Teufel. Maya und Xavier. Ich fühlte mich angegriffen weil es genauso zu mir und Xavier passt. Nicht das Xavier böse wäre, nur würde der Teufel so gut zu ihm passen, seit ich die Waffen in seiner Glas vitrine gesehen habe. Und der Engel? Der bin ich. Das unschuldige und naive Engel, wie ich später hätte wissen müssen.
„Ehm, ich glaube erstmals würde kein Frieden oder gar Liebe herrschen. Dazu fehlt der Akzeptanz. Da der Engel und Teufen feinde sind. Niemand würde ihre Liebe akzeptieren. Eine Apocalypse würde wahrscheinlich ausbrechen." sagte ich ein wenig stockend, obwohl ich es nicht so kindisch beantworten wollte.

Herr Hawes nickte ein wenig beeindruckt. Er schaute mich dann nachdenklich an. Fragend schaute ich höflich zurück. Unsere Mitschüler die das ganze schweigend beobachtet haben, schauten hin und her zu mir, dann zu Herr Hawes.
„Gute Antwort." sagte er bloß und schreibte dann weiter auf der Tafel rum. Verwundert beugte ich mich wieder über meine Zeichnung, bei der ein Engel und ein Teufel sich küssen.
Zufall?

Nach der Schule wartete Xavier anscheinend auf mich, überrascht ging ich auf ihn zu, doch als ich auch Lana lachend bei seinem Auto entdeckte, blieb ich stocksteif stehen. Lana, meine Beste Freundin...! Was macht sie bei ihm? Schnell drehte ich mich um und wollte in die entgegengesetzte Richtung laufen, als Xavier meinen Namen rief. Irgendwie fühlte ich mich hintergangen. Keine Ahnung wieso.
„Maaaayaaaa" rief Xavier meinen Namen und zog es dabei in der Länge. Schmunzelnd blieb ich stehen und wollte mich umdrehen, als Zwei Arme sich von hinten um meinen Bauch schlangen. Überrascht hielt ich den Atem an. Oh mein Gott! Plötzlich spürte ich küsse auf meiner Wange. Wieder benimmt er sich so, als wäre er mein Freund. Als mir die Blicke langsam zuviel wurden, drehte ich mich um und Xavier küsste ausversehen meinen Mundwinkel. Verlegen ließ er mich los und murmelte eine Entschuldigung.
„Ehm Hey" sagte er leise.
„Hey...was macht denn Lana bei dir?" fragte ich ein bisschen sauer. Wieso sagte Lana mir nicht, dass sie Xavier kennt?! Xavier verdrehte genervt die Augen und legte seinen Arm um meine Schulter, und zog mich zu seinem Auto, wo Lana mich trocken ansah. Was hab ich gemacht?
„Keine Ahnung, sie kam plötzlich zu mir und meinte so 'Hey, ich bin Lana, die Beste Freundin von Maya' und bla bla bla, dann fragte die Mich, ob ich heute Zeit habe und so. Echt Komisch, die alte..." sagte er immer leiser als wir Lana, die uns wütend anschaute, näherten.
„Hey, Lana..." sagte ich gefaked lächelnd. Sie lächelte selber nicht echt, und murmelte bloß ein Hallo.
„Seid ihr zusammen?" fragte sie uns plötzlich komisch. Geschockt schaute ich sie an. Was?

„Nein, sind wir nic-" setzte ich an, doch Xavier unterbrach mich.
„Darüber können wir später reden!" zischte er und schaute mich dabei scharf an. Überrascht schaute ich ihn an. Was?! Was ist schon wieder sein Problem? Wütend ging ich wieder Richtung Bus Haltestelle, jetzt muss ich noch ein Ticket kaufen...dachte ich. Doch wieder zog Xavier mich zurück zu seinem Auto und schnallte mich sogar an, als ich mich bockig in sein Auto reinsetzte! Lana beobachtete dies misstrauisch. Gott, was hat Lana wieder für ein Problem? Sind heute alle schlecht gelaunt oder was?! Ich sah wie Lana Xavier umarmen wollte, doch er drehte sich genau in dem Moment um und Lana's Arme griffen in die Leere. In diesem Moment musste ich schmunzeln. Doch dann wurde ich wieder ernst. Was ist wenn sie gefallen an Xavier hat? Aber Xavier interessiert sich nicht für sie. Eher für Dich. Am ende streiten wir uns dann wegen Xavier. Und ausgerechnet wegen einem Jungen würde unsere Freundschaft kaputt gehen. Nun setzte sich Xavier auch rein und schnallte sich an, fuhr aber nicht los.
„Was ist? Fährst du?" fragte ich verbissen. Xavier schaute wortlos auf das Lenkrad.
„Xavier?" fragte ich erneut und diesmal drehte er seinen Kopf zu mir.
„Ehm Klar, fahren wir los." sagte er gedankenverloren und startete das Auto. Wir fuhren los und ich fragte ihn über Lana aus.
„Woher kennt Lana dich?" fragte ich verwundert nach einer weile.
„Keine Ahnung, hab sie noch nie gesehen, aber sie meinte sie noch, sie wäre single und so. Gott, wie ich solche weiber hasse. Sich direkt an jemand vergebenen ranmachen!" erzählte Xavier genervt. Er ist vergeben?!
„D-Du bist vergeben?" fragte ich ungläubig. Sofort nickte er und ich wurde irgendwie enttäuscht.
„Und zwar an dich. Keine Sorge, ich gehöre dir, Maya. Voll und Ganz." sagte er euphorisch. Seht ihr? Wieder diese Bemerkungen!
„Okay und seit wann gehörst du mir?l fragte ich belustigt nach.
„Seit dem ersten Tag an, als ich dich gesehen habe, Maya" sagte er leise, aber bedrohlich und nahm meine Hand und küsste meinen Handrücken. Schluckend nahm ich meine Hand wieder runter und starrte aus dem Fenster. Schweigend kamen wir an und ich stieg aus, was Xavier mir nachtat.
„Maya" rief er und ich drehte mich um. Auffordernd schaute ich ihn an und lächelte. Er schaute mich daraufhin verträumt an.
„Xavier?" sagte ich und schnippste mit meinen Finger vor seinen Augen, da er in eine Tagträumerei gefallen ist. Blinzelnd kam er wieder zu sich und umarmte mich einfach so. Überrascht umarmte ich zurück und genoß seine Wärme die er ausstrahlte. Dann löste er sich von mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ich geh dann mal" sagte er verlegen und lief zu seinem Auto. Ich nickte ihm hinterher und ging rein. In meinem Zimmer angekommen machte ich die Hausaufgaben, doch so ganz konnte ich mich nicht konzentrieren, da Xavier sich immer wieder in meine Gedanken schlich. Ich habe so viele Fragen an ihn. Wieso fast alle Angst vor ihm haben oder Warum er so Besitzergreifend, dennoch so Liebevoll zu mir ist. Es fühlt sich so schön an, wenn Xavier bei mir ist. Es kommt mir so vor, als würde er mich begehren...so ganz ohne Arroganz oder so. Es fühlt sich dennoch Falsch an, mit ihm rumzuhängen, da ich glaube das Xavier nicht gerade ein unschuldiger Junge ist. So wie er aussieht. Tattoos, Türkis-Blau gefärbte Haare und Muskeln, die nur so strotzen.

Ach Xavier. Was machst du mit mir bloß nur?

The Devil is real. And he is not a little red man with horns and a tail. He can be beautiful. Because he is a fallen Angel and he used to be God's favourite.

Übersetzung:

Der Teufel ist echt. Und er ist kein kleiner roter Man mit Hörner und einem Schwanz. Er kann wunderschön sein. Weil er ein gefallener Engel ist und er war früher Gottes Liebling.

Badboy's AngelOnde as histórias ganham vida. Descobre agora