Kapitel 21

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Xavier

''Du bist wütend wegen Maya, habe ich recht?'' fragte Ash. Verbissen nickte ich. Maya. Wütend ließ ich mich auf der Couch fallen und bekam direkt eine Bierflasche von Jaden gekriegt. ''Was ist passiert?'' fragte Jaden sanft und leise. Einige Sekunden starrte ich auf einen Punkt hier im Raum. Dann begann ich.

''Ich hab sie heute gesehen.'' begann ich leise. Jeder hier im Raum hörte mir zu, denn für sie war es besonders, wenn einer der Jungs hier sich verliebte. Und das innig. ''Es sieht so aus, als wäre es endgültig vorbei.'' Sofort spannte ich meinen Kiefer an. ''Ich hatte sie über jedes Mädchen ausgesucht, mit dem ich zusammen war. Weil ich wusste, das sie besonders war. Einzigartig. Ich hab mich extra für sie geändert, ich hab nicht mehr Mädchen geklärt, weil ich nur Maya haben wollte. Nur sie.'' redete ich weiter. Jaden hörte mir besonders zu, weil ihm meine Liebesgeschichte anscheinend gefällt.

''Ich konnte sie nichtmals ansehen, ohne Schuldgefühle zu kriegen.'' Verbittert dachte ich sofort im Hollywood Canteen Diner nach. ''Ich hab sie dann angesprochen. Wir haben eine Weile geredet, bis ich meinte, das ich sie vermisse.''

''Ich meinte es ernst.'' Verachtend über mich selber fuhr ich mir übers Gesicht. ''Dann umarmte ich sie für ein letztes mal.'' sagte ich leise.

''Ich liebe sie.'' endete ich. Es war still, weshalb ich weiter redete. ''Sie war das schönste Kapitel in meinem Leben... aber dann musste sie alles zerstören.'' endete ich düster. Sofort erhoben sich Ash, Antonio und Jaden um anscheinend das Gegenteil zu sagen, doch eine Handbewegung reichte, um sie wieder sitzen zu lassen.

''Maya und ich waren so verliebt. Es war anders. Was besonderes.

Aber jetzt ist es eine alte Liebe.''

Maya (Zur gleichen Zeit)

Sofort fuhr ich nachhause, als ich mit meinem Essen fertig war. Emily kam zu mir Nachhause und wir machten es uns mit einer Kuscheldecke auf dem Teppich in meinem Zimmer gemütlich. ''Was ist los?'' fragte Emily mit Gummibärchen im Mund, nachdem ich die ganze Zeit geschwiegen hatte. Ich atmete tief durch an und beschloss dann doch ihr alles zu erzählen. ''Ich hab Xavier heute gesehen.'' fing ich an. Emily schaute mich mit großen Augen. ''Ich wundere mich, ob es ihm egal ist... was zwischen uns war.'' ''Natürlich nicht, Maya.'' sagte Emily mitfühlend. Lächelnd schaute ich sie an. ''Ich konnte nicht aufhören ihn anzustarren'' sofort schmunzelte ich, doch es verschwand genauso schnell es kam.

''Er ist anscheinend sehr glücklich mit seiner neuen Freundin. Ich meine, er schaute mich nicht einmal an. Aber später sprach er mich an. Wir redeten eine weile. Dann meinte er, dass er mich vermisst.''

''Aber das meinte er nicht ernst.'' sagte ich verbittert. ''Er liebt seine neue Freundin sehr. Er gab mir eine freundliche Umarmung. Dann ging er. Ich selbst bin nachhause gefahren und habe... geweint.'' endete ich mit Tränen in den Augen, die Emily sah. Sofort umarmte sie mich und strich mir beruhigend auf den Kopf.

''Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr, das weißt du gar nicht, Emily.''

- - - -

November, 19.11

Nervös stand ich mit meinen Eltern hier vor Xavier's Haustür. Oder soll ich Penthousetür sagen? Heute ist Xavier's Geburtstag und Carlos, der Vater von Xavier hat mich und meine Eltern eingeladen. Ich hab für Xavier viele Geschenke gekauft. Darunter ist auch das gleiche Bild von uns, welches er mir geschenkt hat. ''Valentino, Lucía, wie geht's euch?'' riss mich eine euphorische Stimme aus meinen Gedanken. Die Mutter von Xavier hat die Tür geöffnet und meine Eltern begrüßt. Meine Eltern wissen jetzt auch, das wir nicht mehr zusammen sind. Wir gingen rein und ich begrüßte ein paar bekannte Gesichter, darunter auch Jaden. Ich legte die Geschenke auf einem Tisch ab und schaute mich um. Die Party war hier schon im vollen Gange und meine Eltern und Xavier's Eltern sind schon in einem der Arbeitszimmer verschwunden. Alleine stand ich hier einige Minuten. Ich wollte Xavier sehen. Wir haben uns gar nicht mehr gesehen, nachdem wir uns im Diner gesehen haben. Ein bisschen gelangweilt, aber auch nervös schaute ich mich um. Gleich werde ich wohl auch seine Freundin sehen. Und ihn. Und schon hörte ich eine schrille Stimme. ''Xavieeeer, Baby, wo bist du?'' Diese Stimme, die ich beim telefonieren mit Xavier damals gehört habe. Ich sah auch Xavier mit dieser Gina rumknutschen. Sofort drehte ich mein Gesicht um, weil ich es nicht ertragen konnte, ihn mit einer anderen zu sehen. Mein Herz zog sich zusammen und ich lief in die Küche. Ich nahm mir ein Plastik Becher in die Hand und füllte es mit Wasser und trank es aus. Nach einer halben Stunde kam jemand rein, doch ich ignorierte die Person. Hände legten sich auf meiner Taille, wobei ich die Augenbrauen zusammenzog. ''Maya'' sagte Xavier's Stimme raunend. Sofort entspannte ich mich und spürte wieder alte Gefühle. Doch dann kam ich wieder bei sinnen und entfernte seine Hände von meiner Taille. ''Happy Birthday, Xavier.'' räusperte mich und schaute in seine Augen. Sie blitzten gefährlich auf. Wut schien in ihnen zu lodern. Unwohl wartete ich auf das nächste. ''Du stehst hier alleine, lass uns auf dem Dach gehen.'' sagte er angespannt und nahm meine Hand. Er zog mich aus der Küche, wobei wir an schon etwas betrunkenen Jungs vorbei kamen. Er nahm noch eine dicke Decke von seinem Zimmer. ''Danke. Das du gekommen bist.'' sagte er während, wir die Treppen zum Dach hoch liefen. ''Das ist doch selbstverständlich, Xavier!'' sagte ich freundlich und schluckte, weil er seinen Geburtstag mit Gina zusammen feiert und nicht mit mir, okay, hier sind auch andere Menschen, aber ich würde so gerne, mit Gina jetzt die Plätze tauschen. Wir kamen an, wobei es echt kalt war, weshalb Xavier die Decke über uns breitete, während wir uns auf einem Bank hinsetzten, die einer Couch ähnlich war. Ich fragte mich, ob es in Ordnung war, wenn ich so eng zusammen gekuschelt mit Xavier hier saß. Ich bin froh, das ich mit Xavier hier war, denn ich suchte seine Nähe, die ich jetzt gefunden hatte. Ich vermisste Xavier, seinen Duft, alles an ihm. Am liebsten würde ich jetzt hier für immer mit Xavier bleiben, aber ich weiß, das es nicht geht. Er hat eine Freundin und ich muss dies akzeptieren, obwohl es mir bis heute schwer fällt, da ich noch nie jemanden wie Xavier so innig geliebt habe. Es ist schrecklich mit an zusehen, wie Xavier eine andere küsst, die nicht ich ist. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Xavier mich noch näher an sich zog. Doch ich weiß, dass das wir hier tun, falsch ist. Er hat da unten eine Freundin, die ihn wahrscheinlich sogar sucht, während ich hier mit ihm kuschele. ''Lass uns gehen, deine Freundin wartet sicherlich auf dich.'' sagte ich ein wenig kalt, was ich von mir überhaupt nicht kenne. Unerwiderte Liebe verändert einen.

''Aber Maya, wieso-'' ''Deine Freundin, Xavier'' gab ich angespannt von mir. Er stand auf und ich auch. Die Decke ließ er einfach da. Schweigend kamen wir vor seiner Haustüre an und ich wollte grade klingeln, als ich umgedreht wurde und von Xavier gegen die Wand gedrückt wurde. Blitzschnell legte er seine Lippen auf meine und küsste mich schon fast brutal. Überrascht keuchte ich auf und Xavier wollte den Kuss noch mehr intesiver machen, als ich ihn wegdrückte. ''Du hast eine Freundin, vedammt nochmal'' flüsterte ich. Wütend scheuerte ich ihn eine, wobei ein Abdruck von meiner Hand hinterlassen wurde. Langsam drehte er seinen Kopf wieder zu mir und schaute mich mit Feuer in den Augen an. Sofort drehte ich mich um und klingelte ununterbrochen, bis die Tür aufgemacht wurde. ''Chillt mal- Ouh, Maya'' sagte Ash betrunken. Wortlos ging ich an ihn vorbei und ignorierte Xavier der mir folgte. Ich nahm meine Jacke und lief wieder zur Türe. ''Sag meinen Eltern, das ich nachhause gegangen bin.'' sagte ich kalt und schob mich an ihm vorbei. ''Du kannst doch jetzt nicht einfach weg-'' Wütend drehte ich mich zu ihm um und schaute ihn schnell atemend an. ''Wag es ja nicht noch ein Wort zu sagen, Xavier!'' zischte ich und lief raus aus dem Penthouse. Draußen regnete es und ich stopfte mir meine Kopfhörer in den Ohren. Bis zu mir würde es eine gute halbe stunde dauern. Xavier hielt sich heute zurück und verfolgte mich wenigstens nicht mehr. Was war das? Wieso küsst er mich, obwohl er in einer glücklichen Beziehung ist?

Badboy's AngelWhere stories live. Discover now