one

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Park Jimin

So eine Scheiße. So eine verfickte Scheiße! Wie konnte mir das nur passieren?

Zitternd vor Nervosität, mit einem leeren Kaffeehalter in der Hand, stand ich vor meinem Chef und betrachtete die Becher auf dem Boden... und die braune Flüssigkeit auf dem weißen Hemd von Min Yoongi höchstpersönlich.

Ja, von dem Min Yoongi. Von dem Min Yoongi, dem diese beschissene Firma hier gehörte und der in ganz Süd-Korea berühmt wie ein K-Pop Star war. Von dem Min Yoongi, der mir ziemlich sicher sofort kündigen wird, und gerade fluchend, mit gesenktem Kopf, an seiner Kleidung herumrieb.

Ehrlich gesagt war ich meinem Chef bis heute noch nie persönlich begegnet. Doch dass Min Yoongi mintgrüne Haare hatte, wusste so ziemlich jeder. Näher hatte ich mich nie mit ihm befasst, denn laut Erzählungen war er ein ziemliches Arschloch und ich konnte mich glücklich schätzen, überhaupt hier angenommen worden zu sein.

"Es... es tut mir leid!", keuchte ich und fuhr mir gestresst durch meine knallrot gefärbten Haare. Auch wenn ich hier nur das 'Mädchen für alles' war, wurde mein Job gut bezahlt. Warum musste mir auch immer so eine Scheiße passieren?

"Ich kann... ihnen das Hemd ersetzen! Ehrlich, es tut mir verdammt leid, ich hab Sie nicht gesehen."

Weil ich damit beschäftigt war, diesen fucking Turm von Kaffeebechern irgendwie zu balancieren, ohne ihn fallen zu lassen.

"Das wirst du auch machen, Junge. Viel Spaß, das ist von Gucci, du Gartenzwerg.", knurrte Mister Min genervt und zog sich gerade das Hemd aus der Anzugshose, nur um es kurz danach aufzuknöpfen.

Was zur Hölle hatte er vor? Und 'Gartenzwerg'? Soweit ich das erkennen konnte, waren wir gleich groß, beziehungsweise eher 'gleich klein'.

"Aber da dieser Fall bei deinem Budget sehr unwahrscheinlich ist, schlage ich vor, dass du es einfach reinigen lässt. Jetzt, wo ich dich sowieso feuern..."

Er hob seinen Kopf und blickte mir ins Gesicht. Sofort war ich wie gelähmt von der Schönheit, die mich anstrahlte. Seine dunklen, ausdrucksvollen Augen und seine niedlichen Lippen benebelten meine Sinne und für einen kurzen Moment starrten wir uns einfach nur an.

Warum hatte ich ihn mir noch nie genauer im angesehen?

Min Yoongis Blick durchbohrte mich fast, und sein Ausdruck veränderte sich von wütend zu... überrascht? Wortlos und ohne seine Augen von meinem wahrscheinlich knallroten Gesicht zu nehmen, knöpfte er sein Hemd weiter auf, bis er es sich von seinen Schultern streifte.

Und holy cow, ich musste meine Gayness echt überreden, nicht zu sehr auf seinen Oberkörper zu starren. Er hatte reine, porzellanweiße Haut und auf seinem Bauch zeichneten sich leichte Muskeln ab.

"Sie wollen mich... feuern?", brachte ich schließlich mit Mühe hervor und nahm sein Hemd entgegen, das ich vorsichtig über meinen Arm legte.

"Nein."

Mein Kopf schnellte nach oben.
Er wollte mich doch nicht rauswerfen?

"Ich hab's mir überlegt. Du wirst das anders wieder gut machen."

Seine Pupillen glitten an meinem Körper herab, dann sah er mich mit einem schiefen Grinsen an. Irrte ich mich, oder hatte mein Chef mich gerade wirklich abgecheckt? Doch so richtig realisierte ich in dem Moment gar nichts, sondern schluckte nur, und versuchte mein bis zum Hals klopfendes Herz zu beruhigen.

"O- okay...", stotterte ich dann, woraufhin Mister Min nur zufrieden nickte und einfach weiterging. Ohne Hemd.

Verwirrt über die Situation blieb ich stehen und überlegte erstmal, was ich jetzt mit dem Kaffee machen sollte.

"Bring mir das Hemd dann einfach in mein Büro, meine Sekretärin wird Bescheid wissen. Und süßer Arsch übrigens."

Geschockt drehte ich mich um und sah den Minthaarigen gerade noch um die Ecke biegen. Dann blickte ich an mir herunter. Meine 'Arbeitshose' war beim Waschen einmal etwas eingegangen, aber da ich kein Geld für eine neue gehabt hatte, trug ich sie einfach weiter.

Nie hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, ob mein Hintern dadurch etwas zu sehr in Szene gesetzt wurde. Ich seufzte desillusioniert.

Was für eine Art klischeehaftes K-Drama läuft hier eigentlich?

Dann, hochrot bei dem Gedanken, dass Min Yoongi auf meinen Arsch geschaut hatte, dampfte ich ab in Richtung Putzkammer. Von meinem Abteilungsleiter würde ich mächtig Ärger bekommen, aber das war mir komischer Weise egal. Wenigstens war ich nicht gefeuert worden, das war die Hauptsache.

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Mr. Min Yoongi || yoonmin Where stories live. Discover now