seventeen (20k reads special 💗)

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Montag morgen stapfte ich immer noch dezent genervt durch die Eingangshalle von Min Yoongis Firma. Meinen Freunden hatte ich ihr Verhalten zwar mittlerweile verziehen, aber hauptsächlich nur, weil mir das ganze selbst unheimlich peinlich war. Warum, wusste ich nicht so genau, doch ich kam mir ihnen gegenüber einfach wie eine billige Schlampe vor. Dementsprechend war ich auch etwas angepisst auf Min Yoongi, weil dieser es ja unbedingt vor unserer Wohnung hatte so aussehen lassen müssen, als würde ich ihn reiten. Wie ich ihn einschätzte war das sicherlich volle Absicht gewesen. Er wollte den anderen klarmachen, dass ich ihm gehörte. Also hatte ich mir heute unter der Dusche fest vorgenommen, mich ab sofort nicht mehr so leicht um den Finger wickeln lassen. Ich hatte schließlich auch meinen Stolz.

Ein letztes Mal fuhr ich durch meine unordentlichen Haare, ehe ich mich vor die Rezeption stellte und darauf wartete, dass die Sekretärin mich bemerkte.

"Ah, guten Morgen Mister Park, Mister Min wartet schon auf Sie in seinem Büro. Ich hoffe, sie kennen den Weg?", fragte sie mich mit dem typischen aufgesetzten Lächeln und tippte irgendwas in ihren Computer.

"Natürlich, vielen Dank.", erwiderte ich und verbeugte mich leicht. Yoongi wartete also schon in seinem Büro auf mich. Ich schmunzelte. Eigentlich nicht verwunderlich, schließlich hatte er ja etwas von Beförderung zu seinem Assistenten geredet. Trotzdem vermutete ich, dass er mehr als nur das mit mir verlangte, doch da hatte er sich geschnitten.

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Als ich mit dem Fahrstuhl im obersten Stockwerk angekam, schluckte ich ehrfürchtig. Ich war zwar schon ein, zwei Mal hier oben gewesen, um jemanden etwas zu bringen, doch die Einrichtung und der Ausblick beeindruckten mich trotzdem wieder auf's Neue. Die Wände bestanden aus großen Glasfenstern, durch die man auf ganz Seoul herabblicken konnte. Der Boden war mit einem dunkelroten Teppich ausgelegt und die modernen Möbel waren alle aus dem gleichen edlen Holz gefertigt. Dazu hingen von den Decken kristalline Kronleuchter, die wegen den hohen Fenstern eigentlich unnötig waren. Wahrscheinlich wurden sie nur zu Dekozwecken angebracht.

Schüchtern lief ich zu der Rezeption, die eigens für dieses Stockwerk eingerichtet wurde, um mich anzumelden. Min Yoongi hatte wirklich nichts an Kosten gespart.

"Park Jimin?" Die wasserstoffblonde Frau hob fragend ihre Augenbrauen. Ich nickte und lächelte, doch sie sah mich nicht einmal an. Augenverdrehend ließ ich mich von ihr zu Yoongis Büro führen, wieso stellte man eine so offensichtliche Schlampe eigentlich überhaupt ein? Ich hoffte nur, dass der Ältere nichts mit ihr am Laufen hatte.

Bei der einzigen undurchsichtigen Tür aus dunklem Holz angelangt, klopfte die Frau drei Mal kurz, bevor sie eintrat und im Eingang stehen blieb.

"Park Jimin für Sie, Mister Min.", sagte sie und ich bekam fast einen Kotzreiz bei ihrem anzüglichen Ton.

"Komm rein, Jimin.", erklang die Stimme meines Chefs und ich unterdrückte ein Grinsen, weil er die Blondine mit keinem Wort erwähnt hatte. Als ich eintrat, befand ich mich in einem großen Raum mit hohen Bücherregalen an den Wänden, wohingegen eine genau wie die anderen ganz aus Glas bestand. Min Yoongi saß gemütlich an seinem Schreibtisch am anderen Ende des Raumes und hatte die Arme verschränkt, während er mich musterte.

"Du kannst jetzt gehen.", fügte er dann kalt hinzu. Die Sekretärin zischte eingeschnappt, doch schloss kurz darauf die Tür hinter sich. Jetzt waren wir allein.

"Komm schon her, sei nicht so nervös."

Lippenbeißend bewegte ich mich auf den Minthaarigen zu und konnte dabei ganz genau beobachten, wie seine Augen an jedem Zentimeter meines Körpers entlang glitten. Innerlich schmeichelte es mir. Er konnte es wirklich nicht lassen.

Mr. Min Yoongi || yoonmin Where stories live. Discover now