twenty one

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Aufgeregt hüpfte ich die Stufen ins Erdgeschoss hinunter und grinste. Dieser Tag würde ziemlich interessant werden. Das war mir klar, seitdem ich am Abend zuvor ehrfürchtig den edlen Umschlag mit der in Gold gedruckten Firmenadresse geöffnet und den Vertrag entnommen hatte. Denn die Dinge, die in diesem standen, ließen mir auf der Stelle das Blut bis in die Ohren schießen. Okay, zugegeben, nicht nur dort hin. Mit benebeltem Kopf und einem kribbelnden Gefühl im Magen hatte ich ihn schließlich unterschrieben, weshalb ich dann beinahe die ganze Nacht wach gelegen war. Vor Vorfreude natürlich. Ich konnte es kaum erwarten, Min Yoongi diesen Umschlag zurück zu geben.

In der Küche angekommen ließ ich mich mit einem fröhlichen 'Guten Morgen' auf meinen Platz fallen. Sofort wurde ich skeptisch von Jin beäugt, der gerade schwungvoll Eier in seiner pinken Pfanne anbriet.

"Was ist?", fragte ich scheinheilig und nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas, das schon vor mir auf dem Tisch stand.

"Irgendwas hast du. Sonst bist du morgens nie so gut gelaunt.", brummte er mit einem letzten Stirnrunzeln in meine Richtung, bevor er sich wieder dem Frühstück zuwandte.

Ich zuckte nur mit den Schultern. Die anderen würden heute nicht mitessen, Hoseok war schon los und Tae und Jungkook hatten heute frei, also würden sie vor elf Uhr nicht mal das Wohnzimmer betreten, um Overwatch zu spielen.

"Danke für's Frühstück machen, Jin.", lächelte ich dann, als der Älteste mir das Rührei zu den frisch aufgeschnittenen Tomaten und dem Toast auf den Teller schob.

"Nichts zu danken.", erwiderte er zwinkernd und ließ sich auf den Platz gegenüber von mir sinken. "Und jetzt raus mit der Sprache, mir entkommst du nicht so leicht."

Ich seufzte ergeben, während ich Jins köstliches Essen verschlang und deutete ihm, kurz auf mich zu warten. Als ich fertig war, räumte ich das Geschirr in die Spülmaschine und setzte mich dann wieder auf meinen Stuhl.

"Okay. Aber unter einer Bedingung: Du erzählst mir, was du mit meinem Abteilungsleiter am Laufen hast."

Jin überlegte ein paar Sekunden, bevor er zustimmend nickte. Ich hingegen holte tief Luft und bereitete mich innerlich schon mal auf eine Standpauke vor.

"Das hast du dir wahrscheinlich schon gedacht, aber... Ich freue mich auf Min Yoongi. Du weißt ja, dass ich ihn ziemlich interessant finde. Und naja, er hat mir einen bestimmten Vertrag zukommen lassen. Du weißt schon. Ich... Ich hab ihn unterschrieben und werde ihn heute bei ihm abgeben."

Jins Miene blieb unverändert, doch ich wusste nur zu gut, dass er sich bestimmt gerade vorstellte, Yoongi mit einem Topflappen zu ersticken. Als er nach einer halben Minute immer noch nichts sagte und ich schon überlegte, ob ich vielleicht den Krankenwagen rufen sollte, atmete er plötzlich einmal laut durch und stand auf.

"Erzähl mir danach alles."

Mit großen Augen sah ich ihn an. Er rastete nicht aus? Hatte er mich vielleicht nicht richtig verstanden?

"Uhm... hä?", machte ich schließlich dümmlich. Der Pinkhaarige presste etwas gestresst seine Lippen aufeinander und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Küchentheke. Anscheinend kostete es ihn ziemlich viel Überwindung, mir nicht seine Bratpfanne überzuziehen.

"Du bist erwachsen Jimin, du kannst machen was du willst. Eine Standpauke würde sowieso nichts ändern und wenn du dich unbedingt von dem reichen Sack flachlegen lassen willst, dann ist das allein deine Entscheidung. Ich hoffe nur, du hast den '50 Shades'-Fetzen gut durchgelesen, damit du auch wirklich weißt, was du da unterschreibst. Geh am besten nochmal schnell hoch und kopiere ihn."

Damit drehte er sich um und verschwand aus der Küche. Verdutzt blieb ich noch eine Weile am Esstisch sitzen und versuchte zu verarbeiten, was Jin gerade von sich gegeben hatte. Einerseits verwirrte es mich zutiefst, andererseits war ich ihm dankbar dafür, dass er sich nicht einmischte. Schließlich hätte ich es ziemlich gut verstanden, wenn er etwas einzuwenden gehabt hätte.

Zufrieden mit der Situation ging ich Jins Rat nach und machte zur Sicherheit nochmal eine Kopie von dem Vertrag, doch als ich ein paar Minuten später die Haustür hinter mir zufallen ließ, fiel der Groschen und ich hätte mir am liebsten selber eine reingehauen. Jin hatte meine Verwirrung ausgenutzt, um mir nicht von Mr. Kim erzählen zu müssen und ich hatte es einfach so zugelassen. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und verdrehte meine Augen. Typisch.

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(he's literally the reason why I'm not gay)

kleines Fillerkapitel, bevor es richtig losgeht ;3

...morgen übrigens

hehe


Mr. Min Yoongi || yoonmin Where stories live. Discover now