twenty six

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"Und? Gefällt es Ihnen?", fragte mich die Friseurin höflich und zupfte ein bisschen an meinen frisch gestylten Haaren herum.

"Ja, sehr. Vielen Dank!", lächelte ich und sah dann nach links, wo Yoongi schon auf mich wartete. Das Blondieren hatte wirklich lange gedauert, da der Rotstich sich nicht so einfach lösen lassen wollte. Mein Chef blickte von dem Magazin auf, das er die letzte Stunde gelesen hatte, und sein Ausdruck wechselte schnell von gelangweilt zu überrascht.

"Du siehst gut aus, Jimin."

"Das kann ich nur zurück geben."

Yoongi mit schwarzen Haaren würde noch meinen Tod bedeuten. Er strahlte jetzt - wenn das überhaupt möglich war - beinahe das Doppelte an Sexappeal aus. Ich hatte gar nicht aufhören können, ihn immer wieder heimlich aus dem Augenwinkel zu betrachten, während er in seiner Zeitschrift vertieft war.

Der Ältere legte diese gerade zur Seite und stand auf, um zu bezahlen. Prüfend sah ich nochmal in den Spiegel. Das Blond stand mir wirklich gut. Es ließ mich älter aussehen und mehr so, als könnte ich mit Min Yoongi shoppen gehen.

"Ich bin fertig, Jiminie. Kommst du?", fragte Mr. Min, der schon in der Tür nach draußen stand, und ich nickte. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Yoongis Chauffeur wartete bereits vor dem Laden auf uns, verbeugte sich und öffnete sofort die Autotüre zu den Rücksitzen. Ich bedankte mich höflich. Es fühlte sich seltsam fremd an, so behandelt zu werden, und mir war dieses aufgesetzte Getue ziemlich unangenehm. Der Schwarzhaarige machte eine sanfte Geste mit seiner Hand, mit der er mir signalisierte, zuerst einzusteigen. Ich lächelte ihn kurz warm an und rutschte auf den hinteren Sitz. Dieses Auto war wirklich der Wahnsinn. Zwischen uns und dem Fahrer befand sich eine dünne, schwarze Wand, die auf Wunsch heruntergefahren werden konnte, wie mir vorher demonstriert wurde. Und ich hatte theoretisch genug Platz, um meine Beine komplett auszustrecken. Yoongi ließ sich neben mich fallen und legte sofort eine Hand auf meinen Oberschenkel.

"Wieso schaust du so erschrocken?", grinste er nach einer Weile und ich blinzelte kurz. Ich war wahrscheinlich noch nervöser, als ich es mir selbst eingestehen konnte.

"Jimin, dein Bein zittert. Was ist los? Du musst wirklich nicht aufgeregt sein, stell dir einfach vor, du bist mit deinen Freunden unterwegs."

"Das sagst du so leicht.", seufzte ich und ließ meinen Kopf nach hinten fallen.

"Wir müssen das nicht machen. Aber um ehrlich zu sein würde ich... dich gerne ein bisschen der Welt zeigen."

Ich schmunzelte und zog eine Augenbraue hoch.

"Du willst mit mir angeben?" Er lachte und legte zwei Finger an mein Kinn, um mein Gesicht in seine Richtung zu drehen. "So könnte man es auch nennen.", raunte Yoongi dann und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. Gerade, als ich empört was erwidern wollte, weil mich das belustigte Funkeln in seinen Augen ankotzte, meldete sich der Fahrer.

"Entschuldigen Sie die Störung, Mister, aber wir sind da."

"Sieht aus, als hättest du keine andere Wahl." Yoongi zuckte mit den Schultern und ehe ich mich versah, hatte er mich an der Hand genommen und aus dem Wagen geführt. Sofort blitze es ein paar Mal und alle möglichen Fragen kamen uns entgegen geschossen, doch ich konnte kaum etwas verstehen, geschweige denn auf irgendetwas reagieren. Fünf bis zehn Reporter hatten sich am Straßenrand versammelt und konnten nur durch Yoongis Bodyguards dazu überredet werden, Abstand zu halten. Der Ältere zog mich einfach weiter, als würde ihm das alles gar nichts mehr ausmachen. In dem Moment war ich verdammt froh, auf ihn gehört und die Sonnenbrille aufgesetzt zu haben, sonst wäre mein Unwohlsein bestimmt in den Fotos zu erkennen gewesen. Zwei Männer in Anzügen folgten uns auf gewissem Abstand, aber es fühlte sich nicht komisch an. Es war angenehm, auch, wenn das alles wie aus einem schlechtem Film schien.

Mr. Min Yoongi || yoonmin Where stories live. Discover now