thirty one

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"Auf was hast du Lust?", fragte Yoongi gerade als wir uns auf der großen roten Samtcouch niederließen. Das Frühstück, was uns seine Haushälterin zubereitet hatte, war wirklich außergewöhnlich lecker gewesen und ich beneidete ihn ein bisschen dafür, jeden Morgen diesen Luxus zu haben. "Ich weiß nicht, irgendeine unkomplizierte Serie vielleicht?" Für etwas anspruchsvolleres war ich im Moment nicht bereit. Meine Gedanken kreisten immer noch unaufhörlich um den vorherigen Abend und die Sachen, die mir der Ältere anvertraut hatte. Die Stimmung zwischen uns war keinesfalls angespannt, doch trotzdem fühlte es sich an, als wären da noch unzählige unausgesprochene Wörter, die sich keiner von uns zu sagen traute.

"Hm, was hältst du von Friends?", überlegte Yoongi und rutschte etwas näher an mich, um seinen Arm auf die Lehne hinter mir zu legen. "Oh ja, gerne." "Gut", erwiderte er und fing an ein bisschen meine Kopfhaut zu kraulen, während er mit der anderen Hand die Fernbedienung benutzte und die Sitcom raussuchte. "Ich weiß, dass wir gerade erst gegessen haben, aber hast du trotzdem Lust auf irgendwelche Snacks? Ich könnte welche bestellen." Verwundert drehte ich meinen Kopf, um in sein Gesicht sehen zu können. "Wie, Snacks bestellen? Du kannst einfach Snacks bestellen?", hakte ich nach, etwas dümmlich vielleicht, aber die Möglichkeiten des Schwarzhaarigen verblüfften mich immer wieder auf's Neue. Dieser schmunzelte nur und zuckte mit den Schultern.

"Wieder einer der Vorteile, wenn man reich ist. Theoretisch musst du für nichts dein Haus verlassen. Ich könnte sogar jemanden zum Klopapier oder Kondome kaufen schicken. Was ich zugegebenermaßen auch manchmal tue, es wäre wahrscheinlich nicht so vorteilhaft dabei abgelichtet oder von Fans belagert zu werden." Stimmt, wieder etwas, worüber ich mir noch nie Gedanken gemacht hatte. "Uff", murmelte ich und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Yoongi seufzte leicht. "Soll ich einfach irgendeine Folge anmachen? Oder bevorzugst du was?" Ich hatte Friends bestimmt schon sieben mal durchgeschaut, wobei ich die Folgen mit zu viel Drama aber immer übersprang. Dafür war ich noch nie der Typ gewesen, sowas stresste mich irgendwie immer zu sehr.

"Vielleicht einfach was aus der ersten Staffel, die mag ich fast am liebsten." "Geht mir genauso.", erwiderte Yoongi und wählte zu meiner Freude sogar eine meiner Lieblingsfolgen aus. Zufrieden kuschelte ich mich noch ein wenig näher an ihn, obwohl das kaum noch möglich war. Er roch so unglaublich gut. "Was hältst du davon, wenn wir heute Abend essen gehen?", flüsterte der Ältere in meine Haare, gerade als die Titelmelodie lief. "Ich würde dich gerne ein bisschen verwöhnen." Ich schluckte aufgeregt bei dem Gedanken mit ihm in irgendeinem Restaurant aufzukreuzen. Das würde bestimmt witzig werden. "Sehr gerne." "Das freut mich."

~

"Aber was soll ich anziehen? Du willst mir ja nicht verraten wo wir hingehen. Außerdem habe ich keine Ahnung wie man sich anzieht wenn man so fancy essen geht.", schmollte ich. "Mach dir doch darüber keine Gedanken, zieh einfach was an in dem du dich wohlfühlst.", grinste Yoongi und zwinkerte mir von seinem Bett aus zu. Eine große Hilfe war er. Verzweifelt stand ich vor seinem großen Kleiderschrank. Genug Klamotten um mit Min Yoongi essen zu gehen hatte ich ja zum Glück mittlerweile, entscheiden konnte ich mich trotzdem nicht. "Nimm doch die neue schwarze Anzughose mit dem blauen Satinjackett, darin siehst du echt gut aus." Ich errötete ein bisschen bei seinem verträumten Gesichtsausdruck, doch nickte dann zustimmend. Das Jackett war wirklich schön. Das dunkle Nachtblau war mit kleinen verschnörkelten Mustern bestickt und der Schnitt war einfach perfekt. "Okay. Das schwarze Hemd und die silberne Kette dazu?" "Klingt gut. Siehst du, natürlich hast du Ahnung.", beteuerte er, doch ich zog immer noch unsicher meine Augenbrauen zusammen. "Wenn du meinst. Ich will nicht komplett overdressed sein." "Das wirst du nicht, vertrau mir."

-

Ich kam mir vor wie in einer Doku die den Titel "Das Leben eines Sugarbabys" oder so hatte. Obwohl ich das ja eigentlich gar nicht war. Doch es fühlte sich ziemlich danach an, als Min Yoongi mir die Autotür seiner Karre aufhielt und mich hunderte von Blitzlichten blendeten. Der Laden, zu dessen Eingangstür ein klischeehaft weinroter Teppich führte, sah absolut überteuert aus und ich schluckte eingeschüchtert, während Yoongi seinen Arm um meine Schultern legte.

"Ignoriere ihre Fragen.", raunte der Ältere noch schnell in mein Ohr, als mir schon ein: "Wie viel bezahlt er Ihnen?" entgegen gepfeffert wurde, gefolgt von: "Wird er für Sie sein Testament ändern?" Ich versuchte, ein freundliches Pokerface zu bewahren, doch scheiterte fast komplett daran. Jin sagt immer noch, dass ich auf den Fotos so aussehe, als würde ich ganz Korea umnieten wollen. Yoongi hingegen trug ein etwas zu fröhliches Schmunzeln, wahrscheinlich wegen meiner Reaktion, und somit sahen wir einfach nur extremst hot aus. Das fanden die Leute in dem teuren Restaurant anscheinend auch, denn fast jeder drehte sich nach uns um. Ich hielt schon die ganze Zeit die Luft an, um Ruhe zu bewahren, doch so langsam wurde es knapp. Man führte uns zu einer breiten gläsernen Treppe, die auf eine große, moderne Dachterrasse führte. Oben angekommen musste ich einen kurzen Moment inne halten. Das warme Licht des Sonnenuntergangs tauchte die Terrasse in sattes Orange.

"Hier ist ihr Tisch, meine Herren."

Und endlich konnte ich durchatmen.

"Alles okay, baby?" Yoongi sah mich mit fragenden Blick an. Er saß gegenüber von mir.

"Ja, ich denk schon.", murmelte ich. "Ich halte es nur nicht aus, so angestarrt zu werden."

"Das ist nur verständlich, du willst nicht wissen, wie sehr ich das anfangs gehasst habe. Ich mochte es nie, Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Dafür hab ich mir aber irgendwie den falschen Beruf ausgesucht."

Er grinste leicht und ich meinte einen Hauch Unsicherheit darin zu erkennen. Er machte sich Sorgen darüber, ob ich mich wohl fühlte, das war mir klar und allein deswegen versuchte ich, meine Nervosität so gut wie möglich zu verstecken. Hier oben viel es mir allerdings deutlich leichter. Die Terrasse war gemütlich und sorgfältig dekoriert, sanfte Musik tönte von irgendwoher und die Tische standen weit auseinander. Doch die anderen Menschen, die hier oben saßen, schienen sich sowieso nicht für uns zu interessieren. Höchstwahrscheinlich waren wir im VIP-Bereich.

"Weißt du schon, was du nimmst?", fragte ich Yoongi und griff nach der Karte.

"Nein, ich war tatsächlich auch noch nie hier.", gab er zu und zuckte mit den Schultern. "Aber ich nehme auf jeden Fall erstmal ein Glas Wein!"

 "Aber ich nehme auf jeden Fall erstmal ein Glas Wein!"

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Ich hoffe da sind jetzt keine immens vielen Schreibfehler drin, ich bin viel zu faul

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⏰ Last updated: Sep 21, 2021 ⏰

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Mr. Min Yoongi || yoonmin Where stories live. Discover now