7. Kapitel

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Lukes Sicht:

"Lauf! Du darfst nicht stehen bleiben. Sonst stirbst du!" Ich wusste nicht woher diese stimme kam. War sie in meinem Kopf oder rief mir jemand diese Warnung zu? Egal! Ich rannte. Ich konnte nicht stehen bleiben. Auch wenn mein Körper nicht mehr konnte, meine Beine liefen einfach weiter. Ich bekam keine Luft mehr. Ich wollte stehen bleiben, aber es war unmöglich. Andere stimmen riefen mir zu ich würde das schaffen, sie feuerten mich an. Aber ich war mir sicher, dass ich es nicht schaffen würde. In diesem Moment riss vor mir der Boden auf und ich rannte direkt auf eine tiefe, mindestens zehn Meter breite Schlucht zu. Und meine Beine liefen weiter. Ich bekam Angst. Richtig Panik. Ich versuchte die Richtung zu ändern, doch ich lief weiter geradeaus. Ich war nur noch ein paar Schritte von dem Abgrund entfernt, als alle Angst von mir abfiel. Auf einmal war ich komplett glücklich. Und ich rannte wieder, weil ich es wollte. Ich beschleunigte noch mehr und kurz bevor der Boden unter mir aufhörte sprang ich ab. Ich flog durch die Luft. Der Wind zerrte an meinen Klamotten und meine Haare waren komplett zerzaust. Dann war es vorbei. Ich fiel. Tief. Und lange. Es wurde schwarz um mich. Ich sah mein Leben an mir vorüber ziehen. All die Menschen, die ich enttäuscht hatte, sah ich nun wieder. Doch ich konnte mich nicht entschuldigen. Als das Gesicht meines Vaters an mir vorbei schwebte fing ich an zu schreien. Er war tot. Was machte er hier? Er öffnete den Mund und schrie mich an: "Was hast du getan? Du hast Schande über dich gebracht. Ich werde dir das nie verzeihen! Nie, hörst du! Nie!" Das letzte Wort war fast nur noch ein flüstern, doch es ging mir durch Mark und Bein. "Warum hast du uns verlassen? Du wusstest genau wie sehr wir dich brauchten!", rief ich ihm zu doch er lachte mich nur aus. Dann war sein Gesicht weg. Alles war wieder schwarz.

Dann wachte ich auf.

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