16. Kapitel

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Pauls Sicht:

"Sitz gerade! Willst du einen krummen Rücken bekommen? Na dann mach weiter so aber komm dann nicht an und jammere rum. Ich hab es dir gesagt. Aber wenn du nicht auf mich hörst. Oh, mein Kopf. Du strapazierst meine Nerven.", meckerte meine Mutter. Ich schaltete ab. Das tat ich immer. In Gedanken war ich bei Katie. Sie war das genaue Gegenteil meiner Ma. Sie hasste es wenn ich sie so nannte und genau deshalb tat ich es. Aber Katie hatte ich nicht einmal schlecht gelaunt erlebt sie war immer gut gelaunt und lachte und steckte andere mit ihrem Lachen an. Doch ihre Wirkung war ihr gar nicht bewusst. Für mich war sie wie ein Magnet. Egal wo ich war, es zog mich immer automatisch zu ihr. Ich wusste immer, wo sie gerade war.

Ich hatte vor einem halben Jahr mit dem Stalken angefangen. Es war eine Ablenkung gewesen, ich hatte raus gemusst aus meinem langweiligen Alltag. Alle denken immer, es müsste toll sein, reich zu sein, in einem großen Haus zulegen und eigenes Personal zu haben noch in Wirklichkeit war es sterbenslangweilig. Vor allem, wenn man eine Mutter wie meine hatte, der man nichts recht machen konnte, oder einen Vater, der immer nur überlegte, wie er nur noch mehr Geld scheffeln konnte. Das Stalken war etwas gewesen, das meine Eltern total geschockt hätte, wenn sie es gewusst hätten. Was für mich anfangs nur ein Versuch war, aus meinem Trott herauszukommen, wurde schon bald eine Art Hobby. Ein verbotenes und wahnsinnig spannendes Hobby. Ich hatte viele Mädchen gestalkt. Ich war ihnen von der schule nach Hause gefolgt und bin nachts vor ihren Fenstern gesessen. Und dann hatte ich Katie getroffen. Sie ging in meine Parallelklasse und mir war sofort klar, dass ich sie stalken wollte. Nur, dass ich mich dann eben in sie verliebt hatte. Das war nicht geplant gewesen. Und doch war es passiert. Und es fühlte sich richtig an.

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