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Ich schenke ihm noch einen letzten Blick und wende meine Augen von seinen ab.

»Hallo?«

»Macey ...«, kommt es erleichtert vom anderen Ende der
Leitung.

»Hey«, lächle ich in den Hörer und blinzle wiederholt, um meine Gedanken von Darren wegzuschieben, wobei ich ihm den Rücken zudrehe.

»Ich habe mich gefragt, ob du morgen auch wieder nach D.C. kommst, da ja Helena und Mandy zurückkommen. Und ob wir sie zusammen vom Flughafen abholen wollen.«

Du hast vergessen, dass sie morgen kommen, oder?

Nein, habe ich nicht!

Und ob.

Ja okay, vielleicht habe ich es verdrängt, damit ich ihnen nicht davon erzählen muss, was passiert ist.

»Ich bin in D.C.«, sage ich leicht beschämt und fühle mich
sofort schlecht.

»Oh«, hört man nur.

Jetzt denkt Jasper bestimmt, dass du es ihm nicht gesagt hast, weil du ihn nicht sehen willst.

»Tut mir leid, ich wollte dir noch schreiben.« Plötzlich steht Darren mit zusammengezogenen Augenbrauen vor mir.

»Macey, ich mache mir echt Sorgen um dich. Du rufst nicht an, schreibst nicht und das schlimmste ist: Du lässt dich nicht blicken. Wo zur verdammten Hölle bist du eigentlich?«

»Mir geht's gut, alles in Ordnung.«

Doch Special Agent Primes sieht das anders, denn er macht
einen bedrohlichen Schritt nach vorne und sieht mich fragend, mit einer hochgezogenen Augenbraue, an. Synchron mache ich einen Schritt zurück und drehe mich ein wenig zur Seite, um seinen einschüchternden Blick nicht standhalten zu müssen.

»Alles in Ordnung? Wenn alles in Ordnung wäre, wärst du Zuhause.«

Darren atmet genervt aus, was mich dazu veranlagt, ihn anzusehen. Mit verschränkten Armen steht er da und bohrt Blicke mit seinen meerblauen Augen in meine Seele.

Ich räuspere mich, lasse meine Augen auf seinen ruhen und spreche ins Handy: »Ich erkläre es dir, wenn wir uns sehen,
Jasper.«

Genau in diesem Moment verdunkeln sich Darrens Augen, seine Muskeln spannen sich an, und seine Brust hebt und senkt sich schneller.

»Können wir uns heute treffen? In dem Café, in dem –« Ab da kann ich seine Worte nicht mehr hören, denn Primes reißt mir das Handy aus der Hand und legt auf.

Ouuuhh, die altbekannte Eifersucht.

»Warum hast du das getan?«

Er mahlt mit dem Kiefer, drückt mir mein Handy in die Hand und verschwindet, ohne zu antworten, lautstark in seinem

Zimmer.

Verwirrt sehe ich auf seine geschlossene Tür.

Er war ein Soldat, eigentlich dürfte er nicht so außer Kontrolle
geraten, aber Eifersucht schafft so einiges.

Mein Handy fängt nochmal an, zu klingeln. »Entschuldige
Jasper, ich rufe dich gleich an«, gebe ich schnell von mir, während ich auf Darrens Zimmer zugehe.

»Du kannst mir doch nicht einfach das Handy aus der Hand reißen und auflegen, was ist das für ein Verhalten?« Er ignoriert mich, was mich noch wütender macht.

»Darren Wynton Primes!«, rufe ich verärgert, was ihn mich mit zusammengekniffenen Augen anschauen lässt.

Mit langsamen Schritten kommt er auf mich zu. Kurz bevor er bei mir ankommt, zieht er sich im Gehen sein Shirt über den Kopf.

Oh Gott, was ist nochmal dieses Ding namens Atmen?

Ich räuspere mich und trete rückwärts aus dem Zimmer, in der Sekunde, in der er bei mir ankommt und vor mir stehen bleibt.

»Ich würde gerne duschen«, flüstert er. Seine Augen lodern, sein Kiefer mahlt. Er stützt sich mit seiner linken Hand in meiner Kopfhöhe an den Türrahmen und sieht mich dabei eindringlich an.

»W-Was?«, kommt es genauso leise von mir.

Das nächste, was ich sehe, ist das Holz der Tür genau vor
meiner Nase, begleitet von einem lauten Knall.

Blue in my HeartWhere stories live. Discover now