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»Im Gegensatz zu mir. Ich weiß alles über dich, Miss. Shaw«, hallt seine Aussage mehrmals in mir wider.

»W-Was?«

Nein, nein, nein!

Das kann nicht sein. Wie? Wann?

Darren kommt mir noch ein Stück näher, sodass ich seinen Atem – fast schon seine Lippen, auf meiner Haut spüre.

»Du hast mich schon gehört, Miss Macey Hope Shaw

»Darren«, meine Stimme ist kaum hörbar.

Ich lege meine Hände auf seine nackte Brust, eigentlich will ich ihn wegdrücken, weil er mir so nah ist, dass ich kaum atmen kann. Doch ein leiser Ton entfährt aus den tiefsten Tiefen seiner Kehle und hindert mich irgendwie daran.

Er legt seine Hände links und rechts neben mir auf die Theke und schließt mich somit mit seinem Körper ein.

Aber das Einzige, was mich berührt, außer meiner Handflächen auf seiner Brust, ist sein Atem.

Warum ist mir plötzlich so heiß?

Vielleicht, aber nur vielleicht, liegt es an dem nur in Badehosen
bekleideten, muskulösen, gutaussehenden, jungen Mann mit blauen
Augen, der ganz nah vor dir steht.

Zu nah.

»Deine Eltern –«, haucht er in mein Ohr, sein heißer Atem streichelt sanft die Haut zwischen meinem Kiefer und meinem Ohr.

»Haben einen Anwalt engagiert –« Ich spüre seinen schnellen Herzschlag an meinem schnellen Herzschlag und ich könnte schwören, sie würden im gleichen Takt schlagen.

»Damit dieser, nach dessen Tod –« Sein linker Oberarm
berührt ganz leicht meinen, und ich spüre regelrecht die aufkommende Gänsehaut.

»Deinen Nachnamen von Shaw auf den Mädchennamen deiner Mutter ändert –« Er keucht, mein Atem stockt.

»Warum?«, hauche ich gegen seinen Nacken, da sein Kopf immer noch zu mir runtergebeugt ist.

Er nimmt kurz tief Luft und plötzlich spüre ich die Wärme
seines Körpers nicht mehr, obwohl diese sich nicht berührt haben. Sofort wird mir kalt.

Ich öffne die Augen und bemerke erst jetzt, dass ich sie die ganze Zeit geschlossen hatte.

Das war der intensivste Moment des Jahrhunderts.

Der Blick mit dem Blau seiner Augen starrt regelrecht in meine Seele.

»Du weißt es nicht?« Er klingt überrascht.

»Ich –«, meine Stimme ist heiser, deswegen räuspere ich mich. »Nein, ich weiß es nicht.«

Darren sieht mich weiterhin an, was mir nicht wirklich hilft, wieder runterzukommen.

Dein Körper reagiert unnormal stark auf ihn.

Ich kann nichts dafür.

Nein, deine Gefühle aber schon.

Ich leugne das nicht.

»Weißt du – ?«

»Nein, aber ich werde es herausfinden«, sagt er und verschwindet aus der Küche.

»Macey, du weißt, wer ich bin, oder?«

Der ältere Mann im dunkelgrauen Anzug sieht mich traurig lächelnd an. Ich nicke nur.

»Gut. Weißt du, warum du niemals den Namen Shaw in den Mund nehmen wirst, geschweige denn sagst, dass das dein Nachname ist?«

Wieder nicke ich.

»Gut. Also, wie heißt du, Kleines?«

»Macey Hope Collins.«

Blue in my HeartWhere stories live. Discover now