Kapitel 43-Vereint

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Egal wie sehr die Vergangenheit schmerzt, das einzig wichtige ist die Zukunft.

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Ist er eigentlich jetzt vollkommen durchgeknallt?! Mein eigener Bruder! Mein eigener Bruder hat mich einfach mitten in der Wildnis ausgesetzt und ist davon gefahren! Wenn ich Dave´s Wohnung erreiche, kann er was erleben! Er hat mir ja noch nicht einmal gesagt, wo es lang geht!!

Als ich nach einer halben Stunde rumgelaufe noch immer keine Ahnung habe wo ich bin, fällt mir nur eine Lösung ein.

Ich ziehe mein Handy raus und rufe die Person an, der ich einmal so sehr getraut habe.

René: Moritz?

Moritz: René? Was gibt´s? Bist du in Ordnung?!

René: Na ja. Geht so. Aber kannst du mir ein Gefallen tun?

Moritz: Ähm. Ja, klar. Was kann ich für dich tun?

René: Kannst du mich abholen?

Moritz: Warum denn abholen? Und von wo?

René: Erzähl ich dir später. Ich weiß nicht genau wo ich bin. Auf jeden Fall irgendwo an einem Wald.

Moritz: Will ich wissen was du da zu suchen hast?

René: Moritz.

Moritz: Ja schon gut. Versuch mir mal die Umgebung zu beschreiben!

René: Also. Ich bin an einer Landstraße. Eigentlich müsste ich gar nicht weit von Zuhause weg sein.

Moritz: Vielleicht irgendwo Straßenschilder? Weil mit dieser Beschreibung kann ich rein gar nichts anfangen!

René: Bitte! Ich bin verzweifelt! Ich sehe hier gerade nur eine Bushaltestelle.

Moritz: Das ist doch schon mal was. Was steht denn da drauf?

Mit dem Handy in der Hand renne ich schnell über die Straße und gucke an dem Halteschild empor.

René: Harredstedt. Also ein paar Städte entfernt.

Moritz: Okay. Weiß Bescheid. Bin gleich da. Bleib einfach da stehen und warte auf mich.

René: Mach ich

Und somit legen wir auf.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich noch immer voll und ganz auf ihn verlassen kann. Natürlich habe ich nicht vergessen, was er mir angetan hat. Auf gar keinen Fall! Aber ich habe mich mittlerweile damit abgefunden. Moritz hat mich betrogen! Ja. Jedoch ist inzwischen einige Zeit vergangen.  

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Die Dinge die du in deiner Vergangenheit mit einer Person erlebst, Kennzeichen die Dinge die du mit ihr erleben wirst.

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Damals konnte ich nicht verstehen wie er mir so sehr wehtun konnte. Ich habe mir in diesem Augenblick geschworen, dass ich ihn nie wieder sehen will und schon gar nicht verzeihen kann. Jedoch wird mir in diesem Moment eins klar.

Ich kann ihm verzeihen.

Ich kann Moritz alles verzeihen! Warum? Weil ich ihn geliebt habe. Abgöttisch sogar. Manchmal mehr als mein eigenes Leben.

Deshalb war es auch so schlimm, als ich es gesehen habe. Ein Teil meines Herzens ist zerbrochen. Zerbrochen wegen Moritz.

Meinem Moritz.

Für ihn hätte ich alles getan. Hätte alles aufgegeben. Hätte ihm jeden Wunsch von seinen wundervollen Lippen abgelesen. Und das nur damit ich in diese strahlenden Augen blicken und jeden Tag sein unbeschreibliches Lächeln sehen darf.

Nein. Das was ich sage ist falsch. Völlig falsch!

Ich werde alles für ihn tun. Werde alles aufgeben. Lese ihm jeden Wunsch von seinen wundervollen Lippen ab.

Denn mir ist jetzt eins glasklar.

Ich liebe ihn.

Ich liebe ihn um alles in der Welt. Und werde es mit Sicherheit für den Rest meines Lebens tun.

Und kaum gestehe ich es mir ein, hält neben mir ein Wagen.

Sein Wagen.

Mit seinem üblichen, wunderschönen Lächeln kommt er auf mich zu.

Und ab diesem Moment kann ich nicht mehr.

Ich renne auf ihn zu, schmeiße mich in seine Arme und küsse ihn leidenschaftlich.

Zum Glück hat er schnell genug reagiert und mich aufgefangen. Sonst würden wir jetzt aufeinander am Boden liegen.

Aber mit dem Kuss hat er garantiert nicht gerechnet. Wer hätte es auch schon ahnen können? Immerhin hätten wir damit beide nicht gerechnet.

Sweety (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt