Kapitel 51-Abholservice

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Dave

Okay. Ich habe mich getäuscht. Noel hat garantiert einen Dachschaden!

Ich habe gerade wichtige Unterlagen sortiert, als ich den Anruf von der Schulleiterin bekommen habe. Schon als ich ihren Namen gehört habe, wusste ich, dass etwas passiert sein muss. Aber was sie mir dann berichtet hat, konnte ich einfach nicht fassen. Wie konnten die beiden nur? Keinen von beiden würde ich auch nur im Ansatz zutrauen, eine Schlägerei anzufangen! Jedoch ist es passiert.

So schnell wie möglich habe ich mich auf den Weg gemacht. Hoffentlich geht es meinem René gut!

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Mir kommt es schon ein bisschen vor, als ob ich wieder selbst zur Schule gehe, so oft ich in letzter Zeit hier bin.

Ich suche mir einen Parkplatz und laufe so schnell wie möglich ins Haus. Zum Glück hat die nächste Stunde schon wieder angefangen. Ich hätte nämlich keine große Lust, andere pubertierende Jungs zu sehen. Zumal mich die meisten hier kennen.

Aber das tut jetzt hier nicht zur Sache!

Ich klopfe an der Direktorradtür an und warte, bis ich hereingebeten werde.

Aber als ich sehe, was mich dort drin erwartet, wäre ich am liebsten wieder umgedreht.

Noel und René sitzen starr auf ihren Stühlen und gucken völlig abfällig in unterschiedliche Richtungen. Aber was das schlimmste ist? Noel hat eine blutige Nase und eine aufgeplatzte Lippe. Bei René hingegen kann ich nichts blutiges ausmachen, aber man kann schon deutlich sehen, dass er ein blaues Auge kriegen wird. Was haben die beiden nur getan?!

"Schön dass Sie so schnell herkommen konnten, Dave. Diesmal sind die beiden echt zu weit gegangen!"

"Das sehe ich. Nur ich verstehe es nicht!"

"Geht mir genauso. René und Noel wollten mir aber nicht erklären, wie es dazu gekommen ist. Ich denke, da haben Sie bessere Chancen."

"Ich werde es auf jeden Fall versuchen. Ich danke Ihnen, dass sie mich so schnell Kontaktiert haben!"

"Selbstverständlich! Normalerweise hätte ich bei den Eltern angerufen, aber René hat mir erzählt, dass die beiden bei Ihnen wohnen."

"Ja, genau. Wissen Sie. In letzter Zeit war so einiges bei uns Zuhause los und da brauchten beide einfach ein bisschen Abstand zu ihren Eltern. Und da habe ich mich halt angeboten. Ich versichere Ihnen, dass mich diese Aktion zutiefst erschüttert und es Folgen haben wird!"

"Ich kann mir vorstellen, dass es schwer sein muss, so etwas zu erfahren!"

"Können Sie nicht. Sie haben keine Ahnung davon, was wir durchmachen mussten", mischt sich mein Kleiner ein.

Seine Stimme erschreckt mich. So habe ich ihn noch nie erlebt! So kalt und zerbrochen!

"Tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Ich werde es mit ihnen Zuhause klären!"

"Schon gut. Ich tue es nicht gerne, aber die beiden haben mir keine andere Wahl gelassen. René und Noel werden den Rest des Schuljahres nachsitzen. Jeden Tag nach der Schule müssen beide 2 Stunden länger bleiben. Und diese Strafe ist noch milde!"

"Ich versichere Ihnen! Das werden sie tun. Dafür sorge ich."

"Wunderbar. Ich bin mir sicher, dass ihr das schafft. Und jetzt muss ich mich leider verabschieden. Ich habe noch viel zu tun."

"Das verstehe ich. Soll ich Noel und René mitnehmen?"

Ja. Es würde nichts bringen, wenn sie die letzten Stunden noch hier bleiben. Aber ab morgen erwarte ich sie hier!"

Sweety (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt