Kapitel 68-Gefühlsausbruch

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"Und Dave? Ist dein Wunsch schon in Erfüllung gegangen?", fragt mich Logan nach einigen Stunden, in denen wir alle zusammen am Tisch gesessen und uns über alles Mögliche unterhalten haben.

In Gedanken versunken überlege ich. Eigentlich ja schon! Meine Cousins sind nur wegen mir diesen weiten Weg hergefahren, meine Eltern lieben und akzeptieren mich so wie ich bin, meine Tante und mein Onkel haben mir das Beste Geschenk überhaupt gemacht! Ich habe ein tolles Leben und...

Meine Überlegungen werden durch die laute Wohnungsklingel unterbrochen.

"Wer könnte das sein? Erwartest du noch jemanden?", fragt mich mein Vater.

Nein. Eigentlich nicht. Oder...? Nein! Das ist bestimmt nicht wahr.

Mit klopfendem Herzen gehe ich auf die Tür zu und lege vorsichtig meine Hand auf die Türklinke. Ganz langsam öffne ich sie schließlich und traue mich fast nicht, zu schauen wer jetzt vor mir steht.

Doch ich tue es und stürze mich sofort überglücklich auf ihn.

"Oh Gott! Oh Gott! Ich liebe dich so! Bitte tu mir das nie wieder an! Du musst es mir versprechen. Es tut mir so unendlich leid!" Ich kann mir gerade selbst nicht erklären, warum ich diesen überraschenden Gefühlsausbruch habe. Und vor allem warum mir die Tränen kommen! Aber es ist mir egal. Alles scheiß egal. Hauptsache ich habe meinen kleinen René wieder!

"Alles ist gut. Alles gut. Und mir tut es auch leid!"

"Ich bin so froh, dass du hier bist."

"Natürlich bin ich hier! Ich würde doch niemals deinen Geburtstag verpassen Schatz. Es tut mir nur leid, dass wir erst so spät sind."

"Das ist doch egal. Hauptsache ihr seid jetzt hier." Widerwillig löse ich mich von ihm. Lasse ihn aber nicht los!

Anscheinend haben die anderen mitbekommen, wer wieder aufgetaucht ist. Denn alle tauchen hinter uns auf!

"Hey, Prinzessin! Auch mal wieder da?!"

"Wie du siehst."

Paul lacht daraufhin und umarmt ihn herzlich. Das wäre vor ein paar Jahren nicht zu wünschen gewesen...

"Logan?"

"Ja?"

"Jetzt ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen!", beantworte ich ihm seine Frage von eben. 

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"Und? War es ein besonderer Geburtstag?", fragt René mich, als wir wieder alle am Tisch sitzen.  

"Oh ja. Das war es. Aber weißt du was das Beste war?"

"Nein, was denn? Etwa das Geschenk von unseren Eltern?"

"Das war knapp dran. Das Beste an diesem Tag war, als du nach unzähligen Tagen wieder vor meiner Tür standst!"

Gerührt steht er vom Stuhl auf und kommt auf mich zu. Er schließt mich fest in seine Arme und flüstert mir etwas zu, was nur ich hören darf.

"Auch wenn du nicht mein leiblicher Bruder bist, bist du einer der beiden wichtigsten Menschen in meinem Bruder. Du warst schon immer für mich da und ich verwette meinen Arsch darauf, dass das auch immer so bleiben wird. Egal wie scheiße ich mal manchmal zu dir war, hast du mich immer geliebt! Und jetzt bist du an der Reihe, der glücklich ist und nur noch das tut, was für ihn gut ist. Ich bin inzwischen Erwachsen geworden und kann auf mich alleine aufpassen. Jetzt ist deine Zeit gekommen, mein Schatz. Ich bin mir sicher, dass du mit Paul für den Rest deines Lebens glücklich sein wirst."

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*1 Woche später*

"....und jetzt wollte ich dich fragen. Willst du mich heiraten?!"

Ich habe meine Familie unter einem Vorwand zu mir nach Hause eingeladen. Ich wollte meinem Geliebten nämlich die Entscheidende Frage stellen. Und da wollte ich die Menschen dabei haben, denen ich mein Leben zu verdanken habe.

"Und ob ich das will!! Eine Milliarde mal ja! Ja. Ja. Ja. Ja!" Ein aufgeregter Paul zieht mich wieder nach oben und schmeißt sich sofort um mein Hals. 

Für den Rest unseres Lebens.

Sweety (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt