Kapitel LIX

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"Ich pack das nicht, Damon. Lass uns bitte nicht hinfahren. Ich brauch meinen Kram auch nicht." dass das gelogen war, war uns beiden bewusst aber ich konnte nicht nochmal zurück zu diesem Mann. Ich wusste, dass ich meinen Kram wie Klamotten, Geld und 'Pflegeprodukte' von zu Hause holen musste. Vor allem, da ich das einzige Mädchen in diesem Rudel war und nicht mal die Alternative besaß, mir Sachen auszuleihen. 
"Rose, ich bin bei dir, keine Angst. Wir schaffen das." Damon sah kurz von der Straße ab und blickte mir direkt in die Augen. Es beruhigte mich, dass er dabei war, dass er mich so sanft ansah und sich schon die ganze Fahrt über mein Gejammer anhörte. Wahrscheinlich lag es daran, dass er mein Alpha war. Jun hatte mir davon erzählt, dass die Bindung zwischen einem Alpha und seinem Rudel unfassbar stark sei, fast so stark wie die Bindung zwischen zwei Gefährten. Ein Alpha, konnte spüren, wie sich seine Rudelmitglieder fühlten und was sie benötigten. Allerdings hat Jun mir auch von einem Rudelritual erzählt, durch dem man zum Mitglied eines Rudels wird. Ich habe noch kein Ritual gehabt mit ihm, was eigentlich bedeuten müsste, dass Damon noch gar nicht mein Alpha ist und nicht weiß, was ich fühle und was ich denke. Vielleicht, ist er auch einfach Sensibel oder man sieht dir an, wie nervös du bist.
"Ich zweifle nicht daran, dass wir es schaffen. Ich will diesen Mann einfach nie wieder sehen. Du weißt nicht, wozu er in der Lage ist. Er könnte dir wirklich weh tun." ja, ich mache mir Sorgen um Damon und ja, ich sollte mir keine Sorgen machen, da er der Feind von meinem Gefährten ist. Er wird aber auch mein Alpher, ein Teil meines neuen Rudels und somit auch ein Teil meiner neuen Familie. Ob ich es nun wollte oder nicht, ich musste akzeptieren, dass Damon von nun an ein Teil meines Lebens ist. 
"Ich weiß, dass du ihn nicht sehen willst und ich kann das auch verstehen. Ich würde dir sogar am liebsten anbieten im Zentrum zu bleiben, während ich das alles erledige, allerdings denke ich nicht, dass du willst, dass ich in deinem Kleiderschrank rumwühle und dir deine Binden und deine Unterwäsche zusammenpacke." Zentrum, waren die Hütten. Die Jungs sahen es als eine kleine Stadt und nannten den gesamten Bereich deswegen Zentrum. 
"Du bist ein Arsch. Aber du hast recht." 
"Das wirst du wahrscheinlich noch sehr oft zu mir sagen." Ich musste Damon nicht ansehen, um zu wissen, dass er am lächeln war. Und auch mir huschte ein kleines Lächeln über die Lippen. Grade als ich wieder protestieren wollte, hielten wir an. 
"Wir sind da." 
"Ja, wir sind da." wiederholte ich. 
Wir stiegen beide aus und schnell stellte ich mich hinter Damon. Er sah mir nochmal in die Augen und lächelte mich an, bevor er wieder zur Tür sah und klingelte. Ohne es zu merken, hielt ich die Luft an und wartete drauf, dass mein Vater die Tür öffnete. Erst nachdem Damon noch zwei weitere Male klingelte, machte sich mein Vater die mühe, auch die Tür zu öffnen. 
"Was?!" schrie er sofort. Doch dann sah er Damon und neben ihm, sah er mich. "Ach, hast du schon 'nen neuen am Start?" 
"Guten Abend, Herr Roberts. Nein, ich bin nicht der Freund von Ihrer Tochter. Ich bin nur ein Freund von ihrem Freund. Wir beide sind hier, um die restlichen Sachen von Rose abzuholen." Damon sprach so höflich mit meinem Vater, dass es selbst mich etwas irritierte. Nochmal sah mein Vater zu mir, wendete sich aber wieder an den großen Jungen neben mir, als er sprach.
"Es ist in meinem Haus, also gehört es auch mir. Ihr bekommt nichts."
"Also wollen Sie mir grade sagen, dass die Binden im Oberen Badezimmer Ihnen gehören, Herr Roberts?" Auch bei dieser Aussage blieb Damon so ruhig, als wäre das die normalste Frage der Welt. 
"Was denkst du eigentlich, wer du bist?!" schrie mein Vater wütend und holte mit seiner rechten Hand aus. Noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, hatte Demon mein Vater mit voller Wucht an die hintere Wand gestoßen und stand dicht vor ihm, mit der einen Hand an seinem Hals und die andere vor ihm zur Faust geballt. 
"Also, Herr Roberts. Ich würde mich sehr freuen, wenn Rose endlich ihre Sachen abholen könnte." Ohne auf die Antwort von meinem Vater zu warten, sah Damon zu mir und gab mir zu verstehen, dass ich meine Sachen holen gehen soll. Sofort rannte ich die Treppen hoch und in mein altes Zimmer. Schnell zog ich eine große Reisetasche und eine große Sporttasche unter meinem Bett hervor. Ich öffnete meinen Schrank und warf alles in die Reisetasche, das ich noch anzog und brauchte. Somit füllte sich die Tasche schnell mit Unterwäsche und Kleidung. Mit der Sporttasche rannte ich als erstes in mein und packte meine gesamten Pflegeprodukte ein. 
"Alles okay bei dir, Rose?" schrie Damon von unten. 
"Ja, ich bin gleich fertig." antwortete ich ihm, während ich meine Schminkte und meine Schulsachen in die Sporttasche stopfte. Da ich noch platzt in der Tasche hatte, schmiss ich auch mein Schmuck und ein paar meiner Lieblingstaschen rein. Nachdem ich alles eingepackt hatte, sah ich mich nochmal um und rannte mit meinen zwei Taschen auf meiner Schulter die Treppen runter. "Ich hab alles." 
Damon ließ von meinem Vater ab und nahm mir die große Tasche ab. "War mir eine Freude, Sie kennen zulernen, Herr Roberts." 
Ohne auch nur auf eine Antwort von meinem Vater zu warten, ging Damon mit mir aus dem Haus. Wir gingen zum Auto und ich hörte, dass mein Vater uns noch irgendwas hinterher schrie, allerdings konnte ich nicht verstehen, was. Wir verstauten meine Taschen im Kofferraum und fuhren los. 
Geschafft.

Erleichtert atmete ich aus und entspannte mich endlich etwas. 
"Hast du alles, was du benötigst? Sonst können wir noch schnell paar Sachen besorgen gehen."
"Nein, danke. Ich hab alles." 
"Okay, sehr gut. Wie fühlst du dich?"
"Erleichtert. Ich bin einfach froh, nie wieder in dieses Haus zu müssen." 
"Das glaube ich dir. Ich hab mir deinen Vater allerdings schlimmer vorgestellt." Wieder grinste er mich an. "Ich denke, dir ist bewusst, dass du ab jetzt wirklich zu uns gehörst, Rose."
"Ja, dass weiß ich." 
"Gut. Chris und ich würden gerne morgen Nacht dein Ritual durchführen, damit du endgültig eine von uns wirst. Ein Teil, meiner Familie." 
"Okay." Und danach, gibt es kein zurück mehr.

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⏰ Last updated: Apr 02, 2019 ⏰

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Wolf Kiss (BTS V)Where stories live. Discover now