drei

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Ricardo

„Nein!"

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„Nein!"

„Nein?"

„Auf keinen Fall, mamá.", sagte ich und schmiss mich auf mein Bett. Sie schloss die Tür hinter sich zu und setzte sich ebenfalls neben mich aufs Bett.

„Ich hab dir die Chance gegeben deine Noten selber in den Griff zu bekommen. Leider ist mein Sohn sehr untalentiert darin.", sagte sie und stupste meinen Bein an damit ich ihr Aufmerksamkeit geben sollte.
Ich rollte genervt meine Augen und nahm mein Handy in die Hand. Ich checkte die Nachrichten ab und ignorierte meine Mutter einfach. Ich werd ganz sicherlich nicht Nachhilfestunden nehmen. Wie alt bin ich? Zwölf?!

Plötzlich riss meine Mutter mir mein Handy weg.
„Ricardo, ich meine es Ernst! Die Sommerferien sind bald zu Ende und du hast nicht mal eine Stunde lang etwas für die Schule gemacht!", sagte sie streng.
Wo sie recht hat, hat sie recht. Ich hab echt was besseres zu tun als mich in meinem Zimmer einzusperren und zu lernen.

„Da ich mir zu hundert Prozent sicher bin, dass du immer noch inkompetent bist um die Schule zu schaffen, engagiere ich eine Nachhilfelehrerin."

„Mamá, ich brauch sowas nicht! Ich schaff das schon alleine!", bettelte ich und versuchte sie zu überreden.
Doch so stur wie meine Mutter ist, ignorierte sie mich komplett.

„Ich kenne eine Freundin und ihre Tochter ist auf der selben Stufe wie du. Sie ist eine tolle Schülerin und kann dir hoffentlich weiter helfen.", sagte sie und stand von meinem Bett auf. Ich riss meine Augen auf und setzte mich aufrecht aufs Bett.

„Was?! Doch keine die auf unsere Schule geht! Wir können uns einen professionellen Lehrer suchen!"
Es ist eh erniedrigend für mich aber dass die Person noch auf unsere Schule geht, ist doch komplett bescheuert!

Meine Mutter rollte ihre Augen und öffnete die Tür.
„Desto besser!", sagte sie und verschwand dann.

Das kann doch nicht wahr sein?! Verzweifelt legte ich mich wieder auf mein Bett und schloss die Augen.

Schlimmer kann es nicht mehr werden.

***

Am nächsten Morgen.

„Und freust du dich?", fragte mich Caro provozierend. Ich sah von der Straße ab und erblickte wie sie anfing zu kichern. Ich freu mich schon sehr wenn sie ihren Führerschein hat und selber in die Schule fahren kann. Solange muss ich das machen und es gibt mir langsam auf den Sack.

„Sei nicht so schadenfroh, sonst musst du auch noch die Klasse wiederholen.", sagte ich ihr und konzentrierte mich wieder auf die Straße. Ich freu mich schon auf die verwunderten Blicke von den Schülern in der Schule. Und am meisten freu ich mich auf die Nachhilfestunden.

„Keine Sorge, Ricardo. Ich baue keine Scheiße und lerne.", sagte sie und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Hoff ich auch für dich.", sagte ich und sah sie streng an. Sie rollte nur ihre Augen und sah wieder aus dem Fenster.

In der Schule angekommen parkte ich das Auto und holte meine Sonnenbrille raus und zog sie an. Caro gab mir flüchtig einen Kuss auf die Wange und wünschte mir viel Glück. Sie stieg dann aus und ging sofort zu ihren Freundinnen. Und obwohl meine Autofenster dunkel waren, konnte ich mir die unnötig neugierigen Blicke der Schüler vorstellen.
Die haben eh nichts besseres zu tun und stecken ihre Nasen in jede Gelegenheit mit ein. Ich sah mich nochmal kurz im Rückspiegel an und richtete meine dunkel-braunen Haare. Ich bin eine Mischung aus meinem Vater und meiner Mutter. Die braunen Haare, braune Augen, mein markantes Gesicht und die Grübchen hab ich von meiner Mutter. Carolin war schon immer eifersüchtig auf meine Grübchen.
Was ich eigentlich überhaupt nicht verstehen kann, da sie selber die blauen Augen von unserem Opa, auch von unserem Onkel Carlos, geerbt hat.

Ich öffnete die Autotür und trat in die frische Luft.
Sofort fing das Getuschel an und ich rollte meine Augen, die man unter der Sonnenbrille nicht sah.
Ich schloss mein Auto ab und lief lässig Richtung Schule. Auch wenn Caro und ich uns von den anderen unterscheiden, bestand meine Mutter darauf uns auf eine normale High School zu schicken. Sie wollte dass wir uns wie normale Teenager fühlen und nicht abgehoben wegen dem Geld werden.

Ich checkte den Schulhof ab und suchte nach meinen Jungs. Und wie erwartet standen sie etwas versteckt neben der Schule. Die sogenannte Raucherecke. Nur dass wir immer dort sind und keiner sich dahin traut. Ich weiß, richtig klischeehaft aber sonst hat man nirgendwo seine Ruhe. Gerade als ich mich auf den Weg dahin machen wollte, stoppte eine zierliche Hand mich. Ich drehte mich und erblickte die Grünen Augen von Hanna.
Hanna, schönes Mädchen aber sie ist wie verrückt nach mir. Ihre viel zu hohe Stimme erklang plötzlich, woraufhin ich meine Augen zusammen kniff.

„Solltest du nicht aufs College gehen?", fragte sie mich unschuldig und spielte mit ihren Haaren.

„Nerv einfach nicht, Hannah.", sagte ich, woraufhin ihre Kinnlage leicht runter flog. Ich drehte mich daraufhin um und lief weiter auf die Jungs zu. Seit dem ich auf diese verdammte High School gehe, fühle ich mich verdammt nochmal wie Justin Bieber.
Umgeben von Teenager Mädchen, welche verrückt nach mir sind. Das klingt jetzt arrogant aber ich hab es endgültig satt.

Bei den Jungs angekommen, begrüßte ich die drei und holte mir auch eine Zigarette aus der Packung. Ich zündete sie an und zog einen langen Zug.

Kann mich jemand bitte erschießen?

„Und wie ist so dein erster Tag?", fragte mich Thomas und wackelte mit seinen Augenbrauen.

„All die Weiber freuen sich jetzt bestimmt.", sagte Paul und lachte danach.

„Als ob das nicht genug wäre, zwingt mich meine Mutter bei jemanden Nachhilfe zu haben.", sagte ich erschöpft.

Erst machten die Jungs große Augen, brachen aber dann in Gelächter aus.

„Bei wem denn?", fragte mich Lukas und sah mich bemitleidend an.

Ich zuckte nur mit meinen Schultern und schmiss die Zigarette auf den Boden.

„Irgendsoein Mädchen aus der Stufe. Wahrscheinlich noch so eine Bitch, die nach meiner Aufmerksamkeit bettelt.", erzählte ich denen.

Es schien aber so als ob die Jungs mir garnicht mehr zu hörten. Alle drei blickten an mir vorbei nach hinten. Genau als ich mich umdrehen wollte, tippte jemand auf meine Schulter. Ich drehte mich um und erblickte ein zierliches Mädchen.

Und mir stockte der Atem.

Ich zog meine Sonnenbrille aus und begutachtete sie genauer. Ihre leuchtend hazelbraunen Augen sahen mich schüchtern an und ihre langen hellbraunen Haare, die in der Sonne schimmerten, fielen leicht gelockt über ihre Schulter. Sie kaute nervös auf ihrer vollen Lippen rum und wackelte mit ihrem Bein.
Sie sah erst nervös hinter mich zu den Jungs und sah mich dann wieder an. Ich musste leicht lächeln und sah sie fragend dabei an.

„Gibt es auch einen Grund für deinen Besuch oder wirst du hier einfach so weiterhin stehen?", fragte ich sie.

Erst nach paar Sekunden realisierte sie meine Worte und räusperte sich. Sie streckte ihre Hand aus, die ich fragend ansah.

„Ich bin Mariah. Ich soll dir laut meiner Mutter Nachhilfe geben."

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