dreiundzwanzig

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„Ihr seid so ein süßes Paar!", quiekte meine Klassenkameradin plötzlich und setzte sich auf den freien Platz neben mir. Ich sah sie mit einem genervten Blick an aber sie ignorierte es und strahlte trotzdem über beide Ohren. Diese Sache am Pool mit Ricardo hat sich natürlich überall rumgesprochen und jetzt sind wir offiziell zusammen. Was ein Blödsinn.

„Wir sind nicht zusammen, Haley!", sagte ich genervt und rollte leicht mit den Augen.

„Das sah auf der Party ganz anders aus.", mischte sich plötzlich ein anderes Mädchen aus der vorderen Reihe ein.

„Sag mal, wie hast du ihn dazu gebracht dich zu nehmen. Er könnte doch jede haben.", kam jetzt plötzlich ein anderes Mädchen zu Wort. Ungläubig sah ich alle an und wollte nichts anderes machen, als ihre Köpfe zu köpfen.

„Könnt ihr nicht mal einmal um eure eigene Scheiße kümmern?! Ist doch nicht so schwer!", sagte ich bissig und blickte sie sie wütend an. Es hatte tatsächlich funktioniert und jeder drehte sich beleidigt um und Haley verschwand endlich wieder. Obwohl sie alle mich dumm ansahen, juckte es mich nicht.

„Muss anstrengend sein.", sagte eine Männerstimme, die sich plötzlich neben mich setzte. Ich drehte mich zu ihm um und sah Thomas, der beste Freund von Ricardo. Er hatte sich an den freien Platz neben mich gesetzt und packte seine Schulsachen aus. Als er merkte, dass ich nichts sagte, sah er von seiner Tasche auf und blickte mich an.

„Na muss anstrengend sein, dass jeder denkt, dass ihr zusammen seid.", klärte er mich auf. Wieso setzt sich Thomas, mit dem ich noch nie ein Wort gewechselt habe, neben mich. Ist ja nicht so, dass er wahrscheinlich nicht mal weiß wie ich heiße.

„Ricardo meint, dass man dir vertrauen kann. Und weil Ricardo dir vertraut, und ich ihm vertraue, vertraue ich dir auch. Also verbock es nicht.", sagte er streng und lehnte sich am Stuhl zurück.

„Was soll das bedeutet? Drohst du mir?", fragte ich ihn entsetzt und hob meine Augenbrauen hoch.

„Wenn du es als Drohung siehst, dann ist es halt so.", sagte er und zuckte mit seinen Schultern. Empört sah ich ihn an und konnte nicht fassen, was er von sich gab.

„Jetzt schau doch nicht so! Alles ist doch gut.", sagte er und grinste. Eins ist definitiv klar, dass ich diesen Jungen nicht ausstehen kann. Plötzlich kam Ricardo ins Klassenzimmer und sein Blick traf sofort auf meins. Verwirrt kam er zu uns und sah fragend zu seinem Freund.

„Ich dachte du kommst heute nicht.", sagte Thomas und stand sofort auf. Als Ricardo ihn aber wütend ansah, stoppte Thomas in seiner Bewegung und seufzte.

„Ich hab nur mit ihr geredet. Ich schwöre.", rechtfertigte er sich und packte seine Sachen zusammen. Als er an Ricardo vorbeilief, um in die hintere Reihe zu laufen, klopfte er Ricardos Schultern und lächelte mich dann nochmal an. Ohne ein Wort zu sagen, sah Ricardo mich nochmal kurz an und lief dann auch in die hintere Reihe. Ich bin definitiv zu müde, um diese Scheiße ansatzweise auch zu verstehen. Nach dem Unterricht rannte ich förmlich aus dem Klassenzimmer, um jegliche Begegnung wieder mit den beiden zu vermeiden. Als ich mich im Flur nach Luisa oder Carolin umsah, stupste jemand mich an meiner Schulter an. Ich drehte mich um und sah einen Jungen vor mir.

„H-Hey. Könntest du mir bitte helfen?", fragte er mich und sah mich freundlich an.

„Na klar.", sagte ich und lächelte ihn freundlich an.

„Ich bin neu und suche seit einer Stunde das Sekretariat. Ich Vollidiot komm mit dieser Schule nicht klar.", sagte er und kratzte sich verlegen am Kopf. Ich lachte daraufhin leise auf, woraufhin er mich breit angrinste.

„Die Schule verwirrt mich auch noch obwohl ich nicht neu bin.", erzählte ich ihm und wir beide lachten auf.

„Komm mit, ich zeig ihn dir.", bat ich ihm an und wir liefen dann zusammen los.

„Übrigens, ich bin Chase.", stellte er sich vor und gab mir seine Hand.

„Mariah.", sagte ich und schüttelte seine Hand. Als wir zum Sekretariat liefen, erzählte er mir, dass er neu umgezogen wäre und bei seiner Tante, welche hier wohnt, leben würde. Er will nach einem Jahr hier studieren und damit er es leichter in New York hat, hat er beschlossen sein Highschool hier beenden. Er war ein recht hübscher Junge. Hatte hellbraune Haare und grüne Augen und gut aufgebaut war er auch. Vor dem Sekretariat stoppte ich dann und lächelte ihn höflich an.

„War nett dich kennengelernt zu haben, Chase.", sagte ich, als ich dann unterbrochen wurde. Ricardos Freunde, Lukas und Paul, kamen auf uns zu und stoppten neben uns. Bedrohlich sahen sie zu Chase und sehr glücklich sahen sie dabei nicht aus.

„Wer ist denn dieser Neuling hier?", fragte Lukas und kam einen Schritt näher an Chase.

„Damit dir klar wird, dass du gerade einen Fehler begehst, klären wir dich mal netterweise auf.", sagte Paul. Verständnislos sah ich die beiden an. Was wollen die jetzt von mir?

„Siehst du dieses Mädchen hier?", fragte Paul und zeigte auf mich.

„Du hältst dich fern von ihr. Verstanden", beendete er sein Satz. Geschockt sah ich ihn daraufhin an.

„Ihr meint es doch nicht ernst?!", fragte ich angepisst, wurde aber natürlich total ignoriert.

„Aha. Und wieso sollte ich es machen?", fragte Chase und kam auch einen Schritt näher an Paul. Die beiden sahen so aus als ob sie in den nächsten Moment aufeinander zugehen würden.

„Wenn du nicht das machst, was wir dir sagen, wird jemand wirklich wütend und dieser wird dein Feind. Und das will keiner von uns.", sagte Lukas und lächelte schmutzig.

„Und wer soll bitte dieser jemand sein?", fragte Chase bissig.

„Ich.", meldete sich plötzlich eine Stimme hinter mir. Wieso finden alle Verrückten mich?! Ich drehte mich um und sah wie Ricardo sich hinter Chase aufgebaut hatte. Er knirschte seinen Kiefer und seine Blicke könnten töten.

„Seid ihr alle noch ganz dicht?! Er hat mich nur gefragt, wo das Sekretiart ist!", sagte ich. Aber als ich merkte, dass die Situation sich nicht bessern würde, drehte ich mich wieder zu Chase um.

„Tut mir leid, Chase. Vielleicht sieht man sich ja irgendwann.", sagte ich und machte Andeutungen, dass er lieber gehen sollte. Er gab nach, nickte und verschwand dann. Als er durch die Tür ging, drehte ich mich wütend zu den Jungs um und zeigte mit meinem Finger auf die.

„Ihr macht das nur wieder! Wer gibt euch das Recht zu entscheiden, wer mit mir redet und wer nicht!?", sagte ich wütend.

„Ich.", sagte Ricardo gelassen, als ob es ganz normal wäre.

„Hör mir mal ganz genau zu. Ich will nie wieder, dass sowas wieder geschieht. Also präge es dir in deinem kleinen Gehirn ein und sage zu deinem Rudel, sie sollen mich in Ruhe lassen!", sagte ich wütend und stampfte dann den Gang entlang.

Ich spürte dabei förmlich Ricardos dreckigen Grinsen auf meinem Rücken. Oder auch auf meinem Arsch.

„Ich mag die kleine.", war das einzige, was ich noch hören konnte, als ich abbog.

Idioten!

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