zweiundzwanzig

31.9K 1K 216
                                    

Seit Stunden verbringe ich meine wertvolle Zeit, um Carolins Garten zu schmücken. Eigentlich ist es ja gar kein Problem, aber ihr Garten ist verdammt nochmal größer als zwei Fußballfelder. Meine Beine tuen langsam wehe, ich habe schrecklichen Hunger und bin verdammt müde. Ihre Eltern hatten schon längst das Haus verlassen und Ricardo hatte sich bis jetzt noch nicht blicken lassen. Zum Glück.

„Mariah?", rief mich plötzlich Carolin und kam aus der Ecke auf mich zu. Ich stellte gerade die pinken Plastikbecher auf den langen Serviertisch als sie mir plötzlich bunte Ballons in die Hand drückte. Innerlich stöhnte ich auf und sah schon die qualvollen Stunden, die ich damit verbringe werde, diese aufzublähen.

„Ich muss den Kuchen von der Bäckerei abholen, kannst du so lange die Ballons im Garten verteilen?", bat sie mich.

„Na klar. Beeil dich aber!" Sie nickte nur und verließ wieder den Garten. Ich hab eine halbe Stunde gebraucht, um diese scheiß Ballons aufzublasen und Carolin war immer noch nicht zurück. Als ich fertig war, fing ich an diese im Garten zu verteilen und paar bund ich sogar an Bäumen. Bei einem etwas größerem Baum, sah ich mich für einen Leiter um und als ich keine fand, beschloss ich Tarzan zu spielen und fing an darauf zu klettern. Ich war selber von mir überrascht, als ich es wirklich geschafft hatte die Ballons zu befestigen. Plötzlich rutschte mein linkes Bein aus als ich wieder runterklettern wollte und ich verlor meinen Halt. Ich schrie laut auf und war auf dem schmerzvollen Aufprall bereit. Aber stattdessen, dass ich wie eine Ameise zerplatzt werde, wurde ich von zwei Armen gehalten. Geschockt atmete ich aus und krallte ich mich an seinen Schultern fest. Als ich langsam meine Augen öffnete, sah ich den belustigten Gesichtsausdruck von Ricardo.

„Na Tarzan. Hast du dein Halt verloren?" lachte er mich aus und machte sich lustig über mich

„Lass mich los, Ricardo!", befahl ich ihm und versuchte mich von seinem Griff zu befreien.

„Aber was, wenn du dein Gleichgewicht verlierst? Ich will ja, nicht dass meinem Affen etwas zustößt.", sagte er und lachte auf. Ich schlug ihm auf die Brust und versuchte mich von ihm zu lösen.

„Nicht witzig, Ricardo. Jetzt lass mich sofort los!", sagte ich streng.

„Jetzt? Sofort?", fragte er mich.

„Ja! Jetzt!"

„Hm, okey.", sagte er und zuckte mit seinen Schultern. Plötzlich ließ er mich wirklich los und ich knallte mit meinem Arsch auf dem Boden.

„Das ist doch nicht dein Ernst?!", sagte ich mit Schmerz erfüllt. Hab das Gefühl dass mein Arsch gebrochen ist.

„Du hast sofort gesagt.", sagte er lachend und konnte nicht aufhören zu grinsen. Er drehte sich lachend um und ging wieder rein. So ein Idiot! Ich stand vom Boden auf und wischte den Dreck von meinem Arsch Weg.

„Bin wieder da!", schrie plötzlich Carolin und betrat den Garten.

„Endlich!", sagte ich erschöpft und setzte mich auf eine Bank welches neben mir stand.

„Ich habe gesehen wie Ricardo aus dem Garten kam. Habt ihr geredet?", fragte sie mich und setzte sich neben mich.

„Nur kurz. Nichts Wichtiges.", sagte ich so nebenbei und zuckte mit meinen Schultern.

„Aha.", war das einzige, was sie sagte und dann ging sie nach oben, um sich anzuziehen.

Die Villa wurde immer voller und ich hatte das Gefühl als ob Caro die ganze Schule eingeladen hätte.  Natürlich nur Mädchen selbstverständlich.
Die Freunde von Ricardo sah ich ab und zu hier irgendwo, die wahrscheinlich aufpassten. Wo Ricardo war, wusste ich nicht.

RICARDOМесто, где живут истории. Откройте их для себя