vierundvierzig

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„Es ist perfekt!", sagte Lizy und sprang wortwörtlich aus dem Auto. Auch wir stiegen aus dem Auto und sofort kam die frische Luft uns entgegen. Tatsächlich fanden wir nach langer Suche den perfekten Ort zum Campen. Es war in der Nähe vom See, hatte Platz für unsere Zelte, einen Picknicktisch und es war ordentlich. Gleich darauf parkten ebenfalls die anderen hinter Ricardos Auto und stiegen aus. „Ist nicht schlecht.", sagte Adrian und beobachtete die Umgebung. „Lass uns direkt auspacken und die Zelte aufbauen, bevor es dunkel wird.", sagte Ricardo und Adrian nickte sofort. Gleich darauf machten sich die Jungs darauf die Zelte vom Kofferraum auszupacken und zusammen fingen sie an diese zu bauen.

„Gibt uns das andere Zelt, so sind wir schneller fertig.", schlug ich den Jungs vor. Diese aber sahen belustigt zu mir rüber. „Ich glaub nicht dass ihr es hinbekommen würdet.", sagte Jayson belustigt. „Was soll des jetzt bedeuten?", fragte Carolin. „Na, seien wir mal ehrlich. Lass diese Arbeit mal lieber den Männern.", sagte Adrian. Geschockt sah ich zu Ricardo und den Zwillingen, aber diese stimmten ihm zu. „Welche Männer? Ich seh keine.", sagte Maddy und sah sie genervt an. „Wollt ihr uns veräppeln? Das hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun.", sagte Lizy. Doch die Jungs waren nicht der Meinung und machten sich weiterhin belustigt daran die Zelte aufzubauen. Wütend ging ich zu den Jungs zu und entriss einen Zelt von Ricardos Händen. „Ich wette, wir würden diesen Zelt besser und schneller aufbauen als ihr.", sagte ich selbstsicher. „Das will ich sehen.", sagte Ethan belustigt.
„Wenn wir es schneller bauen, was der Fall sein wird, dann müsst ihr eine Nacht lang das tuen was wir von euch verlangen. Wenn ihr gewinnt, müssen wir eine Nacht lang das machen was ihr wollt.", schlug Adrian vor.

Ich überlegte erst und sah die Mädels fragend an. „Hab ich mir schon gedacht.", sagte Adrian, was mich rasend machte. „Einverstanden.", sagte ich wütend und stampfte mit dem Zelt wieder zurück zu den Mädels. „Viel Glück.", schrie uns Jayson hinterher, weshalb ich ihm meinen Stinkefinger zeigte. „Also, seid ihr bereit deren Ärsche zu zerreißen?", fragte Maddy und Carolin stimmte ihr zu. „Na dann los.", sagte ich und sofort packten wir alle zusammen an und bauten diesen Zelt. Da wir uns auch nicht ganz so sicher waren, wie man einen Zelt bauen kann, sahen uns wir erstmal die Anleitung an. „Süß, sie brauchen eine Anleitung.", sagte Adrian belustigt, worauf mein Freund ihn an seiner Schulter boxte aber sein Lächeln selber nicht unterdrücken konnte. „Einfach ignorieren Mädels.", sagte Lizy. „Du brauchst eine Anleitung wie du dir einen Schwanz wachsen lassen kannst, da du keinen hast.", sagte Maddy aber wütend.

So vergingen die restlichen Minuten, indem wir erst die Anleitung gelesen haben und dann angefangen haben den Zelt zu bauen. Klar waren wir dadurch deutlich langsamer als die Jungs aber dafür wussten wir genau wie es gebaut wird. Kurz sah ich zu ihnen rüber und tatsächlich sah ich paar verwirrte Gesichter. Die Jungs waren ein wenig überfordert und wussten nicht mehr weiter. Natürlich vertuschten sie des und sagten kein Wort darüber, damit wir ja auch nicht auf die Idee kommen könnten, dass sie keine Ahnung haben. Ich tippte Lizy an, die mich fragend ansah. Dann verdeutlichte ich ihr das sie zu den Jungs rüber schauen soll. Sie fing an leicht zu kichern, als sie die verzweifelten Blicke der Jungs sah. Nach kurzer Zeit schafften wir es tatsächlich und unser Zelt war bereit.

„So unser Zelt ist fertig.", sagte Maddy und gewann damit die Aufmerksamkeit von den Jungs. „Und wo ist euer Zelt?", fragte Carolin provozierend und die Mädels und ich fingen an zu lachen. „Von wegen, das ist Männerarbeit. Wir sind fertig und ihr habt nicht mal die Hälfte geschafft.", sagte ich. „Ach, das war nur Anfängerglück.", sagte Adrian genervt. „Sieht es wie ihr wollt. Die Tatsache, dass wir gewonnen haben ist deutlich.", sagte Maddy und sah ihn siegreich an. „Vielleicht bekommt ihr es damit besser hin.", sagte Lizy und übergab ihrem Bruder die Anleitung. Adrian verdrehte genervt die Augen und nahm die Anleitung in die Hand. Mit der Anleitung schafften die Jungs es auch mal tatsächlich diesen Zelt zu bauen und somit konnten wir unsere Sachen auch endlich auspacken. Die Jungs würden in einem Zelt schlafen und die Mädchen in dem anderen Zelt.

Da es schon langsam dunkel wurde, machten die anderen das Lagerfeuer gerade, während Carolin und Ethan unser Abendessen auf dem Picknicktisch vorbereiteten. Eigentlich wollte ich mithelfen aber da unsere Profiköche genervt von mir waren, da ich anscheinend nicht perfekt schälen kann, ging ich davon und suchte nach Ricardo. Wir haben um das Lagerfeuer Kissen hingestellt und auf einem davon saß er und sah gedankenvoll das Feuer an. Ich kuschelte mich an ihn ran und umarmte ihn von der Seite. Als er mich bemerkte, lag er seinen rechten Arm um mich und gab mir einen Kuss. „Woran denkst du?", fragte ich neugierig nach. „Wie glücklich ich mich mit dir schätzen kann.", sagte er und ich boxte ihn an der Schulter. „Jetzt mal ehrlich.", sagte ich lachend. Er seufzte und wand seinen Blick wieder ab. „Wie es weiter gehen soll. Daran denke ich.", sagte er und ich runzelte meine Stirn. „Was meinst du?", fragte ich verwirrt nach. „Seien wir mal ehrlich Mariah. Du weißt das ich dich über alles liebe, aber ich will dir das nicht antun.", sagte er traurig, weshalb ich seinen Kopf mit der Hand zu mir drehte. „Du verdienst einen Mann der einen normalen Job hat und dich nicht die ganze Zeit in Gefahr bringt. Der nicht seine ganze Familie in Gefahr bringt, sterben kann, illegal ist oder im Knast landen kann. Du verdienst ein normales und glückliches Leben.", sagte er und seufzte. „Aber ich kann mir nur ein glückliches Leben mit dir vorstellen.", sagte ich. „Wir wissen beide dass das nicht stimmt.", sagte er kopfschüttelnd. „Aber es ist meine Entscheidung. Wenn das alles bedeutet dass ich mit dir leben kann, dann verdammt nochmal, ist mir das Restliche egal.", sagte ich und strich mit meiner Hand seine Backe. „Mir aber nicht.", sagte er aber wütend und wand seinen Kopf ab, wodurch meine Hand wieder fiel. Erst war ich schockiert und wusste nicht was ich sagen soll.

„Und was erwartest du jetzt von mir Ricardo?! Das ich mit dir Schluss mache.", sagte ich wütend und stand auf. Er stand ebenfalls auf, wodurch die ganze Aufmerksamkeit der anderen auf uns lag. „Ganz ehrlich. Ja, Mariah, das verlange ich von dir.", sagte Ricardo auch wütend und ich sah ihn geschockt an. „Du verdammtest Arschloch. Dann mache ich halt Schluss! Bist du jetzt zufrieden?!", schrie ich ihn an und als von ihm keine Antwort mehr kam, drehte ich mich enttäuscht um und rannte in den Wald. Ich hörte nur wie Carolin nach mir schrie aber ich ignorierte ihre Schreie. Mit einem verschwommenen Blick rannte ich durch den dunkeln Wald bis ich nicht mehr konnte. An einem Baum rutschte ich mit meinem Rücken runter und versteckte meinen Kopf in meinen Händen und Tränen flossen durch meine Augen. Ich versuchte mich zusammen zureißen aber ich konnte nicht. Die Tränen flossen ununterbrochen weiter.

Plötzlich hörte ich paar Stimmen in der Nähe von mir. Vor Schreck stand ich wieder auf und hielt meinen Luft an. Als ich erkannte welche Stimmen es waren, sah ich verwirrt hinter dem Baum und fragend suchte nach den  Stimmen. Da die Stimmen nicht allzu weit entfernt von mir waren, lief ich in die Richtung und erkannte an einer Stelle zwei Gestalten. Beim näherem Hinsehen erkannte ich auch welche Gestalten es waren.

Maddy und Adrian. Zusammen. Im Wald. Rummachend.

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